Jana Katharina Reineke will Bürgermeisterin in Nieheim werden

Nieheim. Jana Katharina Reineke bezeichnet sich selbst als &bdquo;echtes Nieheimer Kind", dem sein Zuhause am Herzen liegt. Gestern stellte sie sich im Museum des Heimatvereins Nieheim als Bewerberin um das Bürgermeisteramt vor. Obwohl sie ihren Arbeitsplatz in Minden habe und dort wohne, sei ihr Zweitwohnsitz in Nieheim. &bdquo;Mein Vater Johannes ist hier politisch tätig und mein Großvater Ferdi war es ebenfalls. Beide in unterschiedlichen demokratischen Parteien, aber beide für Nieheim", erklärte Reineke. So sei es schon beinahe selbstverständlich, dass sie selbst als Unabhängige ins Rennen gehe. Ihre Motivation, sich für das Bürgermeisteramt zu bewerben, sei in dem Wunsch begründet, Verantwortung für die Heimatstadt übernehmen zu wollen. &bdquo;Als Bürgermeisterin vertrete ich die Anliegen der hier lebenden Menschen. Das möchte ich auf Augenhöhe mit ihnen tun und ich möchte durch vorbildliches Handeln positiv wirken." Mit Fünf plus eins Punkten zur Bürgermeisterin Auf den Weg um die Kandidatur will sie sich mit den folgenden &bdquo;Fünf plus eins" Punkten machen: 1. Nieheims Dörfer sollen attraktiv bleiben und, soweit als möglich, selbstständig entscheiden. Da nahezu die Hälfte der Nieheimer in den Dörfern wohnt, will sich Reineke um deren Weiterentwicklung kümmern. So werden sie Fragen nach den Dorfgemeinschafts- und Feuerwehrgerätehäusern ebenso beschäftigen, wie Internetanbindungen und die Verbesserung der Lebensqualität. 2. Der historische Stadtkern soll erhalten bleiben. &bdquo;Mein Ziel ist ein lebendiger Stadtkern ohne Leerstände", formuliert Reineke einen ihrer Arbeitsschwerpunkte. Das, was zurzeit am Richterplatz umgesetzt wird, nennt sie gut, wünscht sich jedoch eine weitere Belebung. 3. Anbindung und Mobilität müssen verbessert werden. Um das zu erreichen, will Reineke in Gesprächen mit Bus- und Taxiunternehmen, aber auch in Gesprächen mit den Nachbarstädten nach neuen, umweltfreundlichen Lösungen suchen. So könnten, anstatt leer durch alle Ortschaften fahrende Busse, Kleintransporter auf Abruf zu den Haltestellen starten. Anbindungen an auswärtige Arbeitsstätten sind ihr wichtig, damit die arbeitende Bevölkerung in Nieheim wohnen bleibt. Ebenso sollten größere Städte wie Detmold und Paderborn für Freizeitaktivitäten ohne eigenes Auto erreichbar sein. 4. Den großen Herausforderungen, wie Fachkräftemangel, fehlender Wohnraum, Digitalisierung, Klimawandel, Integration von Flüchtlingen soll mit einer intensiven Zusammenarbeit mit anderen Kommunen und einem OWL-weiten Netzwerk entgegengewirkt werden. Wenn große Unternehmen in der Region Mitarbeiter suchen, sollte Nieheim den Wohnraum für sie anbieten. 5. Positiv bewertet Reineke die Vielfalt im Nieheimer Einzelhandel, im Handwerk und in den Industriebetrieben. Dennoch sind Aktivitäten erforderlich, um den Leerstand an der Haupteinkaufsstraße zu beheben, das Gewerbegebiet attraktiver zu machen und auszuweiten. Als Stichworte nennt Reineke eine gezielte Sportförderung mit und neben dem Fußball, eine digitale Verbraucherberatung, eine echte Anerkennung des Ehrenamtes sowie die Förderung von Brauchtum, Kultur und Musik. Bezüglich der sanierungsbedürftigen Stadthalle stellt sich die Kandidatin eine Bürgerabstimmung vor. Darin sollen alle Nieheimer darüber entscheiden, ob die von ihr selbst als erhaltenswert eingestufte Halle durch einen Neubau ersetzt oder grundlegend instandgesetzt und den Wärmeschutzrichtlinien entsprechend gedämmt werden soll. Sie selbst würde Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern sowie Vereinen führen, weil sie sich vorstellen kann, einen Teil der Arbeiten, ähnlich wie die Vereine in Dörfern beim Bau ihrer Gemeinschaftshäuser, mit Unterstützung der Bürgerschaft durchzuführen. Pläne für den Nieheimer Käse 5.1 Außergewöhnlich in ihrem Programm ist der Nieheimer Käse, der ihrer Meinung nach zu Nieheim gehört, wie der Holsterturm und die schwarze Karnevalskatze. Ihm möchte sie mit gezielten Maßnahmen wieder zu altem Ansehen verhelfen. Gerne würde sie das in Verbindung mit der heimischen Käserei, aber auch mit ehrenamtlichen Käsemachern tun. Wichtig ist Jana Katharina Reineke, dass alle bedeutsamen Entwicklungen im Einklang mit der Bevölkerung geschehen. Und ihr ist wichtig, dass die Dinge von unten nach oben angeschoben und nicht von oben übergestülpt werden. &bdquo;Wir müssen keine Steuergelder für zusätzliche Gutachten und nicht nachvollziehbare Leitpläne verbrennen, wenn die Menschen vor Ort auch so wissen, was für sie und ihre Ortschaften wichtig ist", äußert sie eine Meinung, die auch von der sie unterstützenden SPD geteilt wird. Reineke als dritte Bewerberin Für diese erklärte der Ortsvereinsvorsitzende Wolfgang Kuckuk im Vorstellungsgespräch: &bdquo;Aller guten Dinge sind drei. Im speziellen Fall meine ich damit Jana Katharina Reineke, die bei der Bewerbung um das Bürgermeisteramt als Dritte ihren Hut in den Ring geworfen hat." Laut Kuckuk steht der SPD Vorstand voll hinter ihr, weil sich in ihrer Kandidatur zwei Dinge vereinen, die der Verwaltung und der Stadt gut tun würden: 1. Eine unvoreingenommene Verwaltungschefin, die mit neuen Ideen für frischen Wind sorgen wird und 2. eine junge Frau, die jungen Menschen die Demokratie nahe bringen kann. &bdquo;Sie wird zeigen, dass man nicht den Populisten das Feld überlassen muss", erklärt Wolfgang Kuckuk.

Meistgelesen