Höxters neue Baudezernentin - eine Aufgabe auf Lebenszeit

Höxter. &bdquo;Sie sehen hier einen sehr glücklichen Bürgermeister“: Das sagt Höxters Rathauschef. So glücklich macht ihn eine gelöste Personalie, auch wenn sie zunächst fünf Monate lang ab 1. Mai erst zu 50 Prozent bei ihm im Team mitarbeiten wird. Die Bürgermeister-Glücklich-Macherin heißt Julia Gogrewe, ist 51 Jahre jung und die neue Baudezernentin in Höxter. Sie wird die Nachfolge von Claudia Koch antreten, die zum 1. Januar zur Stadt Bielefeld gewechselt war. &bdquo;Optimalbesetzung“ und &bdquo;absolute Spitzenkraft“, nennt der Rathauschef die neue Führungskraft und kommt aus der Begeisterung nicht mehr heraus. &bdquo;Das passt auch menschlich.“ Er kennt sie sogar schon ein paar Tage länger: Beide sitzen im Gremium des Weserberglandtourismus. Und entdeckten ihre Gemeinsamkeit: Höxter. Lesen Sie auch: Höxters ehemalige Baudezernentin Claudia Koch zieht deutliche Bilanz Die Neue sitzt in ihrem schicken blauen Hosenanzug mit passendem bunten Schal und auffälliger Brille neben ihm, lächelt und hangelt sich mit souverän und gelassen durch die Fragen der Presse. Ja, bei ihrer Vorstellung vor dem Haupt- und Finanzausschuss Anfang der Woche sei sie ein bisschen nervöser gewesen. Und dennoch hat sie überzeugt. Einstimmig und im Einvernehmen mit dem Bürgermeister ist sie neue Baudezernentin der Stadt Höxter geworden. Wenn auch noch nicht sofort, sondern 100-prozentig erst ab September. Aber dafür, wenn sie will, auf Lebenszeit. &bdquo;Bis zur Pension“, sagt Hartmann. &bdquo;Ich gehe davon aus“, ergänzt Julia Gogrewe. &bdquo;Glückliche Fügung“ nennt sie es dann. Denn: Das hat gepasst. Sie kennt beide Seiten, die kommunale Verwaltung ebenso wie die freie Wirtschaft. Sie hat 1992 am KWG Abitur gemacht, nachdem die Familie von Boffzen hergezogen war – geboren wurde sie in Höxter. Anschließend hing sie nach einer Ausbildung zur Bauzeichnerin in Holzminden (&bdquo;ich wollte meinen Lebensunterhalt während des Studiums verdienen“) zum Studium an der Fachhochschule in Detmold. &bdquo;Sehr praxisbezogen“, sagt sie. Passend zum Thema: Baudezernat in Höxter: Die Koch-Nachfolge ist erneut ausgeschrieben Städtebau studierte sie zudem vertiefend in Kassel, machte zudem ein Referendariat inklusive Großen Staatsexamen in der Fachrichtung Städtebau in NRW – &bdquo;damit das Rechtliche nicht zu kurz kam“ – und arbeitete in verschiedenen Städten von Rheine über Burgdorf bis Radevormwald in Leitungsfunktionen. Das Bauland liegt bei ihr daheim fast vor der Haustür Gerade die letzten beiden Genannten hätten ähnliche Größen und Strukturen wie Höxter. Seit 2021 ist sie beim Landkreis Northeim in der Leitung des Bau- und Umweltdezernates und im Referat Sonderthemen. Und in Höxter? &bdquo;Da will ich genau diese Erfahrung einbringen.“ Hochbau sei wichtig und richtig, aber man müsse auch das große Ganze, die Stadtentwicklung im Blick behalten. Der Liebe wegen – &bdquo;ich habe einen Jugendfreund wiedergetroffen und später geheiratet“ – kam sie zurück, lebt seit 2020 wieder in Höxter. Und zwar gleich neben ihrem Elternhaus. Was die Frau, die in Höxter unter ihrem Mädchennamen Gottlieb vor allem im Tennissport noch bekannt ist, als Erstes angehen will? Das liegt bei ihr daheim mit dem Bauland im Flor nicht nur sprichwörtlich vor der Haustür: die &bdquo;wohnbauliche Entwicklung“. Die Frage nach den mehr als knappen Finanzen &bdquo;Bedarfsgerechtes, barrierefreies und vor allem bezahlbares Wohnen. Die Fläche dort ist im Eigentum der Stadt, das können wir selbst steuern und haben auch die Umsetzung in der Hand. Dazu kommen die 1A-Lage nahe Schulzentrum und Kita, die Natur und die fußläufige Erreichbarkeit der Innenstadt. Das reizt mich. Das kenne ich.“ Und die mehr als knappen Finanzen? Julia Gogrewe lächelt: &bdquo;Ich habe noch in keiner Kommune gearbeitet, die mit finanziellen Ressourcen gesegnet war.“ Auch das kennt sie. Auch das reizt sie. Fördermittelakquise, private Investoren – Möglichkeiten auszuloten, wie Ziele erricht werden. Das zweite Zukunftsthema für Höxter ist ähnlich: Gewerbeflächen. &bdquo;Zwei Riesenpakete.“ Und sie will konzeptionell vorbereitet sein, wenn sich Fördertöpfe auftun. Um für Höxter zuzugreifen. Diese zwei Aussagen lassen aufhorchen Es sind dann noch zwei Aussagen, die aufhorchen lassen, wenn man sie zu ihren künftigen Aufgaben befragt: &bdquo;Wir müssen investieren, um nachhaltig zu sparen, denn Stillstand darf es in Höxter nicht geben. Das ist Rückschritt, das dürfen wir uns nicht erlauben“, sagt sie auf die Frage, wie denn eine Stadt in der künftigen Haushaltssicherung überhaupt noch (städte-)bauliche Akzepte setzen können. Hartmann ergänzt im Gleichklang: &bdquo;Bei aller gebotenen Sparsamkeit darf diese nicht eine Abwärtsspirale in Gang setzen.“ Und die zweite Aussage der Neuen betrifft die Fortführung der LGS in der Huxarium-Gesellschaft: &bdquo;Was geschaffen wurde, muss weiter gepflegt und in Wert gesetzt werden“, sagt Julia Gogrewe. Und dass dafür ein Eigenanteil der Stadt – auf zehn Jahre per Unterschrift festgelegt – verpflichtend sei, das müsse den Bürgern und Unternehmen erläutert werde: &bdquo;Transparenz, Kommunikation und frühzeitig einen Mehrwert vermitteln“, so ihr Credo dabei. Die LGS hat sie aus der Perspektive der Höxteranerin, aber auch der Fachfrau begleitet. &bdquo;An der Vielfalt der Interessen fehlt es nicht“ Höxter könne darauf stolz sein, was sie Gästen und Einheimischen heute biete. Vor allem die Verbindung der Innenstadt über Weserpromenade und Weserscholle nach Corvey, die Verbindung der Pfunde von Höxter, begeistert sie. Geschichte &bdquo;in die Neuzeit überführt“. Dazu die Aufwertung des Walls mittendrin in der Stadt. Auch interessant zu lesen: Baudezernentin Claudia Koch verlässt Höxter Begeistert ist sie von den Spielplätzen dort. &bdquo;Etwas nicht nur für die Besucher, sondern auch für die Bevölkerung, das bleibt.“ Sie spricht von Lebensqualität und der Lebendigkeit in der Stadt, davon, dass die Menschen sie nicht wiedererkennen würden. &bdquo;Und es ist beeindruckend, wie das in so kurzer Zeit unter den Bedingungen geschafft wurde.“ Was sie privat liebt und gern macht? &bdquo;Radfahren, wandern, lesen, segeln. Und ich male und zeichne gern“, zählt sie auf. Dann lacht sie: &bdquo;An der Vielfalt der Interessen fehlt es nicht“ – wohl aber oft an der Zeit. Nun wird sie ab 1. Mai zunächst die Hälfte ihrer Arbeitszeit in Höxter verbringen, die andere noch beim Landkreis Northeim. So die Vereinbarung mit er Stadt. Ab 1. September ist sie dann 100-prozentig in Höxter.

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