Überraschende Unterstützer für Bürgermeister-Kandidatur von Rainer Vidal

Nieheim. &bdquo;Ich bin pünktlich – in bin nicht zu spät", sagt Rainer Vidal, als er am Freitagnachmittag genau auf den Punkt bei seiner Pressekonferenz erscheint und auf die Uhr schaut. Gerade noch pünktlich – denn im Juli läuft die Bewerbungsfrist ab – hat er nun auch überraschend seine erneute Kandidatur für das Bürgermeisteramt bekannt gegeben. Eigentlich wollte er sein Amt als Stadtoberhaupt nach dieser Legislaturperiode aus persönlichen und familiären Gründen ablegen. Aufgrund der Corona-Pandemie setzt er seine Priorität nun doch anders. Die Reaktionen auf seine unerwartete Kandidatur könnten unterschiedlicher nicht sein: Während sich sein unabhängiger Mitbewerber Johannes Schlütz beispielsweise darüber freut, ist CDU-Kandidat Elmar Kleine &bdquo;menschlich und politisch enttäuscht". Fest steht: Es wird in den kommenden Monaten kein langweiliger Kommunalwahlkampf in der Ackerbürgerstadt werden. War eben dieser Wahlkampf vor rund fünf Jahren mit nur einem Kandidaten recht eintönig, wird er in diesem Jahr mit gleich vier Kandidaten umso spannender. Nachdem Vidal im vergangenen Herbst angekündigt hatte, das Amt des Bürgermeisters niederzulegen, kommt die Nachricht einer erneuten Kandidatur für viele Bürger wohl ziemlich überraschend. Er selbst denke schon seit knapp drei Monaten darüber nach. &bdquo;Seit Ende März bewegt mich die Frage, welche Folgen der Corona-Krise die Stadt Nieheim in diesem und in den nächsten Jahren treffen werden. Vor dem Hintergrund der größten Krise nach dem Zweiten Weltkrieg ist abzusehen, dass auch die Stadt Nieheim von den Corona-Folgen noch gravierend betroffen sein wird – und das nicht nur in finanzieller Hinsicht. Das gilt auch für die Bürgergesellschaft als Ganzes, für Vereine und insbesondere den Wert von Bildung für eine Gesellschaft", sagt Vidal. Langjährige Erfahrung Wegen seiner elfjährigen Erfahrung im Amt, wegen seines Netzwerks in der Stadt, im Kreis Höxter und in der Region OWL bis hin zu direkten Kontakten in die Ministerien in Düsseldorf und Berlin ist er der Meinung, der Stadt Nieheim in dieser sicher nicht einfachen Zeit helfen zu können. &bdquo;In den vergangenen elf Jahren sind mir die Stadt und die hier lebenden Menschen wirklich ans Herz gewachsen", sagt der amtierende Bürgermeister. Und weiter: &bdquo;In einer Phase, in der das &bdquo;Schiff" durch raue See steuert, geht der &bdquo;Kapitän" nicht von Bord". Aus persönlichen und familiären Gründen, wie er im vergangenen Oktober angab, wollte er das Amt des Bürgermeisters eigentlich nach zwei Amtsperioden ablegen. Nun die Kehrtwende: &bdquo;Die Familie trägt meine Entscheidung, doch zu kandidieren, natürlich mit", betont er. Und neben seiner Familie hat er sich weitere Unterstützer &bdquo;ins Boot" geholt: So wirbt beispielsweise Ulrich Kros, SPD-Ratsherr und 2. stellvertretender Bürgermeister, für eine Wiederwahl von Vidal. Und das, obwohl die lokale SPD doch eigentlich die unabhängige Kandidatin Jana Katharina Reineke unterstützt. Hilfe vom ehemaligen Gegenkandidaten &bdquo;Ich bin davon überzeugt, dass sich die politischen Ziele am besten mit Rainer Vidal umsetzen lassen", sagt Kros, der einst selbst als Bürgermeisterkandidat gegen Vidal antrat. Das war 2009: Kros trat als SPD-Kandidat an und holte 46 Prozent der Stimmen, Vidal gewann die Wahl damals als von der CDU unterstützter Kandidat mit 54 Prozent. Bei der vergangenen Wahl trat Vidal dann als unabhängiger und einziger Kandidat an. &bdquo;Dass er wirklich unabhängig ist und stets das Beste für Nieheim im Blick hat, hat er in der vergangenen Legislaturperiode bewiesen", sagt Kros. Die Enttäuschung des CDU-Kandidaten Elmar Kleine über Vidals unerwartete Entscheidung könne Kros natürlich nachvollziehen. &bdquo;Aber so funktioniert eben Demokratie", sagt er und verweist auf den 27. Juli: Denn bis zu diesem Tag sind Bewerbungen um das Bürgermeisteramt für jeden Interessierten mit Unterstützer-Unterschriften möglich. Nur der amtierende Bürgermeister braucht keine. Neben Ulrich Kros werben weitere Nieheimer für Vidal: Frank Filter habe als Privatperson und Gewerbetreibender nicht lange gezögert, als er von Vidals erneuter Kandidatur erfuhr, und habe schnell seine Unterstützung zugesagt. Christa Thöne, seit 35 Jahren CDU-Mitglied, bringt ihre Meinung ganz kurz auf den Punkt: &bdquo;Was man hat, weiß man", sagt sie und würde sich freuen, wenn Vidal seine bisherige Arbeit weiter fortsetzen könnte. Rebecca Reineke, angehende Lehrerin, ist sich zudem sicher, dass sich der amtierende Nieheimer Bürgermeister auch weiterhin für die Bildung in der Ackerbürgerstadt einsetzen werde. &bdquo;Diese Unterstützung habe ich auch in allen Ortschaften der Stadt Nieheim. Diese Unterstützer werden in den kommenden Tagen und Wochen sichtbar", kündigt Vidal an, der auch um die Unterstützung aller politischen Parteien und Gruppen in der Stadt wirbt. Als wiederum unabhängiger Kandidat vereinbare er auf Basis dieser Unterstützung gerne auch weitere politische Ziele. "Innere Überzeugung" &bdquo;Man kann mich in jeder Hinsicht daran messen, was ich bisher hier in Nieheim geleistet habe", sagt Vidal. Und er betont: &bdquo;Ich verspreche allen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, dass ich die Stadt Nieheim auf der Grundlage meiner fast 30-jährigen Berufserfahrung in der öffentlichen Verwaltung bürgernah und engagiert auf Kurs halten und auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereiten werde". Das will er zu einhundert Prozent: Nach eigenen Angaben habe er bereits nach dem Ende dieser Amtszeit eine neue Tätigkeit sicher gehabt, doch nun möchte er Nieheim doch noch nicht den Rücken kehren. &bdquo;Und das nicht wegen eines Gefühls der Pflichterfüllung, sondern aus tiefster Überzeugung", sagt Vidal. Dass sich für die bisherigen drei Kandidaten der Wahlkampf nun noch einmal verändern werde, sei ihm bewusst. Doch er habe vor allem die Stadt Nieheim im Blick: &bdquo;Die Bürger sollen darauf vertrauen können, dass die Stadt mit viel Erfahrung durch die bevorstehende schwierige Zeit geführt wird", sagt er. Bisher habe er viel positives Feedback erfahren: &bdquo;Das gibt mir Mut und Kraft, weitere fünf Jahre die Geschicke der Stadt zu lenken und die erfolgreiche Entwicklung der vergangenen Jahre engagiert fortzusetzen", so der Bürgermeister und Kandidat.

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