Karneval: Nieheims „Katzenstream“ weckt viele Erinnerungen

Nieheim. &bdquo;Es gab so einige Schnäpse und dann am nächsten Morgen nach dem Erwachen die Frage: Was haben wir gemacht?“ Dieses Szenario hat wohl schon so manch kräftig feiernder Jeck erlebt – wenn Rudi und Gisela Kautzor auf diese Weise erzählen, meinen sie allerdings den Morgen, nachdem sie spontan zugesagt hatten, Nieheims neues Prinzenpaar zu sein. &bdquo;Das war eine absolute Überraschung“, erinnern sich die beiden im &bdquo;Katzenstream“ der Nieheimer Karnevalsgesellschaft (NKG) an eine ausgelassene Session. Insgesamt rund fünf Minuten lang kommen sie mit ihren Erinnerungen zu Wort – so, wie viele weitere eingefleischte Nieheimer Jecken auch. Dazwischen gibts im Film der NKG, unter der Regie von Daniel Winkler, viel Musik sowie Narren in der Bütt. Eine Premiere dabei: das erste Musikvideo der Emmersingers.Allen Jecken im &bdquo;Katzenstream“ ist sie anzumerken: die Freude darüber, endlich wieder den Nieheimer Schlachtruf erklingen lassen zu können. Wenn auch bloß auf virtuelle Weise: &bdquo;Denn Einigkeit auf Schritt und Tritt, das tut ja gar nicht weh. Und wenn de Katt ins Fuer schitt, wö maket olle meh“. Live erklingen soll der Ruf dann in naher Zukunft wieder: &bdquo;Die NKG wird 80 plus 11 Jahr – und das wollen wir mit voller Freude und Inbrunst sowie wieder einem Rosenmontagszug feiern“, so Präsident Sebastian Wessler. Seit Sonntagnachmittag gibt es übrigens schon mal einen Mini-Rosenmontagszug mit jungen Jecken im Internet zu sehen, unter www.ollemeh.de. Sturm aufs Rathaus Auch diese Karnevalssession ist coronabedingt ein Auf und Ab – sogar noch am finalen Wochenende: Während am Himmel die Sonne strahlte, wurde die Stimmung einiger Jecken rund ums Rathaus von positiven Testergebnissen getrübt. Und dennoch zog man das Programm des Rathaussturms und der Spiele auf dem Richterplatz dann irgendwie durch. Kinderprinz Kuno Müller wird in Nieheim wohl für lange Zeit die einzige junge Tollität bleiben, die die alleinige Schlüsselgewalt fürs Rathaus erobern konnte. Eigentlich ist das in Nieheims stets die Aufgabe der erwachsenen Tollitäten. Da es in dieser Session aber einzig ein neues Kinderprinzenpaar gibt, galt das Spotlight des Rathaussturms am Samstag eben diesem. In einer Vielzahl an Spielen, darunter graziles Tennis, ein Blockflötenspiel und ein Fußballquiz, konnten sich die jungen Jecken gegen Bürgermeister Johannes Schlütz durchsetzen und hielten schließlich den Rathausschlüssel in den Händen. Oben drauf gabs eine Konfettikanone. Kinderprinz Kuno zeigte selbst sein Können auf der Trompete – und auch der Sommerseller Musikverein hatte extra für das jecke Treiben zwei närrische Stücke eingeübt.

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