Steinheim investiert Millionen in die Feuerwehr

Steinheim-Bergheim. Wer kennt das nicht: Man fährt ins Büro oder nach Haus und steht plötzlich vor verschlossener Tür – Schlüssel vergessen. Solch kleine Schusselei passiert wohl jedem mal – selbst Stadtoberhäuptern. Und so stand Steinheims Bürgermeister Carsten Torke jüngst bei der Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses der Löschgruppe Bergheim ohne den obligatorischen symbolischen Schlüssel da. Immerhin ließ sich das kleine Malheur aber gut überspielen, indem das Spotlight dann ganz auf die kirchliche Segnung des Gebäudes gerichtet wurde. Und schon zwei Tage später erhielt Torke eine zweite Chance: Zum Tag der offenen Tür samt Festakt brachte er dann einen Schlüssel zur Übergabe mit – und zwar extra einen ganz Großen. Und so ein großer Schlüssel passt ja auch zum großen Haus, das an der Driburger Straße für die Feuerwehr entstanden ist: &bdquo;Rat und Verwaltung investieren von jeher gerne in Ausbildung, Gebäude und technische Ausstattung“, hieß es vonseiten der Stadt. Und in diesem Fall hat Steinheim rund 2,1 Millionen Euro in den Neubau des Feuerwehrgerätehauses investiert. Die Nutzfläche beträgt 680 Quadratmeter. Risiko für Leib und Leben Rund 21 Monate lang wurde am neuen Gebäude gewerkelt, jüngst dann die Fertigstellung mit einem großen Fest gefeiert. &bdquo;Durch den geglückten Neubau des Feuerwehrgerätehauses am Standort Bergheim wird nicht zuletzt auch die Wertschätzung der Leistungen der Feuerwehrkameraden zum Ausdruck gebracht, die sich in idealistischer Weise ehrenamtlich für die Sicherheit unserer Bürger engagieren. Sie leisten Vorbildliches zum Schutz von Hab und Gut, Leib und Leben – und riskieren dabei nicht selten ihre eigene Gesundheit“, so Torke würdigend, &bdquo;dafür gebührt ihnen unser aller Respekt und unsere Anerkennung“. Für das neue Bergheimer Feuerwehrhaus brauchte es neben viel Geld vor allem eines: Platz. Denn das zweigeschossige Gebäude soll künftig eine ganze Menge an Aufgaben erfüllen: Fortbildungsräume für alle Steinheimer Löschgruppen sowie für Lehrgänge im Ausbildungsverbund der Städte Bad Driburg, Nieheim, Marienmünster und Steinheim, Büroräume sowie viel Platz für die Jugendfeuerwehr Sandebeck und die Kleiderkammer. Deutlich mehr Kosten als zunächst geplant Dazu gibt es vier Stellplätze für Einsatzfahrzeuge in der großen Halle. Denn wohl im kommenden Jahr wird die Emmerstadt ein weiteres Fahrzeug vom Kreis Höxter erhalten, das ebenfalls in Bergheim stationiert werden wird. Lesen Sie auch: Steinheims Feuerwehr braucht Geduld beim Neubau Am Brook hatte das bisherige, 1969 erbaute Feuerwehrgerätehaus in Bergheim keine Entwicklungschancen mehr. Zuletzt stand das Feuerwehrauto so passgenau in der Garage, dass Einsteigen und Umziehen beinahe unmöglich waren. &bdquo;Ein Neubau ist alternativlos“, sagte Torke deshalb zu Beginn der Bauplanungen. Denn abgesehen von der ungünstigen Lage des Hauses hätte Bergheims neuestes Fahrzeug gar nicht mehr hineingepasst. Nicht mal ganz knapp. Diese Planungen begannen 2021. Damals sind die Baukosten noch vage auf 1,4 Millionen Euro geschätzt worden. Viele Vorteile am neuen Standort Dort, wo das neue Feuerwehrgerätehaus nun gebaut worden ist, stand zuvor eine alte Lagerhalle. Dass jetzt die Bergheimer Kameraden sowie die Jugendfeuerwehr an der Driburger Straße ihr modernes Domizil wissen, sei äußerst praktikabel, wie Torke betonte: &bdquo;Die Entscheidung – einmütig getragen von Rat und Verwaltung – folgte der Empfehlung des Brandschutzbedarfsplanes. Das Industriegebiet Bergheim ist in denzurückliegenden Jahren kontinuierlich gewachsen, dank der großen Investitionsbereitschaft uns verbundener Familienunternehmen und auch dank innovativer Neuansiedlungen“. Daraus, und auch aus der direkten Anbindung an die Ostwestfalen-Straße, seien erhöhte Ansprüche an technische und räumliche Ausstattung erwachsen, denen es Rechnung zu tragen gelte. Lesen Sie auch: Erster Spatenstich für neues Feuerwehrgerätehaus in Steinheim Dass die Jugendfeuerwehr das neue Gebäude nutzen wird, kommt wohl ebenfalls nicht von ungefähr: &bdquo;Es ist ganz wichtig, das Thema Jugendfeuerwehr nicht aus den Augen zu verlieren – dadurch generieren wir die Feuerwehrleute der Zukunft“, so Torke. Gebäude und Equipment müssten dafür attraktiv sein. Und Kreisbrandmeister Stefan Nostitz appellierte an die Steinheimer Politik, ihren eingeschlagenen Kurs beizubehalten: &bdquo;Gehen Sie diesen gemeinsamen Weg mit der Feuerwehr weiter und sorgen Sie dafür, dass in Steinheim auch morgen noch Freiwillige Leben retten können!“

Meistgelesen