Lebensgefahr Niedrigwasser: Diese Gefahren lauern in der Weser bei Höxter
Nicht nur Sportbootfahrer sollten sich in diesen Tagen genau überlegen, was sie auf der Weser unternehmen. Gefahren lauern im Fluss auch für alle anderen.
Kreis Höxter. Die Weser macht ernst mit dem Niedrigwasser: Bei knapp 86 Zentimetern über Normal-Null lag der Pegel bereits am Dienstagvormittag. Die Flotte Weser hat deshalb die Fahrgastschifffahrt eingestellt. Die Berechnungen der Behörden weisen weiter nach unten: Am Mittwoch berührt der Pegel kurzzeitig den Bereich unterhalb der 80-Zentimeter-Marke. Welche Gefahren drohen bei Niedrigwasser?
Jens Köhne, Fachbereichsleiter Administration beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Weser, erklärt, dass sich Weserschiffer der Risiken bewusst sein sollten: „Bei Niedrigwasser besteht die Gefahr der Grundberührung und somit von Schäden am Antrieb oder der Schiffshülle“, sagt er. Auch sei die Manövrierfähigkeit durch die geringe Wassertiefe und verminderte Antriebsleistung beeinträchtigt.
Trotz aller Risiken stellt Köhne eine Sache klar: „Die Oberweser wird nicht bei Niedrigwasser für die Schifffahrt gesperrt. Jeder Schiffsführer muss für sich entscheiden, ob die Wassertiefe für das jeweilige Wasserfahrzeug und Beladung ausreichend ist.“ Große Verantwortung kommt damit auch allen Sportbootfahrern zu.
Nicht nur Sportbootfahrer müssen aufpassen in Höxter
„Das Befahren mit Sportbooten ist weiter zulässig“, sagt der Fachbereichsleiter des Schifffahrtsamtes. Jeder Schiffsführer müsse für sich entscheiden, ob die Wassertiefe für das jeweilige Wasserfahrzeug und Beladung ausreichend ist.
Diese Frage haben die Verantwortlichen der Flotte Weser nun offenbar für sich beantwortet. Das Risiko abwägen müssen aber nicht nur Sportbootfahrer. Dass es keine gute Idee ist, bei steigenden Temperaturen in den flacheren Bereichen der Weser eine Abkühlung zu suchen, darauf hatte die DLRG-Ortsgruppe in Höxter bereits im Jahr 2022 hingewiesen. Speziell in der Weser sei die Fließgeschwindigkeit auch bei Niedrigwasser so groß, dass man als Schwimmender weit abgetrieben werden könne und an einer ganz anderen Stelle als geglaubt am Ufer anlange - wenn man dort denn überhaupt ankommt. Es herrsche Lebensgefahr.
Auch Schwimmen birgt etliche Gefahren bei Niedrigwasser in Höxter
Aber auch der Untergrund im Fluss sei unberechenbar. „Dort liegen immer wieder Scherben, bei dem Niedrigwasser treten auch Hungersteine hervor“, betonte Ortsgruppenchef Uwe Schreiner damals. Allen Hoffnungen, dass der Weserpegel sich rasch wieder erholen könnte, nimmt Köhne den Wind aus den Segeln: „Für das Erreichen des Stützungswasserstandes von 1,20 Metern am Weserpegel in Hann. Münden sind größere Niederschläge erforderlich“, stellt er klar. Für den August seien aktuell „jedoch keine größeren Niederschläge“ für das Einzugsgebiet der Edertalsperre oder Oberweser vorhergesagt.