
Holzminden. Es ist wohl eine der größten Umbauten im Hause Schwager und auch einer, der überregional von sich reden machen wird. Der Marktplatz in der zweiten Etage des Erlebnishauses bietet auf rund 500 Quadratmetern ein abwechslungsreiches kulinarisches Angebot, 148 Sitzplätze und viel Licht und Ausblick durch mehr als 40 Quadratmeter Fensterfläche. Am Dienstag gab Ralf Schwager, Inhaber des Hauses, erste Einblicke in sein jüngstes Projekt. Das längst nicht das letzte sein soll.
"Handel ist Wandel" lautet Schwagers Motto. Den Veränderungen im Einzelhandel und der Gesellschaft begegnet er mit Innovation und immer neuen Ideen. So wird Schwager zum Erlebnishaus. Ein bedeutender Baustein ist der Marktplatz.
Tafeln statt gedruckter Karten
Es sei ihm ein Stein vom Herzen gefallen, dass nun eröffnet werden kann. Auch, wenn noch nicht alles fertig ist, "aber fast alles", so der 76-jährige Unternehmer. Das Front Cooking kann noch nicht starten, es fehlt noch die Abzugshaube, die jeglichen "Essensgeruch eliminiert". Laut Schwager handele es sich um eines der innovativsten Systeme, das in Deutschland oder sogar Europa verfügbar ist. Doch noch steht Schwager auf der Warteliste. "Wir sind die Dritten, die das Abzugssystem erhalten - nach dem VIP-Raum von Borussia Dortmund und Porsche Zuffenhausen." Wer etwas Besonderes will, müsse eben auch mal warten.
Und der Eröffnung tut das keinen Abbruch. Denn die Einrichtung steht, das Team ist bereit und die Karte - nicht gedruckt, sondern mit Kreide auf große Tafeln geschrieben - kann sich sehen lassen.
"Qualität und dennoch erschwinglich"
"Wir machen vieles selbst, natürlich alles frisch", erklärt Küchenchef Markus Littkemann, der bereits im Weserhotel Schwager in der ehemaligen Jugendherberge am Weserufer tätig und nun auch für den Marktplatz verantwortlich ist. "Wir legen großen Wert auf Qualität, und das Essen ist dennoch erschwinglich", so Littkemann.
Klassiker wie Pasta und Wokgerichte stehen ebenso auf der Karte wie Burger, Stullen, Wraps, Salate, Ofenkartoffeln und mehr. Wichtig sei es, kulinarische Trends zu verfolgen und auch anzubieten. "Wir gehen danach, was die Gäste wollen", betont Littkemann. Auch selbst gemachter Blechkuchen, Frozen Yoghurt mit speziellen Toppings gehören dazu.Allein die Frühstückstheke ist rund zehn Meter lang.
An Getränken gibt es keine minder breite Palette. Ob frisch gezapftes Bier direkt an der gemütlichen Theke oder spezielle Biere aus Flaschen, Sekt, Softdrinks, Säfte und Kaffeespezialitäten. Hier bleibt kein Wunsch offen. Das ist auch das Anliegen von Ralf Schwager und seinem Team. "Die Gäste sollen sich rundum wohlfühlen." Das Interieur bietet somit nicht nur Tische und Stühle, sondern auch einen gemütlichen Loungebereich mit Sofas und Sesseln. Alles gehalten in einer Mischung aus Vintage und industriellem Flair, wofür die Deckenlampen, aber auch das Wanddekor sorgen. Mit einer kalten, großen Kantine hat der Marktplatz nichts gemein.
Schon der Lebensmittelmarkt im Keller hieß früher so
Am Freitag, Samstag und Sonntag können sich Besucher selbst ein Bild vom Marktplatz Schwager machen. Dieser verdankt seinen Namen dem Lebensmittelgeschäft, das es einst im Keller des Kaufhauses gab. Und ein kleiner Nachbau des Brunnens auf dem Marktplatz findet sich hier wieder, der für ein gutes Luftklima sorgen soll. Wie viel in den Marktplatz investiert wurde, lässt Schwager offen. "Wir haben den Etat eingehalten", sagt er zufrieden.
Ab Montag beginnt der Betrieb dann offiziell. "Es ist einfach schön", sagt Schwager erfreut. "Würden wir es noch einmal machen, würden wir nichts anders machen", so der Unternehmer weiter und dankt insbesondere seiner Frau Roswitha, die ihn unterstütze und auch in Zeiten großer Projekte ertrage, so Schwager. Auch das Team rund um das Projekt sowie die Angestellten erhielten Lob.
Aufwertung der Stadt und gesamten Region
Dass er mit dem Marktplatz richtig liegt, davon geht Schwager aus. "Ich bin mir sicher, dass wir damit die Innenstadt und die gesamte Region aufwerten", so der 76-Jährige. Er sei zeit seines Lebens Optimist und werde es auch bleiben. Mindestens zehn weitere Jahre wolle er sich noch für sein Unternehmen, die Stadt und die Menschen einsetzen. "Mit dem Kaufhaus sind wir jetzt durch. Aber ich habe schon andere Pläne in meinem Kopf." Und dass er diese sicher vorantreiben wird, das ist gewiss, so lange er bei Gesundheit bleibt. "Was man im Kopf hat, das muss man umsetzen."
Die Öffnungszeiten sind Montag bis Freitag von 9 bis 18.30 Uhr, Samstag von 9 bis 16 Uhr. Ab dem kommenden Frühjahr sollen auch Abendbuchungen (ab 40 Personen) und Veranstaltungen (ab 150 Personen) möglich sein.