Geflügelpest in Höxter: Was das für Weihnachtsgänse heißt

Kreis Höxter. Seit Bekanntwerden eines Vogelgrippe-Falls in Brakel Ende Oktober ist nichts mehr, wie es war: Geflügelhalter sind seitdem zu besonderer Vorsicht angehalten, es wird empfohlen, die Tiere in den Stall zu holen. Doch nicht bei allen Tieren ist das so ohne Weiteres möglich. Besonders die Halter von Gänsen im Freiland stellt das vor Herausforderungen. Was bedeutet das für den Kauf der Weihnachtsgans? Gänsehaltung im Kreis Höxter? Doch, die gibt es - und es kommt eine beträchtliche Zahl an Tieren zusammen. Im Kreis Höxter sind bei der Tierseuchenkasse 83 Betriebe mit insgesamt 802 Gänsen gemeldet. &bdquo;Es handelt sich bei 81 Betrieben um Haltungen von maximal zehn Gänsen, also um Kleinst- beziehungsweise Hobbyhaltungen“, sagt Jan-Malte Wichern, Sprecher der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Doch auch die Kleinsthaltungen stehen durch die Vogelgrippe plötzlich vor Herausforderungen. Ein Hof, der namentlich nicht genannt werden möchte, hat wegen der sich häufenden Geflügelpestfälle vor einigen Tagen den gesamten Bestand geschlachtet. Christian Krieger vom Biohof Krieger hat 2025 erst gar keine Gänse gemästet. Lesen Sie auch: Geflügelpest im Kreis Höxter: Nach totem Kranich weitere Tiere unter Verdacht Dieser Hof im Kreis Höxter hat seine Gänsehaltung aufgegeben &bdquo;Wir sind mit dem Thema Geflügel durch“, sagt er. Er habe beobachtet, dass derzeit viele Züchter das Risiko, das mit der Haltung verbunden ist, scheuen. Obschon bislang im Kreis Höxter noch keine Stallpflicht, sondern nur eine Empfehlung zur Stallhaltung gilt: Die Situation kann sich jederzeit ändern. Das stellt auch der Kreis Höxter heraus: &bdquo;Mit der Notwendigkeit einer Stallpflicht müssen wir beim aktuellen Seuchengeschehen jederzeit rechnen. Darauf sollten die Geflügelhalter vorbereitet sein“, betont Dr. Jens Tschachtschal, der Leiter des Veterinärdienstes des Kreises Höxter auf der Internetseite der Behörde zur Vogelgrippe und ihren Folgen. Passend dazu: Vogelgrippe auch in OWL: Wie kann Geflügel geschützt werden? Diese Probleme können Gänsehalter haben, wenn die Stallpflicht kommt Christian Krieger stellt dem gegenüber, dass eine Aufstallung für Freilandgänse mit erheblichen Problemen verbunden sei. &bdquo;Wenn eine Gans von draußen in den Stall kommt, dann komm die damit gar nicht klar“, sagt er. Die Konsequenz sei Haltungsstress, der die Gesundheit der Tiere ebenso gefährde wie das Virus selbst. Er empfiehlt deshalb allen Gänsehaltern, die Tiere lieber jetzt zu schlachten - und nicht erst bis Weihnachten zu warten. Dann wollen viele Menschen im Kreis Höxter ihre frische Gans kaufen und abholen. Die Tiere tiefgekühlt zu kaufen, kommt in seinen Augen dem Tierwohl entgegen - so sei das an seinem Hof zuletzt auch praktiziert worden, der Verkauf sei über einen eigens gemieteten Kühltransporter erfolgt. So werde der gesamte Verkaufsprozess entzerrt. Dass in diesem Jahr keine Gänse gehalten werden, sagt Krieger, &bdquo;haben wir nicht bereut“. So sollten Verbraucher im Kreis Höxter auf die neue Lage reagieren Wichern von der Landwirtschaftskammer betont, dass es trotz der Probleme absehbar auch lokal erzeugte Gänse im Kreis Höxter keine Engpässe in Sachen Weihnachtsgänse geben wird: &bdquo;Die Verbraucherinnen und Verbraucher müssen sich nicht sorgen, die Betriebe tun ihr Bestes, um die Tiere zu schützen“, stellt er heraus. Auch er empfiehlt, darüber nachzudenken, die vor Ort gezüchtete Gans schon eher zu kaufen und dann einzufrieren &bdquo;das schafft Sicherheit und schmeckt genauso gut“. Trotz der Hürden rechnet der Sprecher nicht mit steigenden Preisen. Diese seien in etwa auf Vorjahresniveau. Grundsätzlich glaubt er nicht, dass die Gänsezucht sich komplett umstellen muss - oder dass künftig nur noch tiefgekühlte Gänse zu haben sein werden: &bdquo;Dieses Jahr ist eine außergewöhnliche Lage“, sagt er. In erster Linie schaffe das Vorgehen aber Sicherheit für die Erzeuger. &bdquo;Qualität und Geschmack leiden nicht“, stellt er klar. Auch lesenswert: Geflügelpest - Rainer dämpft Erwartungen an Impfungen

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