Nach zwei Bränden: Höxteraner Studierendenwohnheim verwildert immer mehr

Höxter. Es sieht wild aus rund um das ehemalige Studentenwohnheim an der Louis-Flotho-Straße in Höxter: zugewachsene Zugänge, provisorisch mit Spanplatten verschlossene Eingänge, eingeschlagene Fensterscheiben, leere Fensterhöhlen. Zwei Brände binnen eines guten halben Jahres – und dann nichts mehr gehört: Das Gebäude gammelt vor sich hin. Ein &bdquo;Lost Place“, der immer mehr verfällt. Ein verlorener Ort. Hat die Stadt Möglichkeiten, dort aktiv und ordnend einzugreifen? Oder steht sie sogar in Kontakt mit dem Besitzer? Was ist eigentlich nach dem (Fast-)Aus für die Lehre an der TH OWL mit den Studierenden, die dort wieder einziehen sollten? Und was ist bei den Ermittlungen der Polizei zur Brandursache rausgekommen? Zumindest bei Feuer Nummer zwei war das noch nicht zu 100 Prozent geklärt. &bdquo;Seitens des Eigentümers des Objektes wird derzeit in Abstimmung mit der Stadt Höxter an einem architektonisch-städtebaulichen Gesamtkonzept inklusive Freiraum und Wohnumfeld für das Grundstück gearbeitet“: Diesen Satz teilt die Stadt auf NW-Anfrage als Antwort auf die Frage nach der Zukunft des Hochhauses mit. Wenig und wenig konkret. Noch vor genau vier Jahren ging es um die &bdquo;Wiederbelebung“ des Gebäudes. Lesen Sie auch: Feuer im Studentenwohnheim Höxter: Polizei vermutet vorsätzliche Brandstiftung Für Studierende: So viele Zimmer sollten entstehen Der Investor wollte 3,5 Millionen Euro damals in die Sanierung des maroden Betonklotzes stecken, der jedoch viel Potenzial bot. Baustart sollte Ende 2022 sein, Einzug der Studierenden zum Wintersemester 2023/2024. Es sollten wieder Studierende einziehen. Rund 50 Zimmer waren binnen zwei Jahren geplant statt bislang 80. Und damit ein Zurück zu den Wurzeln des Gebäudes. Und dann kam die Ruhe vor dem Feuer. Der Ursprungsplan könnte wohl aufgrund der Pläne der TH OWL die Lehre nach Detmold und Lemgo zu verlegen, ohnehin Geschichte sein. Das erste Feuer brach an einem Freitagabend vor fast genau einem Jahr aus. Es war der 15. November 2024. Anwohner hatten das schnell gemeldet, weshalb die Feuerwehr – mit knapp 100 Kräften im Einsatz – schnell löschen konnte. Es brannte ein Zimmer in der dritten Etage aus. Obwohl: Viel war nicht mehr drin, was hätte brennen können. Das könnte Sie interessieren: Wohnheim geplant: Kranarbeiten am Hochhaus in Louis-Flotho-Straße Dennoch konnten die Brandermittler der Polizei im Januar sagen: Ja, es war Brandstiftung. Und zwar vorsätzlich. Das Feuer entstand nicht durch Unachtsamkeit, auch ein technischer Defekt konnte ausgeschlossen werden. Ursache war das Inbrandsetzen einer Matratze, hieß es auf NW-Anfrage vonseiten der Polizei Höxter. Täterermittlung? Fehlanzeige. Diese Brandursache nennt die Höxteraner Polizei Feuer Nummer zwei: ebenfalls an einem Freitag, allerdings nachmittags um halb vier am 8. Mai 2025. 60 Einsatzkräfte, diesmal im zweiten Obergeschoss. Und die Schwierigkeit für die Einsatzkräfte, durch die vielen Baustellen und engen Straßen überhaupt zum Brandort zu gelangen. Auch da gingen die Ermittler schon wenige Tage später von Brandstiftung aus. Ebenfalls vorsätzlich. Aber es blieben viele Fragen offen. Zumal die Rolle einer Gruppe Jugendlicher, die dort kurz vor dem Feuer beobachtet worden war, noch offen war. Das Muster war ähnlich: &bdquo;Inbrandsetzen eines Bettes mit Matratze“, so der Polizeisprecher aus Höxter. &bdquo;Tatverdächtige ermittelt – Ermittlungen noch nicht abgeschlossen“, ergänzte er dann kurz und knapp. Ohne weitere Details zu nennen. Zur Geschichte dieses &bdquo;Lost Places“ in Höxter: Im Oktober 2010 schloss das Wohnheim. Seitdem stand der graue Bau leer, höchstens Diebe suchten es auf – wie etwa diejenigen, die einmal geschätzt 65 Wasserhähne stahlen. Im Jahr 2015 zeichnete sich dann eine neue Nutzung ab: Die Stadt wollte das Gebäude in ein Flüchtlingsheim umfunktionieren. Flüchtlingsunterkunft: Warum sich die Stadt gegen den Ankauf entschied Einige Anwohner hatten sich jedoch vehement gegen die Unterkunft in ihrer Nachbarschaft ausgesprochen, auf einer Bürgerversammlung kam es zu einer hitzigen Diskussion. Weil zudem auch zu hohe Umbau- sowie Betriebs- und Versicherungskosten befürchtet wurden, entschied sich die Stadt Höxter letztlich gegen den Kauf. Gekauft wurde es letztlich von einer extra dafür gegründeten Gesellschaft, der Louis Flotho 650 GmbH & Co. KG von Daniel Kempermann, die im Oktober 2021 die Sanierungspläne für das Gebäude vorgestellt hatte. Während die Pläne schon weit fortgeschritten seien, wurde noch auf Genehmigungen seitens der Stadt Höxter gewartet, hieß es vor vier Jahren. Etwa beim Brandschutz. .responsive23-RSi7bW9avVK4zT9a-map-1023-hoexter-studentenwohnheim { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-RSi7bW9avVK4zT9a-map-1023-hoexter-studentenwohnheim { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-RSi7bW9avVK4zT9a-map-1023-hoexter-studentenwohnheim { padding-top: 142.86%; } }

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