Geheimtipps im Kreis Höxter: Ortsvorsteher zeigen ihren Lieblingsort

Steinheim. Reinhard Otte kennt &bdquo;sein“ Dorf Hagedorn bestens. Sogar die verwinkeltesten Ecken. Und so findet der Ortsvorsteher hier und da immer wieder Plätze, an denen er die Natur des Dörfchens besonders gut genießen kann. Dabei ist ein Platz seit rund zwei Jahren immer mehr in den Fokus gerückt: die kleine grüne Idylle am Feuerlöschteich. Biegt man auf der Schwalenberger Straße schräg gegenüber der Feuerwehr ein, dann sind es nur ein paar Schritte zu Fuß, bis man am Teich angekommen ist. &bdquo;Seit wir hier 2020 zwei Storchennester aufgestellt haben, ist mir dieser Platz sogar noch lieber“, sagt Otte und lässt seinen Blick dort schweifen. In südlicher Richtung, im freien Feld, sind die beiden Storchennester zu sehen. Sie zu bauen, war einst die Idee von mehreren Hagedorner Bürgern. Dazu nahm man 2019 finanzielle Mittel der Heinz-Becker-Dorfstiftung sowie die fleißigen Hände einiger Hagedorner Heimatwerker. Denn das nötige Know-how ist in der kleinen Steinheimer Ortschaft durchaus gegeben. Ein Beispiel: &bdquo;Weil ich Metaller bin, habe ich die Untergestelle der Storchennester einfach selbst gebaut“, so Otte. Er erinnert sich auch daran, dass nicht jeder die Idee vom Storch in Hagedorn gleich ernst nahm. &bdquo;Wir haben die Nester 2020 am 20. März aufgestellt – da bin ich belächelt worden“, sagt Otte, &bdquo;man hat das ganze Projekt nur meiner Person zugeschrieben – obwohl ich ja nur einen Wunsch aus Hagedorn umgesetzt habe, gemeinsam mit weiteren Helfern“. Sieben Storchenjunge für Hagedorn Aus dem Belächeln wurde dann aber bei den meisten Hagedornern flott wieder ein Lächeln – denn schon am 8. April 2020 ließ sich ein erstes Storchenpaar in einem der neu gebauten Nester nieder. &bdquo;An diesem Tag stand mein Telefon nicht mehr still“, erzählt der Ortsvorsteher. Und dabei ist ihm auch ein wenig Stolz anzusehen. Das zweite Nest ist bei den langhalsigen Vögeln zwar bislang weniger beliebt, doch immerhin kehrt das &bdquo;Premieren“-Storchenpaar seit 2020 jedes Jahr zurück nach Hagedorn. Inzwischen sind sie schon fast ein fester Bestandteil der Hagedorner Gemarkung. Und: Sieben Junge sind dort in den vergangenen drei Frühjahren bereits geschlüpft. Der idyllische Bereich am Feuerlöschteich kann aber noch mehr als &bdquo;nur“ Storch: So hat Hagedorns einstiger Ortsheimatpfleger Dietrich Brand dort einen kleinen Platz zum Verweilen eingerichtet, mit einer Bank und kleinem Tisch, umgeben von Sträuchern. &bdquo;Hier bin ich sehr oft“, sagt Otte, &bdquo;denn man hat einen wunderbaren Blick auf den Löschteich sowie die Tierwelt drumherum“. "Schöne Ruhe mitten im Ort" Beobachten könne man Reiher, Enten – und eben auch den Storch, wie er sich aus dem Wasser flugs einen Fisch holt. Und: &bdquo;Hier ist mitten im Dorf eine absolut schöne Ruhe“, schwärmt der Ortsvorsteher weiter, &bdquo;deshalb ist es für mich auch der schönste Platz in unserem Ort“. Nur hier und da ein leises Summen der Insekten, oder zwischendurch mal ein kurzes Klappern der Störche. Das grüne Fleckchen am Rande Hagedorns hat man vor einigen Jahren auch noch mal ordentlich herausgeputzt: In den Löschteich kam eine Folie, damit er nicht mehr absacken kann. Die Stadt begrünte den Teich. Fische schwimmen seitdem geschwind umher. Rund um das Gewässer wird regelmäßig gemäht. Und Otte baute gemeinsam mit einigen Kindern der kleinen Ortschaft ein umfangreiches Insektenhotel, das dort nun ganz nahe am Ufer steht und Tierchen, wie Bienen und Ohrwürmern, einen Unterschlupf bietet. Bei all dem Fokussieren auf die Tierwelt hat das Gewässer auch seine eigentliche Funktion als Löschwasserreserve nicht verloren: &bdquo;Hinter dem Grünzeug“, wie Otte sagt, &bdquo;ist eine Zisterne mit 56.000 Litern Wasser“. Wenn dieses verbraucht ist, gehts an die Kapazitäten des weiteren Feuerwehrlöschteichs. &bdquo;Die Löschwasserstelle ist dabei mit einem Sieb geschützt, damit die Wasserentnahme jederzeit ganz unproblematisch funktioniert“, so der Ortsvorsteher.

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