Marienmünster. „Blümchen-Wiesen sind immer gut", sinnierte Burkhard Meyer im Rathaussaal. Gemeinsam mit Johannes Struck hat er eigentlich den Umwelt- und Klimaschutzpreis für das Engagement der Kollerbecker Nistkasten-Initiative entgegengenommen – doch er ließ sich gleich mal von einem weiteren Projekt inspirieren, das ebenfalls ausgezeichnet wurde: Die weitläufig angelegte Blumenwiese des Vördener Fischerei- und Angelsportvereins am Freizeitsee. Zusammengerechnet erhielten beide Projekte ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro.
„Beide Projekte zeigen uns, wie wichtig den Menschen in Marienmünster der Artenschutz und der behutsame Umgang mit der Umwelt und der Natur sind", betonte Maria Kemker, Kommunalbetreuerin des Energieversorgers Westenergie. „Ich freue mich, dieses Engagement mit dem Klimaschutzpreis von Westenergie belohnen zu können", sagte sie weiter.
Den ersten Platz bei der Preisvergabe belegte die Nistkasten-Initiative: Die Mitglieder haben in den vergangenen Jahren in Kollerbeck und im näheren Umfeld der Ortschaft rund 300 Nistkästen für Vögel aufgehängt. Die Ehrenamtlichen haben die Kästen selbst gebaut und schauen in regelmäßigen Abständen nach dem Rechten. Damit sich die Vögel sicher und gut aufgehoben fühlen, reinigen die Freiwilligen die Nistkästen außerdem in gewissen Abständen. Und: „Die Vogelunterschlüpfe werden rege genutzt", berichten Burkhard Meyer und Johannes Struck über den Erfolg der Initiative.
300 Nistkästen bringen 600 Euro
„Für dieses besondere Engagement erhält die Nistkasten-Initiative Kollerbeck den Klimaschutzpreis von Westenergie sowie ein Preisgeld in Höhe von 600 Euro", sagte Kemker und überreichte zudem eine Urkunde. Das Geld wollen die Engagierten nun nutzen, um weitere, teils noch größere Nistkästen in der Region aufzuhängen.
Den zweiten Platz belegten die Mitglieder des Fischerei- und Angelsportvereins. Da das Aussterben einiger Insektenarten auch mit fehlenden Lebensräumen zusammenhängt, haben die Vereinsmitglieder an der Angelhütte am Stausee in Vörden eine weitläufige Blumenwiese angelegt, „über die sich nicht nur die Feriengäste und alle, die dort spazieren gehen, freuen, sondern auch zahlreiche Insekten", wie Bürgermeister Josef Suermann betonte.
„Klimaschutz kann auch im Kleinen betrieben werden", sagte er weiter. Der Fischerei- und Angelsportverein darf sich nun über ein Preisgeld in Höhe von 400 Euro freuen. Dieses Geld werde im kommenden Jahr in eine weitere Blühwiese sowie Maßnahmen am Gewässer investiert, so die Vereinsmitglieder Torsten Müller (Schriftführer) und Philipp Sonst (Jugendwart).
Der Klimaschutzpreis ist in Marienmünster bereits 22 mal ausgelobt worden. „Das zeigt, dass man sich schon vor mehr als 20 Jahren Gedanken machte, wie man den Klimaschutz in die breite Gesellschaft tragen konnte – weil Klimaschutz eben nicht beim Bund, beim Land und in den Kommunen sowie den großen Industriebetrieben aufhört, sondern jeder einzelne seinen Teil dazu beitragen kann", so der Bürgermeister.