Stellwerk-Café in Corvey soll verkauft werden

Höxter. Der Außenbereich des Café Stellwerk Corvey in Höxter ist von Sonnenschein geflutet, die Zierkirsche blüht in einem zarten Rosa, Hummeln fliegen mehr oder weniger zielsicher verheißungsvolle Blüten an und Vögel zwitschern. Bei dem tollen Wetter in der vergangenen Woche hätte Café-Betreiber Michael Süßmilch natürlich gern schon geöffnet, doch noch hat er einiges zu tun vor dem Saisonstart. Die Bestellung muss noch raus, das letzte Mal durchgefeudelt, Personalbewerbungsgespräche müssen noch geführt werden. Erstmals öffnen soll das Café unweit des Welterbes Corvey dann am Wochenende 12. und 13. April. Es wird Michael Süßmilchs vierte Saison als Stellwerk-Wirt werden. Und er hofft, sie wird richtig gut. &bdquo;Im ersten Jahr hatten wir hier Baustelle, im zweiten war die Landesgartenschau. Und vergangenes Jahr gab es richtig viele verregnete Wochenenden“, sagt er im Gespräch mit der &bdquo;Neuen Westfälischen“. Lesen Sie auch: Stellwerk Café Corvey: drei Künstler – eine Schöpfungsidee Fans des Lokals dürfen sich auf das freuen, was sie am Café Stellwerk gern haben. &bdquo;Die Besinnlichkeit, man kann hier wirklich entspannen“, sagt Süßmilch. Dazu fair gehandelten Bio-Kaffee, ein Stückchen Kuchen von der Bäckerei Bielemeier in Bruchhausen. Und wer’s fleischhaltiger mag, bestellt eine Frikadelle oder eine Bratwurst von den Fleischern aus der Region mit einem ausgewählten Corvey-Wein. Zudem wird es auch immer wieder Kunst und Kultur zu erleben geben. Es beginnt Alexandra Dittscharr, die ihre abstrakten Acrylgemälde ab Samstag, 12. April, in der oberen Etage des Cafés ausstellt. Es gibt wohl einige Interessenten für das Areal bei Corvey Und doch kündigt sich möglicherweise – vielleicht mittelfristig – Veränderung an. Wie Süßmilch bestätigt, will Eigentümerin Barbara Hecker das Café samt Außenbereich verkaufen. Es gibt laut Süßmilch einige Interessenten, aber noch sei nichts in trockenen Tüchern. Das könnte Sie interessieren: Café in Corvey mit Geschichte und Gemütlichkeit Das Stellwerk diente bis 2015 dem bekannten Höxteraner Künstler James Donnachie als Wohnort und Atelier. Nachdem er gestorben war, übernahm ein Förderverein. Dieser wiederum löste sich in der Vergangenheit auf, Familie Hecker kaufte das Areal samt Gebäude und mittlerweile für Feiern mietbarem Eisenbahnwaggon. &bdquo;James ist immer noch ein Begriff“, berichtet Süßmilch, &bdquo;wir werden immer noch regelmäßig auf ihn angesprochen“. &bdquo;Ein Verkauf berührt nicht meinen Pachtvertrag“, sagt Michael Süßmilch. Gleichwohl schließt er nicht aus, dass, sollte jemand kaufen, der mit ähnlich viel Leidenschaft für das Café dabei wäre wie er selbst, er den Betrieb abgeben würde. &bdquo;Wenn vielleicht ein junges Paar käme, sie Hotelfachfrau, er Koch, und sie richtig Lust haben“, malt er sich ein Szenario aus. Denn Süßmilch gibt zu, dass der Café-Betrieb neben seiner Arbeit bei der Lebenshilfe fordernd ist. Der Betreiber hat noch ein anderes Café in Höxter Das Café Stellwerk Corvey öffnet in der Saison regulär an den Wochenenden. Für größere Gruppen, die dort feiern wollen, läuft der Laden nach Absprache aber auch in der Woche. Zudem betreibt Süßmilch mit dem Nicolai-Café an der Nicolaistraße noch ein weiteres Lokal in der Kernstadt. Das sind Erinnerungen an James: Leben im Corveyer Stellwerk Über den Sommer werde planmäßig geschlossen bleiben, kündigt er an. Denn bei gutem Wetter säßen die Menschen einfach gern draußen. Und das Nicolai-Café habe im Gegensatz zu vielen anderen Lokalen in der Innenstadt nicht ausreichend Außenplätze, dass sich der Betrieb lohne. Deshalb sollen in Corvey die Plätze reduziert werden Anders in Corvey: In der vergangenen Saison bot der Gastronom 140 Sitzplätze im Garten an. Dieses Jahr werde er etwas reduzieren, um den eigenen Ansprüchen gerecht werden zu können. &bdquo;Ich will die Gäste am Tisch bedienen“, erklärt er. Das Stellwerk sei kein Lokal für Selbstbedienung. Getränke und Speisen bis zu den entlegensten Plätzen im schlauchförmigen Außenbereich zu bringen, koste den Service aber viel Zeit. Also lieber ein paar Stühle unbesetzt lassen, auch bei hoffentlich ausgezeichnetem Sommerwetter. Falle allerdings ein Sommerwochenende mal ins Wasser, könne Süßmilch spontan vom Stellwerk ins Nicolai-Café umziehen und dort öffnen. Darüber informiere er dann kurzfristig über seine Social-Media-Kanäle.

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