So geht es Stiebel Eltron nach dem Besuch von Robert Habeck in Holzminden

Holzminden. Der Besuch von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) Mitte August bei Stiebel Eltron in Holzminden hat großen Wirbel verursacht: Immerhin musste der Hersteller von Wärmepumpen kurz zuvor Kurzarbeit für Teile seiner Belegschaft anmelden, da die Kunden seit einigen Monaten nicht so recht warm werden mit den umweltfreundlichen Heizungen. Die &bdquo;Neue Westfälische“ hat bei dem Holzmindener Unternehmen nachgefragt, wie die Lage nun aussieht. &bdquo;In diesem Jahr ist der Markt für Heizungen in Deutschland bis Ende August um 48 Prozent zurückgegangen“, sagt der Vorsitzende der Gruppengeschäftsführung von Stiebel Eltron, Kai Schiefelbein. Gründe dafür gibt es in seinen Augen viele: Er nennt das &bdquo;Gezerre um das Gebäudeenergiegesetz“, den &bdquo;holprigen Anlauf der neuen Förderung für Wärmepumpen“ und eine &bdquo;polarisierende und unsachliche Diskussion um die Wärmewende“. Lesen Sie auch: Stellenabbau droht: Minister Habeck muss sich bei Stiebel-Eltron Kritik anhören Als Hersteller von Wärmepumpen ist das Unternehmen mit weltweit über 6.000 Beschäftigten – logisch – ein Befürworter der Wärmewende. Mit Blick auf 2025 gibt sich Schiefelbein optimistisch: Er geht &bdquo;von einer deutlichen Erholung des Heizungs- und insbesondere des Wärmepumpenmarktes aus.“ Und er schiebt nach: &bdquo;Die Förderung läuft, die Anzahl der Förderanträge nimmt seit dem Juni kontinuierlich zu, die Diskussion in den Medien hat sich versachlicht und es hat sich in der Bevölkerung herumgesprochen, dass die Wärmepumpe die Lösung für mehr Klimaschutz im Gebäudebereich ist.“ Soll Höxter soll als Standort erhalten bleiben? Mit Blick auf die eigenen Produkte schiebt der Geschäftsführer nach, man baue &bdquo;hervorragende Wärmepumpen, mit denen fast jedes Haus, egal ob Altbau, Neubau, Einfamilienhaus oder Geschosswohnungsbau, beheizt werden kann“. Das Holzmindener Unternehmen hatte zuletzt nach Höxter expandiert. Trotz aktueller Probleme will das Unternehmen am neuen Standort festhalten, wie Schiefelbein bereits im Februar gegenüber der &bdquo;NW“ deutlich gemacht hat: &bdquo;Deswegen ist es weiterhin richtig und wichtig, in den Produktionskapazitätsaufbau zu investieren – die dafür vorgesehenen und teilweise schon begonnen Maßnahmen werden daher nahezu planmäßig weiter umgesetzt.“ Dabei setzt die derzeitige Lage Stiebel Eltron ganz schön zu: &bdquo;Angesichts des bereits erwähnten Nachfragerückgangs im Heizungsbereich haben wir bereits seit März teilweise Kurzarbeit für weite Teile der Belegschaft eingeführt.“ Darüber hinaus seien weitere Kostensenkungsmaßnahmen umgesetzt oder eingeleitet worden. Stiebel-Eltron-Geschäftsführer verlangt &bdquo;günstige Strompreise“ Damit es schneller wieder aufwärtsgeht, verlangt der Geschäftsführer von der Politik für die Branche &bdquo;stabile, zuverlässige Förderbedingungen und günstige Strompreise“. Lesen Sie auch: Flaute bei Wärmepumpenbestellungen: Bei Stiebel Eltron droht Kurzarbeit Damit die gesamte Industrie in Deutschland Arbeitsplätze erhalten und schaffen kann, erwartet Schiefelbein &bdquo;einfachen Zugang zu finanziellen Mitteln, um Wachstum zu finanzieren und Krisen zu meistern; Förderungen für die Schaffung von Kapazitäten, wie sie nicht nur in Asien, sondern auch im europäischen Ausland selbstverständlich sind; und schnelle und einfache Genehmigungsverfahren für Produktionsanlagen“, zählt der Firmenchef auf. Was wünscht sich das Unternehmen in Holzminden jetzt von der Politik? Der Jahresumsatz des Unternehmens mit Hauptsitz in Holzminden betrug 2022 rund 1,1 Milliarden Euro, mehr als 50 Prozent davon entfielen auf das Ausland. &bdquo;Mit den hohen Löhnen und Gehältern in Deutschland können wir leben. Dafür bekommen wir auch gute Arbeit und qualifizierte und flexible Mitarbeiter“, richtet der Geschäftsführer ein Lob an Arbeitnehmer in Deutschland. Zuletzt gibt er eine klare Maxime für Stiebel Eltron aus: &bdquo;Wir sind glücklich, wenn es uns gelingt, Stiebel Eltron und Tecalor auf einen stabilen Wachstumskurs zurückzubringen und einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Daran arbeiten wir mit aller Energie und darauf können sich Mitarbeitende, Kunden und Politik verlassen.“

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