Polizei-Bilanz für Holzminden: Mehr Unfälle, aber weniger Verletzte

Landkreis Holzminden. Insgesamt mit 5.300 registrierten Vorfällen mehr Unfälle, dabei aber weniger Schwerverletzte: Das ist die Bilanz des Jahres 2022 bei der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden. Darüber hinaus sank die Anzahl der Verkehrsunfälle mit schwerem Personenschaden von 168 auf 157. Bei diesen wurden 170 Personen schwer verletzt: 23 weniger, als im Jahr 2021. Der Trend sei somit insgesamt rückläufig. &bdquo;So lange allerdings auf unseren Straßen gestorben wird, möchte ich nicht von einer erfreulichen Bilanz sprechen. Jeder Verkehrstote ist einer zu viel“, so Polizeioberrätin Marina Vieth, Leiterin Einsatz. Denn acht Personen (2021: 5) sind 2022 bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen. Glücklicherweise sei kein Kind bei einem Verkehrsunfall getötet worden, jedoch wurden 13 schwer verletzt. Risikogruppen 964 (minus 8) Verkehrsunfälle ereigneten sich unter Beteiligung der Risikogruppe &bdquo;Junge Fahrer“. 20 Personen (minus fünf) wurden schwer verletzt. Darüber hinaus wurde eine junge Fahrerin getötet. Die Hauptunfallursache bei dieser Risikogruppe sei ist nicht angepasste oder überhöhte Geschwindigkeit. Deswegen werde die Polizei weiter einen Schwerpunkt auf die Geschwindigkeitsüberwachung wie auch die Überwachung der Verkehrstüchtigkeit legen. Im Bereich der Risikogruppe der Senioren sei sowohl bei den Getöteten, als auch bei den Schwerverletzten ein Anstieg zu verzeichnen. Waren es 2021 zwei Getötete und 30 Schwerverletzte bei einer Beteiligung an 1.008 Unfällen gewesen, waren es 2022 vier Getötete und 34 Schwerverletzte bei insgesamt 1.134 Verkehrsunfällen. Risikofahrzeuge Trotz vermehrter Verkehrssicherheitsarbeit ereigneten sich 2022 213 Verkehrsunfälle mit Fahrradbeteiligung, davon waren 45 Pedelecs. Bei den 213 Unfällen verletzten sich 16 Fahrradfahrer (minus vier) schwer sowie neun Pedelecfahrer (plus drei). Von den 16 schwereverletzten Fahrradfahrenden gehörten zehn der Risikogruppe Senioren an. Die Anzahl der polizeilich registrierten Verkehrsunfälle mit E-Scootern ist von 10 auf 20 um das Doppelte gestiegen. Fünf E-Scooter-Fahrer wurden dabei schwer verletzt. &bdquo;E-Scooter-Fahrende sind – ähnlich wie Radfahrende oder Fußgänger – als schwache Verkehrsteilnehmende zu bewerten. Sie haben keinerlei Aufprallschutz und ziehen sich somit bei Unfällen oft schwere Unfallfolgen, also Verletzungen zu. Die Geschwindigkeit der Scooter wird von den Autofahrenden oft unter-, die eigene Sichtbarkeit von den Scooter-Fahrenden überschätzt. Gegenseitige Rücksicht und Achtsamkeit im Straßenverkehr ist unabdingbar“, so Marion Rodenberg, Verantwortliche im Sachgebiet Einsatz und Verkehr. Die Anzahl der Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Motorrädern stieg von 145 auf 164. Dabei wurden 39 Menschen schwer verletzt, drei getötet. Risiken Baumunfälle sind Kollisionen von Fahrzeugen mit Bäumen am Fahrbahnrand. 2022 ereigneten sich 81 (plus fünf) dieser Unfälle, bei denen 23 Personen schwer verletzt wurden. Von den acht Verkehrstoten 2022 starb eine Beifahrerin bei einem Baumunfall. 432 Fahrzeugführern wurden Blutproben entnommen, weil der Verdacht einer Beeinflussung durch Alkohol (211) oder Betäubungsmittel/Medikamente (221) bestand. Im Vorjahr waren es 192 Blutentnahmen aufgrund von Alkohol und 273 Blutentnahmen aufgrund von Betäubungsmitteln/Medikamenten (465) gewesen. Die Anzahl der durch berauschende Mittel verursachten Verkehrsunfälle stieg von 92 auf 122 an. Risikobewertung &bdquo;Welche Folgen Alkohol, Drogen oder Medikamente im Straßenverkehr haben können, darüber haben unsere Verkehrssicherheitsberaterinnen und -berater im vergangenen Jahr bei Kontrollaktionen und Präventionsveranstaltungen informiert. Auch die Landeskampagne #fahrklar zielte auf diesen Schwerpunkt ab. Wir haben mit unseren Aktionen an die Vernunft der Menschen appelliert und ganz deutlich gemacht: Jeder Verkehrsteilnehmende – unabhängig von Alter, Geschlecht und Fortbewegungsmittel – ist für sein Verhalten verantwortlich“, so die neue Präsidentin der Polizeidirektion Göttingen, Tanja Wulff-Bruhn.

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