
Steinheim. Eigentlich ist dienstags am Vormittag einiges los vor dem evangelisches Gemeindezentrum: Denn der Steinheimer Tisch gibt zu dieser Zeit die Lebensmittel aus und versorgt so rund 340 Personen, die auf Hilfe angewiesen sind.
Wegen der aktuellen Corona-Krise ist es rund um das Gemeindezentrum aber ziemlich ruhig geworden. Das Team des Tisches musste sich schnell eine neue Strategie zur Lebensmittelverteilung einfallen lassen – und hofft auf die finanzielle Hilfe der Steinheimer Bürger. Durch das Förderprogramm „gemeinsamgegenCorona" kann das Team um Gabriele Valentin nun ganz einfach unterstützt werden.
Unterstützung erhält der Steinheimer Tisch auch bereits seit vielen Wochen von Antje Ovenhausen. In Zusammenarbeit mit der Stadt hat sie im Frühjahr ein Hilfsprojekt entwickelt, mit dessen Erlös die Hilfsbedürftigen der Großgemeinde Steinheim unterstützt werden. Es wurde ein Aufsteller entworfen, der gegen eine Spende in vielen örtlichen Supermärkten erhältlich ist. Der Erlös kommt dann in Form von Einkaufsgutscheinen den bedürftigen Bürgern zugute (die NW berichtete).
Bank spendet mit
Gemeinsam mit dem Steinheimer Tisch, der unter dem Dach der evangelischen Kirche agiert, hat sich Ovenhausen auch erfolgreich beim limitierten Crowdfunding-Förderprogramm „gemeinsamgegenCorona" beworben: Auf der Crowdfunding-Plattform der Vereinigten Volksbank können Interessierte das Steinheimer Hilfsprojekt ganz einfach finanziell unterstützen. Die Bank spendet mit: Jede Unterstützung von mindestens 5 Euro wird verdoppelt – bis maximal 25 Euro.
„Ziel dieses Projekts ist es, notleidenden Menschen zu helfen, ihre Grundversorgung zu sichern", erklärt Ovenhausen. Denn um eben diese Grundversorgung an Lebensmitteln kümmert sich auch das Team des Steinheimer Tisches. Zur Grundversorgung gehören beispielsweise Mehl, Milch, Quark, Reis, Käse und Wurst. Da die Warenausgabe aktuell nicht wie gewohnt stattfinden kann, arbeiten die ehrenamtlichen Helfer des Tisches zeitlich mehr denn je: Sie laden die Hilfsbedürftigen einzeln zum Gemeindezentrum ein, bieten ihnen eine mit Lebensmitteln vorgepackte Kiste an – und die bedürftigen Personen nehmen all das mit nach Hause, was sie dringend und gut gebrauchen können. „Die Leute sind wirklich darauf angewiesen", so Gabriele Valentin vom Steinheimer Tisch.
Ältere Ehepaare suchen oft Unterstützung
„Man kann für die Hilfe einfach nur Danke sagen", freut sich Roswitha Altemeier über die regelmäßige Unterstützung durch den Tisch. „Diese Dankbarkeit der Leute spornt uns immer wieder an", sagt Valentin. Besonders oft würden ältere Ehepaare Unterstützung suchen, die mit der Grundrente nicht auskommen. „Da reicht es hinten und vorne nicht", sagt Valentin. Aber auch viele Flüchtlinge hätten das Hilfsangebot in den vergangenen Jahren angenommen, sowie einige junge Familien. „Oft ist nicht mehr viel Geld für Lebensmittel übrig", schildert Melanie Peters die Situation ihrer kleinen Familie. „Wir sind sehr dankbar, dass das Hilfsangebot auch während der Corona-Pandemie besteht", sagt die 25-Jährige, die auch selbst mit anpackt und oft das Team des Steinheimer Tisches unterstützt.
Die Anzahl der Menschen, die Hilfe beim Steinheimer Tisch suchen, sei in den vergangenen Jahren in etwa gleich geblieben, erzählt Valentin. „Diejenigen, die finanziell von der Corona-Krise betroffen sind, sind aber noch gar nicht bei uns angekommen", schätzt Valentin. Erst in den kommenden Monaten werde sich wohl das Ausmaß der Krise zeigen.