Holzminden/Neuhaus

Bäume werden für Waldbesucher bei Holzminden zur Gefahr

Nach den zwei Dürrejahren sterben immer Bäume

Dicht: Wanderwege bei Fürstenberg bleiben bis auf Weiteres zur Sicherheit der Waldbesucher gesperrt.  | © Landesforsten

19.10.2019 | 19.10.2019, 13:00

Neuhaus. Im gesamten Naturpark Solling-Vogler und angrenzenden Waldgebieten lauern waldtypische Gefahren im Kronendach der Bäume. Als Folge der zweijährigen Trockenheit sterben vor allem Buchen, aber auch Eichen und andere Baumarten ab. Der Wald steht vor dem Kollaps.

Trockene Äste und von Pilzen befallenen Kronenteile können jederzeit herausbrechen und Waldbesucher gefährden. Darauf weisen die Niedersächsischen Landesforsten, der Naturpark Solling-Vogler und private sowie kommunale Waldbesitzer hin. Sie wollen Waldbesucher auf die Gefahren aufmerksam machen und auf Sperrungen von Wander- und Mountainbike-Wegen hinweisen. „Die absterbenden Bäume können unvermittelt umstürzen – oder einzelne Äste brechen aus der Krone. Auch Fichten, die mehr als ein Jahr nach dem tödlichen Borkenkäferfraß noch stehen, sind nicht mehr standsicher": So beschreibt der Leiter des Forstamtes Neuhaus, Wolf Ebeling, die aktuelle Gefahr, die jetzt im Herbst durch Stürme größer wird.

Waldeigentümer kündigen an, einige Wege so lange zu sperren, bis die Gefahren beseitigt sind. Dazu sind vielerorts auch Baumfäll- und Holzrücke-Arbeiten notwendig. Aktuell sind ein kommunaler Rundwanderweg der Samtgemeinde Boffzen und die Lebensraumroute „Laubmischwald" des Naturpark Solling-Vogler teilweise gesperrt. „Betroffen ist der Wanderweg vom Abzweig Neuhäuser Straße aus in Richtung Mittelalterdorf Bokenrode und Grillplatz. Weiterhin ist die Strecke auf der Lebensraumroute unterhalb der Seniorenresidenz Hubertus in Richtung Weserbergterrassen nicht begehbar", sagt Daniela Düker vom Forstamt Neuhaus zu den Einschränkungen für Waldbesucher.

"Halten Sie sich an Sperrungen"

„Wir rechnen mit sehr vielen Sperrungen von Wegen und können nur in Ausnahmen darüber berichten, ob eine ausgeschilderte Umleitung eingerichtet ist. Sonst wird der Aufwand zu groß", sagt Kurt Hapke vom Naturpark Solling-Vogler und bittet um Verständnis für das Vorgehen. Das gelte auch erstmal nur für solche Wanderwege, die mit einer Markierung ausgewiesen seien, so Hapke weiter. Die Landesforsten empfehlen deshalb: „Zu Ihrer eigenen Sicherheit: Meiden Sie betroffene Waldgebiete. Betreten Sie den Wald nicht abseits der Wege. Halten Sie sich an Sperrungen, sie dienen Ihrer Sicherheit."

Eine Übersicht zu den gesperrten Wegen können Besucher und Einheimische auf der Homepage der Solling-Vogler-Region unter dem Link: www.solling-vogler-guide.de/de/bedingungen einsehen oder sich beim Naturpark Solling-Vogler unter Tel. (0 55 36) 13 13 informieren. „Mit dem Tourenplaner und der telefonischen Erreichbarkeit des Naturpark Solling-Vogler bieten wir eine detaillierte und aktuelle Möglichkeit, Sperrungen und Gefahrenbereiche beim Waldbesuch bereits vorab zu umgehen", erläutert die Geschäftsführerin der Solling-Vogler-Region im Weserbergland, Irina Hartig, das Serviceangebot.

Die Einschränkungen würden in enger Abstimmung mit den Waldbesitzern, den weiteren Grundeigentümern, dem Naturpark, der Solling-Vogler-Region und den Kommunen, die auch an der Verkehrssicherungspflicht beteiligt sind, erfolgen. Alle Beteiligten bitten um Beachtung der Sperrungen, denn nur so könnten Unfälle vermieden werden.