
Holzminden/Höxter. In einem Supermarkt in Holzminden wurden am Donnerstagabend mehrere Personen durch Reizgas verletzt. Die Polizei hat drei Beschuldigte und ein tatverdächtiges Kind – sie stammen aus Höxter und Holzminden – ermittelt. Das teilt die Polizei am Freitag mit.
Das war passiert: Die Polizei hatte am Donnerstag gegen 18.15 Uhr einen telefonischen Hinweis erhalten, dass in einem Supermarkt an der Sollingstraße in Holzminden vermutlich Reizgas versprüht werde und bereits mehrere Personen über Atemwegsreizungen klagten.
Sie eilten zusammen mit weiteren Einsatzkräften von Feuerwehr und Rettungsdienst dorthin. Die Beamten evakuierten den gesamten Supermarkt. Die Feuerwehr konnte jedoch schnell Entwarnung geben: Eine Messung der Luft nach gasförmigen Giftstoffen verlief laut Polizei negativ. Anschließend sorgten die Einsatzkräfte für eine Belüftung des Marktes.
Jugendliche aus Höxter und Holzminden schnell erwischt
Der Rettungsdienst wurde mit mehreren Rettungswagen hinzugezogen, um sich um die teils leicht verletzten Personen zu kümmern. Eine 59-jährige Frau wurde zunächstzur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht, konnte aber zeitnah aus diesem entlassen werden. Auch ein einjähriges Kleinkind aus Holzminden war unter den 17 weiteren Personen, die mit dem Gas Kontakt gehabt haben könnten. Diese wurden ebenfalls untersucht und konnten noch vor Ort entlassen werden.
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Doch woher kam das Gas? Erste Zeugenbefragungen der ermittelnden Beamten Hinweise auf mehrere Jugendliche, die für das Versprühen der Substanz verantwortlich seinsollten.
Aktuellen Erkenntnissen zufolge betrat eine Gruppe aus drei männlichen Jugendlichen und eine Minderjährige den Supermarkt. Einer dieser Jugendlichen versprühte in einem Gang des Marktes im weiteren Verlauf eine Substanz, bei der es sich nach Angaben der Polizei vermutlich um Reizgas handelte.
Schneller Erfolg: Nach einer Fahndung im Nahbereich erwischte die Polizei die Jugendlichen: einen 17-Jährigen aus Holzminden, zwei 16-Jährige aus Höxter und einen 13-Jährigen aus dem Landkreis Holzminden. Sie mussten mit zur Polizeiwache nach Holzminden. Gegen die vier jungen Menschen wurden Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung eingeleitet. Diese dauern nach Polizeiangaben noch an.