Steinheim

Neuer Bike-Parcours in Steinheim geht an den Start

Das Angebot für Jugendliche am Schulzentrum Steinheim soll auch das Problem mit der Nachbarschaft lösen. Die Stadt plant bereits das nächste Projekt auf dem Areal.

Der neue Bike-Parcours, der von Bürgermeister Carsten Torke eröffnet wurde, ist eine Gemeisnchaftsleistung von Stadt, Politik sowie den Schulen. | © Madita Schellenberg

Madita Schellenberg
20.08.2020 | 20.08.2020, 14:00

Steinheim. „Fahrt mir schön vorsichtig", appellierte Steinheims Bürgermeister Carsten Torke am Mittwochvormittag an die jungen Mountainbiker der Emmerstadt – dann ging es los: Denn der neue Bikepark am Schulzentrum ist gestern offiziell eröffnet worden.

Die Schüler Noah Fischer und Constantin Clamors weihten den weitläufigen Parcours mit ihren Rädern und ordentlich Tempo ein, viele Vertreter der Stadt, der Schulen sowie der Lokalpolitik schauten gebannt zu. Und Gerd Engelmann vom Steinheimer Bürgerservice verriet: Bald sollen noch mehr Ideen in der Nachbarschaft des Bikeparks umgesetzt werden.

Der Bike-Park Steinheim ist jetzt offiziell eröffnet. - © Madita Schellenberg
Der Bike-Park Steinheim ist jetzt offiziell eröffnet. | © Madita Schellenberg

Lange haben die Jugendlichen der Emmerstadt auf ihren sehnlich erwünschten Bikepark gewartet. Nun ist er endlich erbaut und befahrbar – und kaum zu übersehen: An der über vier Meter hohen Startrampe beginnt der Parcours, der aus weiteren 1,3 bis 1,8 Meter hohen Hügeln besteht. Auf der Dirtline können Sprünge geübt werden.

Den anschließenden Pumptrack meistern die Biker ohne in die Pedale zu treten: Die benötigte Geschwindigkeit des Rads wird ausschließlich durch spezielle Körperbewegungen erreicht. „Das ist sehr anstrengend – ein Ausdauersport", würdigte Engelmann das sportliche Können der jungen Mountainbiker.

Fast 100.000 Euro hat das Projekt gekostet

1.100 Kubikmeter Boden sind in den vergangenen Wochen für den Park bewegt worden. Die benötigte Erde stammt von erfolgten Maßnahmen zur Erschließung des Bergheimer Industriegebiets. Die Oberfläche des Parcours besteht aus Kalksteinsplitt, um eine bestmögliche Haltbarkeit der Strecke zu gewährleisten. Geschaffen hat den Bikepark die Firma „Turbomatik Bikeparks", die in den vergangenen Jahren deutschlandweit rund 80 solcher Parks erbaut hat. Die Kosten für den Bikepark: 98.000 Euro.

Der neue Freizeitbereich zwischen Schulzentrum und Dreifachsporthalle soll künftig auch ein langjähriges Problem der Emmerstadt lösen: Denn einige Jugendliche nutzen abends gern Schulhöfe oder Bushaltestellen, um sich zu treffen. Anwohner wiederum beschweren sich über die dadurch entstehenden Ruhestörungen.

Gemeinsam mit einer Sicherheitsfirma versucht die Stadt seit längerem, das abendliche Problem in den Griff zu bekommen. „Durch das Areal des Bikeparks können wir den Jugendlichen nun eine gute Alternative bieten", sagt Engelmann. Denn zwischen Pumptrack und dem nahe liegenden Parkplatz soll bald ein Sitzbereich geschaffen werden, den Kinder und Jugendliche bis 22 Uhr als Treffpunkt nutzen können.

Von dort aus könne man auch den Mountainbikern bestens zuschauen, so Engelmann. Geplant ist zudem noch ein Gerätehäuschen, das mit dem Zubehör gefüllt werden soll, das man zum Pflegen eines solchen Parcours eben braucht.

Sportanlage soll folgen

Außerdem soll – vielleicht noch in diesem Jahr – mit dem Aufbau eines Calisthenics-Parks begonnen werden: Das Mehrzweckspielfeld soll Bewegungsmöglichkeiten an der frischen Luft schaffen. Eine ähnliche Street-Workout-Anlage mit Klimmzugstangen und Hangelstrecken gibt es auch am Godelheimer See.

Um den Calisthenics-Park zu finanzieren, soll das Sportstättenförderprogramm für Kommunen genutzt werden. „Wir werden dort kurzfristig einen Antrag stellen", so Engelmann. „Denn wir haben in diesem Jahr noch eine sehr hohe Förderquote", ergänzte Torke.

So könne man den Antrag jetzt noch mit validen Zahlen stellen und eine einhundertprozentige Förderung sei durchaus im Bereich des Möglichen. Denn der Bürgermeister sagt in Bezug auf die Folgen der Corona-Krise auch: „Was die Haushaltssituation angeht, werden wir den Bleistift in den kommenden fünf Jahren etwas intensiver spitzen müssen".