Neuer Chef ist ein „Glücksfall“ für Höxteraner Taxi-Unternehmen Leifeld

Höxter-Lütmarsen. Der Übergang vom Berufsleben in den Ruhestand ist eine spannende Zeit – vor der es manch einem aber auch graut. Was tun, wenn plötzlich die Routine fehlt? Guido und Karen Leifeld machen sich da aber gar keine Sorgen. &bdquo;Wir werden nicht in ein Loch fallen“, ist der 58-Jährige überzeugt. Denn das Paar aus Lütmarsen hat große Pläne. &bdquo;Alles, was wir uns 30 Jahre verkniffen haben, werden wir jetzt nachholen.“ Los geht es mit einer Tour mit einem geliehenen Wohnmobil. Und dann sind definitiv auch viele Familienbesuche eingeplant. &bdquo;Denn Anfang des Jahres sind wir Großeltern geworden“, erzählt Guido Leifeld stolz. Ohne Berufsalltag lassen sich die 120 Kilometer bis zum Enkelkind viel bequemer und häufiger zurücklegen. Zum 1. Oktober haben die Leifelds ihren gleichnamigen Taxi-Betrieb in Lütmarsen an ihren Nachfolger übergeben. &bdquo;Für uns war das ein Glücksfall“, sagt Guido Leifeld im Gespräch mit der Neuen Westfälischen. Denn Dimitrios Konstantianos aus Einbeck hat den gesamten Betrieb inklusive der 23 angestellten Fahrerinnen und Fahrer übernommen. Der Taxi-Unternehmer habe sich bereits einige Monate zuvor den Autoruf 8844 in Holzminden angeeignet und dann auch nach Nordrhein-Westfalen geschielt, berichtet Guido Leifeld. In der Taxi-Branche ist es schwer, Nachfolger zu finden Der Lütmarser ist davon überzeugt, dass sein Betrieb so bestmöglich weitergeführt wird. Und die ersten Wochen mit neuem Chef scheinen ihm recht zu geben. &bdquo;Es funktioniert, viele Kunden haben gar nicht mitbekommen, dass es einen Inhaberwechsel gab“, sagt Leifeld. Was allerdings auch daran liegen kann, dass sich unter dem Anschluss 05271 1222 nach wie vor &bdquo;Taxi Leifeld“ meldet und auch Guido und Karen Leifeld noch Teil des Teams sind. Noch. Sie wollen ihren Nachfolger einarbeiten und sich dann &bdquo;peu à peu zurückziehen“, sagt der 58-Jährige. Lesen Sie auch: Wie öko ist der Holibri-Anruf-Bus in Höxter wirklich? Denn irgendwann muss Schluss sein – und irgendwann war für die Leifelds, als der Taxi-Unternehmer aus Einbeck Interesse an ihrem Betrieb bekundete. &bdquo;In der Branche wird es immer schwieriger, einen Nachfolger zu finden“, sagt Leifeld, der befürchtete, ein Angebot wie von Dimitrios Konstantianos würde er womöglich nicht noch einmal bekommen. &bdquo;Sieben Tage die Woche, von morgens um 6 Uhr bis abends um 23 Uhr, das möchte heute keiner mehr machen“, sagt er. Für ihn und seine Frau war das 30 Jahre lang die Realität. &bdquo;Wir haben gearbeitet, wenn andere gefeiert haben, an Weihnachten, Silvester“, zählt er auf. Das zehrt an den Kräften. &bdquo;Irgendwann ist die Energie raus“, sagt Guido Leifeld. Sein Nachfolger jedoch: &bdquo;Der powert noch.“ Taxen sind im Kreis Höxter besonders wichtig Das ist nicht nur für den Betrieb, sondern auch für den Kreis Höxter gut. &bdquo;Eine gewisse Grundversorgung sollte gegeben sein“, sagt der Lütmarser. Ältere Menschen müssten die Möglichkeit haben, tagsüber ein Taxi zu rufen, um Besorgungen zu machen oder Arzttermine wahrzunehmen. Und wenn das ganze Dorf feiert, müssten Taxen da sein, um für einen sicheren Heimweg zu sorgen. Doch Guido Leifeld fürchtet um die Kleinunternehmer, wie es sie auch im Kreis Höxter gibt. Denn der bürokratische Aufwand werde immer größer, klagt er. Lange Wartezeiten im Straßenverkehr: Wenn die Ampel im Kreis Höxter Rot zeigt Umso freudiger war für ihn, wie reibungslos sich die Umschreibung des Betriebs beim Kreis Höxter gestaltete. &bdquo;Das hat wirklich sehr gut geklappt“, sagt Guido Leifeld. Doch bleibt er überzeugt, dass sich auf Dauer nur noch große Taxibetriebe werden durchsetzen können. In fünf bis zehn Jahren, schätzt er, werde sich die Taxi-Landschaft auch im Kreis Höxter weiter verändert haben. Uber hat kein Interesse am ländlichen Raum Wenngleich das Land einen großen Vorteil biete. &bdquo;Es gibt kein Uber. Uber hat kein Interesse am ländlichen Raum“, weiß Leifeld. Kolleginnen und Kollegen in den Großstädten hätten hingegen mit dem Fahrdienst, der die Preise extrem drücke, arge Probleme. Denn Taxi-Unternehmen können ihre Preise nicht einfach anpassen. Stattdessen werden diese festgelegt, im Kreis Höxter beschließt der Kreistag die Tarife. Angefangen bei Grund- und Anfahrtsgebühren bis hin zu Zuschlägen etwa für Hunde oder Großraumfahrzeuge. Guido und Karen Leifeld freuen sich nun auf den neuen Lebensabschnitt, schauen aber auch gerne zurück. &bdquo;Im Laufe der Jahre haben wir mit so vielen unterschiedlichen Menschen zu tun gehabt“, sagt Guido Leifeld. &bdquo;Es wurde nie langweilig.“

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