TH OWL legt Machbarkeitsstudie zum Campus Corvey in Höxter vor

Höxter. Die Technische Hochschule OWL hat die im gesamten Kreis Höxter lange erwartete Machbarkeitsstudie zum Campus Corvey vorgelegt. Diese Studie hat deshalb besondere Brisanz, weil sie als Argument für eine geplante Umstrukturierung der Hochschule dient, die unter anderem das Ziel verfolgt, die Studiengänge in Höxter den Standorten in Lemgo und Detmold anzugliedern. Was steht nun also drin in dieser Studie? &bdquo;Eine erfolgreiche Standortentwicklung erfordert bauliche Möglichkeiten, strategische Ziele und eine nachhaltige Umsetzbarkeit“, meint Guido Benzler von Rheform GmbH, einem an der Studienerstellung beteiligten Büro. Es hat die Studie gemeinsam mit der Bertelsmann-nahen CHE-Consult sowie dem Büro Bergmann erstellt. Untersucht wurden Potenziale im Hinblick auf Hochschul- und Studiengangsentwicklungen, Nutzung der Weltkulturerbestätte sowie die Denkmalpflege und Kooperationspotenziale mit der regionalen Wirtschaft durchleuchten. Die Studie habe gezeigt, &bdquo;dass weder die Entwicklung der Studierendenzahlen noch die angestrebte Ansiedlung von Unternehmen realistische Perspektiven bieten“. Lesen Sie auch: Pläne der TH OWL: In Höxter formiert sich der Widerstand Der Campus Corvey erfüllt nicht die Bedingungen Das könnte als Todesstoß für das ehrgeizige Projekt Campus Corvey gewertet werden, das den Hochschulstandort Höxter eigentlich in die Zukunft retten sollte. Zugleich, heißt es folgerichtig weiter in einer Mitteilung der TH OWL, erfülle der Campus Corvey &bdquo;nicht die Anforderungen an eine zukunftsfähige Hochschulentwicklung“. Der Denkmalschutz und der Status als Weltkulturerbe setzten enge Grenzen für bauliche Anpassungen. &bdquo;Um den hohen Ansprüchen moderner Hochschulen gerecht zu werden, wäre ein enormer baulicher und finanzieller Aufwand nötig“, fasst Benzler zusammen. &bdquo;Die Prognosen für die Studierendenzahlen sowohl für bestehende als auch potenzielle neue Studiengänge sind teilweise äußerst gering“, ergänzt Bernd Klöver von CHE-Consult. Das sei &bdquo;vor allem auf eine geringe Attraktivität des Standorts“ zurückzuführen. Passend zum Thema: So reagiert die Landesregierung NRW auf das Thema TH OWL in Höxter Es gibt laut der Studie Probleme mit der Infrastruktur &bdquo;Diese mangelnde Attraktivität, insbesondere die infrastrukturelle Anbindung“, wirke sich &bdquo;bedauerlicherweise auch auf die Potenziale für einen Science-to-Business-Standort aus“. Der Begriff Science-to-Business zielt darauf ab, dass Wissenschaft und Unternehmen Hand in Hand Neues entwickeln können sollen. Aus der Unternehmensbefragung und Einzelinterviews gehe hervor, dass eine &bdquo;ausreichende Ansiedlung von Unternehmen nicht gewährleistet werden kann“, so Klöver. Allen Akteuren sei bereits vor der Studie bewusst gewesen, &bdquo;dass die Sanierungskosten und der zeitliche Rahmen der Umsetzung bei denkmalgeschützten Objekten immer größer sind als im Neubau“, heißt es weiter. &bdquo;Das wäre eine einmalig erforderliche Investition“, erläutert Matthias Götz vom Büro Bergmann. Ebenfalls lesenswert: Der Kreis Höxter kämpft um Erhalt seines Hochschulstandortes Wie es jetzt weitergehen soll mit der TH OWL in Höxter Für die Unterhaltung als Hochschulstandort müssten darüber hinaus im vorliegenden Fall auch langfristig hohe Unterhaltungskosten eingeplant werden. &bdquo;Unter anderem deshalb ist diese Art der Nutzung nicht zu empfehlen“, meint er. In Abstimmung mit den an der Machbarkeitsstudie beteiligten Partnern prüft die TH OWL nun eigenen Angaben zufolge, &bdquo;wie mit den Ergebnissen der Studie umgegangen werden soll und wie ein zukunftsweisendes Nutzungskonzept in Höxter aussehen kann“. Nach Bekanntwerden der Umstrukturierungspläne hatte sich im gesamten Kreis Höxter breiter Widerstand formiert, zuerst aus den Reihen der Politik, später auch von Vertretern der Landwirtschaft sowie der Unternehmen. Auch passend: Landwirte kritisieren TH-OWL-Präsident Jürgen Krahl

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