
Rolfzen. „Fahren, fahren, fahren“: Sommersells Löwenmama Susanne Saage steuert in diesen Tagen in jeder freien Minute Kliniken und Hospize in der ganzen Bundesrepublik an. Ihr Ziel: Den schwerkranken Kindern sowie deren Geschwistern dort ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Von der kleinsten Murmel bis zum stattlichen Pferd erfüllt sie den jungen Patienten die größten (Weihnachts-)Wünsche. Finanzielle Mittel für ihre ehrenamtliche Arbeit erhält sie dabei auch aus der Heimat: So haben Rolfzens Feuerwehr und Schützenbruderschaft sowie die Spielvereinigung Rolfzen/Sommersell/Entrup jüngst 1.000 Euro für die „Aktion Löwenmama“ gespendet.
Sie wird nicht müde – im Gegenteil: Seit nunmehr 21 Jahren beschenkt die Löwenmama die Kinder auf den deutschen Krankenstationen. Denn seitdem ihr damals neunmonatiger Sohn Moritz an Leukämie erkrankte und über Weihnachten das Krankenbett hüten musste, weiß Saage, wie schwierig sich die Festtage in den Kliniken gestalten. Und derzeit ist es besonders schwierig: Denn viele Kliniken haben „dicht gemacht“ – jeweils nur eine Person darf mit ins Krankenzimmer, viel Krankenhauspersonal fehlt.

Umso emsiger arbeitet die Löwenmama, um den Kindern eine Freude zum Fest zu machen. Durch die ersten Kontakte ins St.-Ansgar-Krankenhaus Höxter und in die Göttinger Kinderklinik wurden im Laufe der vergangenen Jahre immer mehr Häuser auf sie aufmerksam – inzwischen beschenkt die Sommersellerin jährlich über 60 Kliniken und Hospize.
Zoobesuch bis Nikeschuhe
Darf sie auch selbst zurzeit nicht in die Krankenhäuser, so gibt sie die Geschenke eben am Eingang ab – und die Kinder stehen oben an den Fenstern und winken, beispielsweise in Bethel. Und während sie gerade den Scheck in Rolfzen entgegennimmt, steuern einige ihrer Helfer die Berliner Charité an und geben die ersehnten Päckchen ab.
Vom Zoobesuch bis zu den Nike-Schuhen erfüllt Saage den Patienten die verschiedensten Wünsche – solange sie im Bereich des Erfüllbaren liegen. „Wünsche der Genesung gebe ich indes an höhere Stellen weiter“, sagt Saage und denkt dabei auch an einen kleinen Jungen, der ihr kürzlich schrieb, dass „die Erdbeere“ – ein Tumor – bitte aus seinem Kopf verschwinden möge.
Um ihren „großen Respekt“ vor Saages Engagement auszudrücken, haben Rolfzens größte Vereins nun den Erlös ihres ersten gemeinsamen Weihnachtsmarktes für die Aktion gespendet: 1.000 Euro plus gefüllter Spardose.