Höxter/Brakel/Holzminden. Die Aufgabe ist neu, die Region aber nicht: Am Donnerstag, 20. März, wird die evangelische Pfarrerin Claudia Glebe offiziell in ihr neues Amt als Militärpfarrerin eingeführt. Sie begleitet die Soldatinnen und Soldaten des ABC-Abwehrbataillons in Höxter, des Luftwaffenstandorts Brakel-Auenhausen und des Panzerpionierbataillons 1 in Holzminden. Insgesamt rund 1.600 Menschen, die auch in schwierige Einsätze geschickt werden und dabei mit bedrückenden Erfahrungen konfrontiert werden.
Die Pfarrerin sei begeistert von der Idee, nicht in der Kirche auf Besuch zu warten, sondern den Menschen stattdessen „da zu begegnen, wo sie sind“, berichtet die Bundeswehr.
Denn das hat sie auch bisher schon getan und dabei Patienten in besonders schweren Stunden begleitet: Seit 2019 war Claudia Glebe Krankenhaus-Seelsorgerin im evangelischen Krankenhaus Holzminden. Eine Arbeit, die ihr besonders am Herzen liegt. Sie hat Zusatzausbildungen in Klinischer Seelsorge und Trauerbegleitung.
Neuorientierung nach Krankenhausschließung in Holzminden
Nach der überraschenden Schließung des Krankenhauses im November 2023 kehrte sie für kurze Zeit in den Gemeindedienst im Kirchenkreis Holzminden zurück, bevor sie im vergangenen Herbst den Job bei der Bundeswehr annahm. Sie folgt damit auf den langjährigen Militärpfarrer Ralf Jung, der zur Nieheimer Gemeinde wechselte.
„Gottesdienst ist große Chance“: Nieheims neuer Pfarrer im Porträt
Wie die Bundeswehr erklärt, bietet Militärseelsorge den Soldaten ihre Unterstützung an – im täglichen Dienst, aber auch in Übung und Einsatz, egal ob an Land oder auf See, in Deutschland oder an ausländischen Standorten. Sie ist dabei Ort der Begegnung, des Gesprächs, der Hilfe und inneren Einkehr.
Viele Aufgaben bei der Bundeswehr Höxter
Claudia Glebe selbst formuliert es so: Mit allem, was den Soldatinnen und Soldaten auf der Seele liegt, können sie gerne zu uns kommen. Dabei spiele es keine Rolle, welchem Glauben, welcher Religion oder Weltanschauung sie folgen. „Wir begleiten sie seelsorglich und beraten sie in allen Lebenslagen.“ In der seelsorglichen Begleitung gebe es eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Psychosozialen Netzwerk.
Natürlich werden an den Standorten auch Gottesdienste gefeiert sowie Soldaten- und Familienrüstzeiten organisiert. Eine weitere wichtige Aufgabe der Militärseelsorge ist der sogenannte Lebenskundliche Unterricht. Dabei werden nicht nur ethische Fragen besprochen, sondern auch Fragen der allgemeinen Lebensführung.
Feier mit Militärbischof
Übrigens: Die Militärpfarrer und -pfarrerinnen haben keinen militärischen Rang und sie tragen keine Uniform. Sie sind nicht in die militärische Hierarchie eingebunden, sondern dem Kommandeur des Standortes zugeordnet.
Praktisch unterstehen sie dem Militärbischof – auf evangelischer Seite ist das Bernhard Felmberg. Der wird am Donnerstag auch den Einführungsgottesdienst leiten, der um 14 Uhr in der Ausbildungshalle der Pionierkaserne in Holzminden gefeiert wird. Dort hat Claudia Glebe auch ihren offiziellen Dienstsitz.