Entlastungsstraße in Steinheim: Mit Kreisverkehr oder ohne?

Steinheim. Gut Ding will Weile haben, und außerdem ist Geduld ja eine Tugend – oder wie sagt man doch gleich? Der Geduldsfaden von Verkehrsteilnehmern sowie Anwohnern insbesondere der Steinheimer Schiederstraße muss aber inzwischen wohl schon kilometerlang sein. Ein kleines Wunder, dass da noch nichts gerissen ist. Nach zehn Jahren Vorbereitung und Planung können aber all diejenigen, die vom zähen Verkehr rund um den Schorrberg ziemlich strapaziert sind, allmählich aufatmen: Die Neuanbindung an eben dieses Wohngebiet ist jetzt tatsächlich in Sicht – als detaillierte Präsentation in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses, und als Bestimmungsort einer satten Förderung. Letzteres heißt: Es gibt eine Landesförderung in Höhe von 1,64 Millionen Euro – insgesamt gab Bürgermeister Carsten Torke jüngst ein geschätztes Volumen für den Bau der Entlastungsstraße von rund 2,18 Millionen Euro an. Bauingenieur Georg Wiemann sagt zur Preisentwicklung aber auch: &bdquo;Was später ist, weiß man nie“. Die Ausschreibungen rund um den Bau der Entlastungsstraße möchte man deshalb &bdquo;möglichst früh auf den Markt schieben“, um möglichst günstige Preise dabei herauszuholen. Laut Zeitplan, den der Mitarbeiter des Münsteraner Ingenieurbüros Thomas & Bökamp im Bauausschuss als Präsentation an die Wand warf, soll Letzteres im ersten Quartal des kommenden Jahres geschehen. Die geplante, rund 1.050 Meter lange Entlastungsstraße wird Verkehrsteilnehmer zukünftig von der neuen Lother Straße außen entlang des Wohngebietes zum Schorrberg führen und so unter anderem die schmale Schiederstraße entlasten, die als einzige Verbindung zur Wohnsiedlung sowie zum Stadtwald immer wieder an ihre Grenzen stößt (die NW berichtete). Die Route ist also klar – nun geht es an die Feinheiten. Passend dazu: Wie es mit der geplanten Entlastungsstraße in Steinheim weitergeht Diskussion über den Mini-Kreisel an der Wöbbeler Straße in Steinheim Das Ingenieurbüro hat allein für den Knotenpunkt am Schorrberg schon ganz unterschiedliche Varianten entworfen: &bdquo;Ursprünglich sind wir mal mit zwei Varianten eines Kreisverkehrs gestartet – und nun sind wir bei einer ebenerdigen grünen Verkehrsinsel angekommen“, so Wiemann. Auf den Planungsskizzen kommt diese Insel länglich und mit mehreren Bäumen bepflanzt daher. Die Begrünung soll für die Verkehrsteilnehmer als optische Bremse dienen. Alles so, dass auch der landwirtschaftliche Verkehr die Kreuzung passieren kann. Wiemann betont mit Blick auf das Gremium des Bauausschusses: &bdquo;Noch ist die Straße nicht gebaut, es kann immer noch Einfluss genommen werden“. Und so überdachte man jüngst noch mal die Variante eines Mini-Kreisels. Solch einen überfahrbaren Kreisel gibt es in Steinheim bereits in der Wöbbeler Straße – und so manchem ist er offenbar ein Graus: &bdquo;Kaum jemand achtet dort auf Vorfahrtsregeln“ und &bdquo;für junge Radfahrer ist es dort oft gefährlich – es ist schon zu einigen Unfällen gekommen“, so Reaktionen der Ausschussmitglieder sowie von Anwohnern des Schorrbergs. Ebenfalls lesenswert: Großbauprojekt: Landesstraße 827 bei Steinheim soll verlegt werden Was passiert, wenn es in Steinheim regnen sollte Auch Wiemann hält an dieser Stelle am Schorrberg nicht mehr viel von einem Kreisverkehr: &bdquo;Die Problematik sehe ich in der Geschwindigkeit – von der Entlastungsstraße aus werden die Verkehrsteilnehmer dann mit 70 km/h hinuntersausen und man bekommt das Tempo optisch vorher kaum heruntergebremst“. Wahrscheinlich soll es also eher die längliche Insel richten. Links und rechts entlang der neuen Entlastungsstraße soll es Gräben geben, &bdquo;die jegliches Wasser schlucken werden“, so Wiemann. Denn gerade nahe der Lother Höhe hat man durch heftigen Regen erst unlängst eine wahre Schlammlawine erlebt. &bdquo;Durch die neue Straße und die Grabenableitungen mit dem Regenrückhaltebecken wollen wir den Schorrberg zukünftig besser vor Starkregenereignissen schützen“, betont dazu Ralf Kleine von der Verwaltung. Der Bau der Neuanbindung soll übrigens laut Münsteraner Ingenieurbüro spätestens im vierten Quartel des nächsten Jahres starten, eventuell auch schon im dritten. Anfang/Mitte 2028 möchte man das Projekt dann abschließen. Lesen Sie auch: Bald ist Steinheims neue Straßenverbindung endlich befahrbar

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