Fahrzeuganschläge in der Innenstadt: Wie viel Sicherheit braucht Höxters Fußgängerzone?

Höxter. Wie sicher ist die Höxteraner Fußgängerzone? Eine Frage, mit der sich die Stadtverwaltung derzeit beschäftigt. Immerhin ist der Bereich zwischen Weser- und Grubestraße zumindest theoretisch durchgängig von Fahrzeugen befahrbar. Nach Anschlägen mit Autos und Lastwagen in Innenstädten eine Situation, der Beachtung geschenkt werden müsse, fordert die UWG. Die Höxteraner Ratsfraktion hatte bereits Anfang des Jahres den Antrag gestellt, die Stadtverwaltung solle ein Konzept zur Errichtung von Schutzmaßnahmen erstellen, um das unbefugte Befahren von Höxters Fußgängerzone zu verhindern. Kosten, Abstimmung mit Polizei und Co. sowie Beispiele aus anderen Städten sollten dabei Berücksichtigung finden. Bis Juni, so der Antrag, sollen Ergebnisse vorliegen. Die Verwaltung hat ihre Hausaufgaben gemacht. Während der jüngsten Ratssitzung stellte Marcus Winkler, bei der Stadt Höxter für die Gefahrenbeseitigung zuständig, die Ergebnisse vor. Und die sehen mehr Sicherheit lediglich bei Veranstaltungen vor, wie Winkler erklärte. Sicherheit kostet der Stadt Höxter Geld &bdquo;Aus heutiger Sicht wird verwaltungstechnisch keine dramatisch erhöhte Gefahr von Fahrzeugangriffen in der Fußgängerzone in der alltäglichen Nutzung gesehen“, sagte er, wenngleich er anmerkte, dass dies ohnehin schwer einzuordnen sei. Um dennoch die Sicherheit signifikant zu erhöhen, wären festinstallierte sowie bewegliche Hochsicherheitspoller eine geeignete Maßnahme. &bdquo;Die Innenstadt Minden ist beispielsweise komplett mit Pollern geschützt“, erklärte Winkler. Die Vorteile dieser Poller seien klar. &bdquo;Die Sicherheit wird besonders hoch gewährleistet“, nicht nur im Alltag, auch bei Veranstaltungen wie dem Wochen- oder Weihnachtsmarkt. Außerdem sei es eine dauerhafte Sicherheit vor Terroranschlägen mit Fahrzeugen über das ganze Jahr. Elektrohydraulische Poller würden zudem die Befahrbarkeit - etwa für Rettungskräfte, Anlieger oder Markteschicker - weiterhin möglich machen. Lesen Sie auch: Angst vor Anschlägen: Höxteraner Politik will Sicherheit in Fokus nehmen Rein technisch sei zumindest alles möglich, sagte Winkler, &bdquo;es ist nur eine Frage des Preises“. Ein Knackpunkt beim ohnehin sensiblen Haushaltsthema. Denn die Poller sind teuer, sehr teuer. Allein ein festverbauter Hochsicherheitspoller koste etwa 7.500 Euro - &bdquo;nur das Material, da ist noch kein Einbau mit drin“, sagte Winkler. Gleiches gelte für den elektrohydraulischen Poller. Kostenpunkt hier: circa 32.000 Euro pro Stück. Für Veranstaltung: Stadt Höxter plant Anschaffung Immense Summen, wenn man bedenkt, dass die Stadt etwa 16 bis 20 hydraulische und 60 bis 70 festverbaute Schutzpoller bräuchte. &bdquo;Weitere Kosten kommen durch regelmäßige Wartung und eventuell Reparaturen durch Beschädigungen hinzu“, sagte Winkler. &bdquo;Wir sehen aus heutiger Sicht nicht, dass man die einbauen muss“, fasste er zusammen. Anders sieht es bei der Sicherheit für Veranstaltungen aus. &bdquo;Da sind wir verantwortlich und werden fest etwas erwerben“, kündigte er an. Die Stadt Höxter kann dabei auch auf die Kooperation mit der Stadt Holzminden setzen und sich gegenseitig mit Material versorgen. Dennoch werde die Stadt sogenannte &bdquo;Herner Truck-Sperren“ anschaffen. Kontrollen: Polizei verstärkt Sicherheitsmaßnahmen zu Huxori in Höxter und Warburger Oktoberwoche Diese Barriere zeichne sich dadurch aus, dass sie günstig, aber effektiv sei. Sie lasse sich im Panikfall mit Muskelkraft in Sekundenschnelle bewegen und sei dennoch sicher gegen Fahrzeuge. Wie viele dieser Sperren von der Stadt Höxter benötigt werden, werde derzeit noch geprüft. Eine 0,85 Meter-Sperre koste knapp 800 Euro, kündigte Winkler an. Huxori-Fest in Höxter sicher machen Allerdings sorgten diese Sperren nicht dauerhaft für Sicherheit in der Höxteraner Fußgängerzone, sondern kämen nur bei größeren Veranstaltungen zum Einsatz. &bdquo;Die Leute nehmen auf Veranstaltungen jede einzelne Sperrung wahr. Irgendwann wird der Punkt kommen, dass Leute nicht mehr zu Veranstaltungen gehen, wenn es keine Absperrungen gibt“, vermutet Winkler. Er kündigte an, mit allen Beteiligten wie Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst und Werbegemeinschaft in enger Absprache zu sein. Derzeit laufen bereits Gespräche für Huxori. &bdquo;Wir müssen das Fest sicher machen“, kündigte er an.

Meistgelesen