Mobilität in Höxter

Holibri: CDU Höxter fordert Gleichbehandlung aller Ortschaften

Den Bürgermeister fordert die Union auf, sich beim Nahverkehrsverbund NPH für Optimierungen starkzumachen. Mit diesen Argumenten.

Die CDU Höxter und der Holibri. | © CDU

17.12.2024 | 17.12.2024, 12:49

Höxter. „Der Holibri ist zweifelsfrei ein beliebtes und attraktives öffentliches Verkehrsmittel, was durch Befragungen der Fahrgäste deutlich untermauert wird“, das sagt die CDU Höxter. Und ergänzt dann: „Für einen zukunftsgerichteten Betrieb sind dennoch Optimierungen erforderlich, die zum einen eine sichere und solide Finanzierung für die Zukunft gewährleisten und zum anderen auch alle Bürgerinnen und Bürger in Höxter und seinen zwölf Dörfern an dem Angebot teilhaben lässt.“ Die CDU hat sich nach eigenen Angaben nun dieses Themas angenommen und einen Antrag an den Rat der Stadt Höxter auf den Weg gebracht.

Dabei stellen die Christdemokraten heraus, dass die enorme Zufriedenheit unter den Fahrgästen nicht weiter verwunderlich sei, würden doch alle Befragten von der gewünschten Örtlichkeit abgeholt und auch wieder nah am Zielort abgesetzt. Dazu säßen sie bei 80 Prozent der Fahrten allein im Fahrzeug und genössen so nahezu den Komfort eines Taxis. Einzig der Preis unterscheide sich erheblich von einer Taxifahrt: So koste eine Fahrt in Höxter oder den Projektdörfern mit dem Holibri lediglich 2,50 Euro.

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Das größte Manko beim derzeitigen Betrieb ist nach Ansicht der CDU-Stadtratsfraktion die Ungleichbehandlung im gesamten Stadtgebiet. Fraktionsvorsitzender Günter Ludwig: „Während alle Bürgerinnen und Bürger finanziell über die städtische Umlage herangezogen werden, können ihn nicht alle gleichermaßen in Anspruch nehmen. Lediglich in der Kernstadt und den Ortschaften Lütmarsen, Ovenhausen und Bosseborn besteht das Angebot durchgehend. Alle anderen Ortschaften fährt der Holibri erst ab 18 Uhr an. Die Ausnahme bilden die Sonn- und Feiertage, in denen das gesamte Stadtgebiet gleichermaßen bedient wird.“

Bürger tragen die Mehrkosten, können aber nicht Angebot nutzen

Die Solidargemeinschaft habe die Mehrkosten des Holibri zu tragen, teilhaben am vollen Umfang des Angebots könnten aber nicht alle, so Ludwig. CDU-Stadtratsmitglied Andreas Knebel fügt ergänzend hinzu: „Da ich selbst bereits die Vorzüge des vollständigen Anschlusses im Pilotbetrieb nutzen konnte, mache ich mich im Rahmen der Gleichbehandlung und der fairen Verteilung stark dafür, auch die weiteren Ortschaften vollständig anzuschließen.“

Die CDU fordert nun mit Nachdruck den Bürgermeister auf, vom NPH Optimierungsvorschläge einzufordern, die letztendlich auch eine Gleichbehandlung aller Ortschaften und damit auch aller Bürgerinnen und Bürger der Stadt nach sich ziehe. So könne zum Beispiel eine Reduzierung der möglichen Haltestellen ein erster Ansatz sein.

Wo laut CDU auch online noch Handlungsbedarf besteht

Auch bei der Nutzer-App besteht nach CDU-Ansicht „zwingender Verbesserungsbedarf“. Über Live-Standorte unter der Angabe von aktuellen Nutzerzahlen würden ihrer Ansicht nach spontane Buchungen erheblich vereinfacht und die Auslastung deutlich verbessert werden.

Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Karin Wittrock führt aus: „Bei Vorschlägen zur Effizienzsteigerung möchte die CDU dem NPH nicht vorgreifen, erwartet aber nun zeitnah Optimierungsvorschläge. Aufgrund einer geplanten Umstrukturierung des Verkehrsverbundes wird sich die Umlage für die Stadt Höxter 2025 aufgrund eines Einmaleffekts auf voraussichtlich 391.000 Euro belaufen. In dieser Summe sind bereits die Zusatzausgaben für den Holibri in Höhe von etwa 78.000 Euro eingepreist. Die Prognosen für 2026 und die Folgejahre belaufen sich auf jährliche Kosten in Höhe 1,3 Millionen Euro, mit steigender Tendenz und stellen die Höxteraner Steuerzahler damit vor ganz neue Herausforderungen.“

Mehr als ein Jahr vergangen - noch keine Vorschläge da

Vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden angespannten und herausfordernden Haushaltslage 2025, des zu erwartenden Haushaltssicherungskonzepts und der vorausgesagten enormen Umlagesteigerungen müssten jetzt „die Weichen für einen tragfähigen und finanzierbaren Holibri gestellt werden, der dazu noch alle Ortschaften unter gleichen Bedingungen bedient“, so die Union.

In der Sitzung im September 2023 habe der Rat der Stadt Höxter die Fortführung des Holibri auf Basis des derzeitigen Status quo beschlossen gehabt. In diesen Beschluss sei die Forderung eingebunden, weitere Optimierungen vorzunehmen. „Seit dieser Beschlussfassung ist nun mehr als ein Jahr vergangen, Vorschläge zu Optimierungen liegen bis heute nicht vor“, so die Union. Hier erwartet die CDU mehr Engagement von allen Beteiligten, insbesondere dem Bürgermeister.