Kreis Höxter. Der ehemalige Leiter der Kreispolizeibehörde Höxter, Polizeidirektor a. D. Detlef Stüven, ist kurz vor Weihnachten plötzlich und unerwartet im Alter von 67 Jahren gestorben, teilt die Behörde mit. Der erfahrene Polizist war bis 2005 Chef der Polizei im Kreis Höxter und zugleich Leiter der Gefahrenabwehr.
Danach leitete bis zu seiner Pensionierung Ende April 2019 mehr als 14 Jahre die Geschicke der Polizei im Kreis Minden-Lübbecke. Seinen Ruhestand verlebte er in einem Ortsteil von Bad Salzuflen. Detlef Stüven hinterlässt seine Lebensgefährtin sowie zwei erwachsene Kinder.
„Detlef Stüven wusste, was er wollte. Sagte er etwas zu, dann hielt er sich daran. Und ging es darum auch mal einen Spaß auf die eigenen Kosten zu ertragen, dann nahm er dies gelassen hin“, würdigte die Polizei den Verstorbenen in einem Nachruf.
Unter Kollegen äußerst beliebt
Unter Kollegen und nach außen galt Stüven stets als angenehmer Gesprächspartner, zugewandt, besonnen, voller Menschlichkeit. Vor allem aber gradlinig und konsequent in seinen Entscheidungen, auch wenn er damit mal aneckte. „Einige Kollegen sagen sogar, er sei der beste Chef gewesen, den sie hatten.“
„Mit manchen traf er sich auch nach seinem Eintritt in den Ruhestand noch regelmäßig“, schreibt die zuständige Kreispolizeibehörde Minden-Lübbecke in ihrem Nachruf. „Er hat nach außen und innen seine Spuren hinterlassen und war bis in die höchsten Kreise anerkannt“, sagen ehemalige Wegbegleiter.
Polizist sein war der Traumberuf des ehemaligen Höxteraner Polizeichefs
Polizist sein nannte er noch bei seiner Pensionierung seinen Traumberuf, trotz der immer rauer werdenden Gesellschaft. „Es ist ein gutes Gefühl, zu einer Organisation zu gehören, die grundsätzlich Gutes tut“, sagte er im März 2019. Und auch, dass er den Job und die Kollegialität vermissen werde. Privat machte Stüven gerne Motorradtouren oder Ausflüge mit dem Mountainbike – vor allem in seiner lippischen Heimat. Auch als Pensionär führte er seinen Lehrauftrag an der Fachhochschule für angehende Polizisten weiter. Mehr als 20 Jahre unterrichtete er dort Einsatzlehre.
Detlef Stüven begann 1974 im Alter von 17 Jahren seine Ausbildung im mittleren Polizeivollzugsdienst bei der damaligen Landespolizeischule Erich Klausener in Schloß Holte-Stukenbrock, die er mit der Ernennung zum Polizeioberwachtmeister abschloss. Danach war der gebürtige Bielefelder bei der Bereitschaftspolizei in Wuppertal und im Streifendienst eingesetzt. Nach dem Studium für den gehobenen Polizeidienst wurde er 1984 zum Polizeikommissar ernannt und arbeitete in diversen Posten als Wachdienstführer und Dienstgruppenleiter.
Chef von rund 225 Mitarbeitern im Kreis Höxter
1991 wechselte Stüven in den höheren Dienst, war in verschiedenen Führungsfunktionen in Dortmund, Gütersloh und schließlich ab dem Jahr 2000 in Höxter eingesetzt. Als Chef von rund 225 Kollegen legte er auch größten Wert auf eine bürgernahe Polizei. Die entstehenden Ordnungspartnerschaften im Kreis Höxter nannte er ein „hervorragendes Instrument der Bürgernähe“.
2005 wurde er dann der oberste Polizist im Mühlenkreis, blieb das bis zu seiner Pensionierung 14 Jahre später. Die Trauerfeier für Detlef Stüven findet am Freitag, 10. Januar, um 12 Uhr in der Kirche zu Bad Salzuflen-Wüsten statt.