550 Feuerwehrleute schuften bei sengender Hitze auf dem Kamm des Eggegebirges

Altenbeken/Horn-Bad Meinberg. Ab 8 Uhr rollte am Samstagmorgen eine stetig wachsende Karawane von Feuerwehrfahrzeugen aus den Kreisen Höxter, Lippe und Paderborn Richtung Velmerstot, der höchsten Erhebung im Eggegebirge. Bei Schweiß treibenden Temperaturen bekämpften rund 550 Einsatzkräfte mit 125 Einsatzfahrzeugen einen fiktiven Vegetationsbrand auf dem Eggekamm. Die besondere Herausforderung war, ausreichend Löschwasser bis zum Egge-Turm auf das Dach des Eggegebirges zu fördern. Frühmorgens entdeckt ein Wanderer, so das Übungsszenario, ein Feuer am Steilhang des Eggegebirges. Bei Eintreffen der ersten Einsatzkräfte aus Horn-Bad Meinberg, die um 8 Uhr alarmiert werden, ist schnell klar: Aufgrund der nordwestlichen Winde ist eine rasche Brandausbreitung unvermeidlich, und so wächst die Brandfläche bis um 8.15 bereits auf mehr als 2.000 Quadratmeter an. Die Zufahrtsstraße ist zu schmal Um 8.15 Uhr werden deshalb weitere Feuerwehreinheiten aus den Kreisen Lippe und Höxter alarmiert. Ab 8.35 Uhr werden auch Einheiten aus dem Kreis Paderborn angefordert. Den Anfang machen die Nachbarn aus Altenbeken. Zunächst werden die geländegängigen Tanklöschfahrzeuge direkt zu den Brandherden geschickt, doch schon bald zeigt sich, dass in der Höhe kaum geeignete Aufstellmöglichkeiten bestehen und die Zufahrtsstraße für den Zwei-Richtungsverkehr noch immer recht schmal ist. &bdquo;Waldbrände sind aufgrund der trockenen Vegetation, des unwegsamen Geländes und einer eingeschränkten Löschwasserversorgung immer eine Herausforderung für die Feuerwehren“, berichtet Wolfgang Kornegger, lippischer Kreisbrandmeister und Einsatzleiter der Großübung, der sich an der Einsatzleitung im Feuerwehrgerätehaus Feldrom aufhält. &bdquo;Die Zusammenarbeit aller Einsatzkräfte, und das kreisübergreifend, ist bei so einem Szenario das A und O“, betont er. 25 Tanklöschfahrzeuge im Pendelverkehr Weil es keine Entnahmestellen für Löschwasser auf dem Velmerstot gibt, sorgen 25 Tanklöschfahrzeuge im Pendelverkehr dafür, dass das Wasser aus Horn und Altenbeken zum Fuße des Berges gebracht wird, wo es in einem 34 Kubikmeter fassenden Container zwischengespeichert wird. Auch das Technische Hilfswerk (THW) ist mit einem 8.000 Liter fassenden Tanker vertreten. Dann fördert eine XXL-Pumpe, das Herzstück des Wasserförderzuges aus dem Kreis Paderborn, das Löschwasser zwei Kilometer weit den Berg hinauf. Danach übernehmen zwei Schlauchwagen das Geschäft, die jeweils zwei Doppelleitungen für die restliche Strecke verlegen. Zwischengeschaltete Tragkraftspritzen sorgen für den passenden Wasserdruck. Auf dem Berg wird das kostbare Nass zunächst in einem Faltbehälter gespeichert und an die Löscheinheiten abgegeben. Außerdem wird ein 35.000 Liter fassender Löschwasserbehälter für den Einsatz des Löschhubschraubers der Polizeifliegerstaffel des Landes Nordrhein-Westfalen gefüllt. Mit einem sogenannten &bdquo;Bambi Bucket“ unter dem Bauch des Helikopters, der 2.000 Liter Wasser fasst, können gezielt Brandherde, wie etwa im Steilhang, bekämpft werden. Hubschrauber tankt alle paar Minuten Wasser nach Alle zwei bis drei Minuten tankt der Hubschrauber das Wasser nach. Ein Mitglied der dreiköpfigen Besatzung steht jeweils außen auf den Kufen und wiest den Piloten ein, damit der Behälter auch sicher im Container landet. Bewährt hat sich auch der Einsatz der geländegängigen Motorräder aus den Kreisen Lippe und Paderborn. Sie kommen problemlos an den engsten Stellen durch und können ohne Probleme auch Waldwege befahren. Angesichts der hohen Temperaturen ist die recht morbide Vegetation sicher dankbar für einen Extraguss Wasser. Als Löschwasser diente übrigens kein frisches Leitungswasser, sondern Niederschlagswasser, das der Kreis Lippe übers Jahr in verschiedenen Zisternen sammelt und dann der Feuerwehr zu Verfügung stellt.

Meistgelesen