Was Höxter mit der Lehre an der TH OWL verlieren würde

Höxter. Ja, er glaubt dran. Ganz fest. An die Rettung der Lehre an der Technischen Hochschule OWL Standort Höxter. Denn er weiß, was Höxter verlieren würde: Bernd Schackers, Diplom-Ingenieur aus Höxter, kämpft als Ehemaliger zusammen mit dem Aktionskreis Lehre und der Absolventenvereinigung für den Erhalt der Lehre an der Hochschule, an der er auch selbst studierte. Und die einen Großteil seiner Kolleginnen und Kollegen in der Region hervorgebracht habe. &bdquo;Deutlich mehr als 100, die in der Region geblieben sind“, sagt er und verweist auf Ingenieur-Büros, Behörden, Städte, Kreise und Umweltvereinigungen, in denen die Absolventen der heutigen Technischen Hochschule tätig sind. Und mit ihrem Know-how die Region gestalten und prägen. Wissenschaft und Umgebung oder Landschaft passten dafür bestens zusammen. Und genau deshalb, sagt Schackers, müsse die Lehre – immerhin seit 1864 dort angesiedelt – in Höxter bleiben mit den mehr denn je benötigten und aktuellen Fachbereichen Umweltingenieurwesen und Angewandte Informatik sowie Landschaftsarchitektur und Umweltplanung. &bdquo;Unsere große Hoffnung ist, dass sich jetzt noch andere Wege auftun – weil die Macht des Faktischen einfach dagegen spricht, die Lehre hier zu beenden.“ Denn das Potenzial sei noch längste nicht gehoben. Was heißt das? Lesen Sie auch: 100 Erstsemester an der TH OWL in Höxter: Die Liebe zu einer sterbenden Hochschule Er hat sich bewusst für das Studium in Höxter entschieden &bdquo;Die Hiergebliebenen sind glücklich an und mit dem Standort“, sagt der Mann aus Meerbusch, der sich bewusst die Hochschule in Höxter fürs Studium (1986 bis 1992) ausgesucht hatte – und anschließend hierblieb. &bdquo;Es gab damals nur acht Standorte in Westdeutschland, wo man Landespflege studieren konnte“, erinnert sich der Diplom-Ingenieur der Landespflege. Schon lange vorher hatte er die Leidenschaft für Natur, Naturschutz und ihre Pflege entdeckt. Daraus entstand das Ingenieur- und Planungsbüro UIH. Zusammen mit seinem ehemaligen Professor Bernd Gerken gegründet, heute mit Schackers und seinem Kollegen Wolfgang Figura als Gesellschafter und seit 1993 in der alten Dechanei an der Neuen Straße zu Hause. Ein Start-up von jungen Diplom-Ingenieuren, das sich in den vergangenen 30 Jahren mit rund 1.500 Projekten weit über die Region hinaus einen Namen gemacht hat. Mehr zum Thema: Zukunft der TH OWL: Unterschriftenlisten im Kreis Höxter, Sparzwang in Düsseldorf Fast alle Mitarbeiter haben einen Höxter-Hintergrund Heute haben von den 14 angestellten Mitarbeitern fast alle einen TH-OWL-Höxter-Hintergrund, erzählt der Landschaftsarchitekt. &bdquo;Da weiß ich, was ich habe“, ergänzt er noch zur Qualität der Lehre und Praxisnähe, die wiederum der Region und den Menschen vor Ort zugutekämen. Mal abgesehen von Kolleginnen und Kollegen, die hier Familien gründeten, Kinder in die Schulen und in die Kitas schickten. Ob Großprojekte wie das Bundesprogramm Blaues Band Deutschland zu Auenlandschaften an der Oberweser, ökologische Baubegleitungen im Windparkbau oder Standortuntersuchungen für jeden einzelnen Handymasten, die häufig gar nicht der Öffentlichkeit bewusst seien: Die Einsatzmöglichkeiten der Absolventen aus den Fachbereichen des &bdquo;Sustainable Campus Höxter“, des Nachhaltigkeitscampus an der Weser, seien aktuell so groß und weit gefächert, dass die Potenziale noch gar völlig ausgeschöpft worden seien. Mehr zum Thema: Neue Strategie gegen Hochschul-Aus: Diese Ideen sollen die Lehre in Höxter retten Was Höxter für seine Zukunft finden muss Wenn diese Lehre aber nach Detmold ziehe, dann werde das alles unter dem dortigen Mantel &bdquo;Gestaltung“ eingemeindet und verschwimme, ist er sicher. Stattdessen plädiert er für Ideen für Höxter, die &bdquo;den Blick weiten“: Wie eine Art breit aufgestelltes Grundlagenstudium, so dass der Tiefbau-Ingenieur an der Windpark-Baustelle neben dem Technischen auch ein Verständnis für ökologische Gestaltung hätten und umgekehrt. Das würde Prozesse und Projekte deutlich schneller und effektiver – auch auf der Zeitschiene – machen. Höxter müsse das Alleinstellungsmerkmal finden, mit dem sich die Stadt gegen die mittlerweile vielen anderen Hochschulen absetze, die solche oder ähnliche Fachbereiche haben. Und die sich mittlerweile sehr stark zersplittert und spezialisiert haben. Und dafür wollen sie kämpfen. 📲 News direkt aufs Smartphone? Hier gehts zum kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW Höxter

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