
Holzminden. Vor gut einem Jahr hat das Weserhotel Schwager eröffnet. Inhaber Ralf Schwager ist zufrieden mit dem bisherigen Verlauf. Doch auf dem Erfolg will er sich nicht ausruhen. Er plant bereis weitere Projekte, die das Hotel noch attraktiver machen sollen.
"Ich wollte einfach mal etwas anderes machen. Gerne etwas, das mit Service zu tun hat", sagt der Unternehmer Ralf Schwager, der bereits mehrere Kaufhäuser besitzt, unter anderem in Holzminden, Steinheim und Eisenach. Um seinen Wunsch verwirklichen zu können, kaufte er die leerstehende Jugendherberge in Holzminden, direkt an der Weser gelegen. Markantes Zeichen des Gebäudes: der Turm.

Das Konzept: Eine Unterkunft mit gehobenem Ambiente vor allem für Radtouristen. Der Turm sollte von Anfang an im Original erhalten bleiben. Im Oktober 2013 hatten die Umbauarbeiten begonnen. Bereits im Juli vergangenen Jahres konnte das Weserhotel eröffnen. Rund drei Millionen Euro seien investiert worden, so Schwager.

Das Hotel bietet 35 Zimmer und insgesamt 75 Betten. "Wir haben uns nach dem Schnitt der Jugendherberge gerichtet, deswegen gibt es auch nur wenige Einzelzimmer", sagt Schwager. Nur das Hauptgebäude könne bewohnt werden, der Turm nicht. "Der Turm hat keinen Notausgang, deswegen darf er nicht öffentlich genutzt, sondern nur privat genutzt werden."
Neben Doppelzimmer gibt es auch Appartments sowie Unterkünfte, in denen auch Hunde gestattet sind und Schnarchzimmer. "Wenn einer der Partner laut schnarcht, kann er in einem extra Raum schlafen. Das wird sehr gut angenommen. Aber leider haben wir nur zwei Zimmer davon", sagt der Unternehmer mit einem Lachen. Zudem bietet das Hotel noch zwei Tagungsräume, eine Bar und das Restaurant "Bauzers". "Das ist mein Spitzname aus Kindertagen", erklärt Schwager. "Als mein Vater mir Skier geschenkt hatte, bin ich zu Anfang sehr häufig hingefallen. Und unser Kindermädchen sagte dann, ich hieße von nun an Bauzer, weil ich so oft bauz gemacht habe."
Das Restaurant und die Tagungsräume würden auch viel von Gästen aus der Region genutzt. Die Zimmer seien an Unternehmen, deren Vertriebsmitarbeiter hier tätig sind, aber größtenteils an Touristen vermietet.
Ursprünglich wollte Schwager mit dem Hotel eine Unterkunft für Radfahrer bieten. Deswegen bot sich die Immobilie direkt an der Weser an. Zwar buchten viele Radtouristen im Weserhotel, "aber auch viele Wasserwanderer, damit hatten wir anfangs nicht gerechnet." Weil die Nachfrage vor allem im Sommer so groß ist, hat der Unternehmer bereits eine Idee für eine weitere Unterkunft. "Die Vision ist, Übernachtungsmöglichkeiten im Hafen anzubieten. Dafür wollen wir den Hafen sanieren und wieder für Boote zugänglich machen. Dort haben die Wasserwanderer dann Anlegeplätze und wir wollen Hausboote in den Hafen legen, wo übernachtet werden kann", erklärt der Unternehmer.
Doch da es sich bei dem Hafen direkt hinter dem Weserhotel um städtisches Gebiet handelt, muss die Stadt ihre Zustimmung geben. "Wir sind bereits in Verhandlungen."
Auch das bereits bestehende Angebot im Hotel werde ständig ausgebaut. "Wir nehmen Anregungen der Gäste auf. Beispielsweise haben wir auf vielfachen Wunsch noch eine Raucherlounge neben dem Restaurant eingerichtet", so Schwager.
Der Außenbereich werde auch in der kalten Jahreszeit genutzt. So wird am 27. November, 4. und 11. Dezember Winter-Grillen auf der Terrasse angeboten. "Wir haben ein Grill-House gebaut, so kann auch im Winter gegrillt werden", sagt Schwager.
Seine Devise: "Man darf nie stillstehen, man muss immer weitermachen und auch was Neues machen."
Das sei auch sein Erfolgsrezept für das Hotel. "Weil wir so etwas vorher noch nie gemacht haben, sind wir ganz unvoreingenommen an das Projekt herangegangen. Und es hat funktioniert", freut sich Schwager.
Müsste er die Entscheidungen für das Hotel erneut treffen, würde er es wieder so machen. Jetzt widme er sich noch weiteren Projekten, denn die Arbeit niederlegen wolle er noch nicht. "Ich mache weiter, bis ich 85 Jahre bin. Wenn es die Gesundheit zulässt", so der 73-Jährige.
Gäste
- Die meisten Buchungen gibt es von Mai bis September, sagt Hotelinhaber Ralf Schwager.
- Viele Touristen seien aus Süddeutschland, rund 20 Prozent der Gäste aus dem Ausland.
- Auch im Winter sei das Hotel gut belegt. Dann seien es vor allem Gäste der regionalen Unternehmen und Vertriebsmitarbeiter.