Ende eines Traums: Café „Gina’s“ in Höxter schließt seine Türen

Höxter. Das fröhliche Textmarker-Pink kann die traurige Botschaft auch nicht überdecken: &bdquo;Geschlossen. Eure Gina“, versehen mit einem Gesicht, dessen Mundwinkel nach unten zeigen. Dieser Zettel hängt am &bdquo;Gina’s“ an der Stummrige Straße 14 in der Höxteraner Innenstadt. Gemeint ist aber nicht nur ein kurzes Päuschen. Das Café, das erst Mitte Juli eingezogen war, hat für immer geschlossen. &bdquo;Gina’s“-Inhaberin Gina Balke hatte zuvor die Gastronomie in der Residenz-Stadthalle Höxter betrieben. &bdquo;Es war immer mein Traum, mich selbstständig zu machen“, hatte die damals 34-Jährige der &bdquo;NW“ berichtet, als sie Mitte 2021 das ehemalige &bdquo;Cosmo“ übernommen hatte. Am Standort dort habe es viele &bdquo;Baustellen“ geben. Buchstäbliche und sprichwörtliche. Vor wenigen Monaten deswegen der Umzug in die Stummrige Straße. Und nun das Ende. &bdquo;Ich habe jetzt schlussendlich für mich entschieden, dass ich es wirtschaftlich nicht mehr tragen kann“, sagt Gina Balke nun im Gespräch mit der &bdquo;Neuen Westfälischen“. Das Café sei – trotz tollen Feedbacks zum Beispiel wegen der selbst gebackenen Kuchen – nicht ausreichend gut besucht gewesen. &bdquo;Ich habe gedacht, das Café würde boomen. Vielleicht wusste ich nicht genau, was die Höxteraner wollen“, sagt sie, &bdquo;oder vielleicht war der Weg bis zum Café auch zu weit“. Und bei vielen Menschen sitzt auch einfach das Geld nicht mehr so locker wie noch vor ein paar Jahren. Hinzu kämen steigende Personalkosten und natürlich wie in so vielen Branchen notorischer Personalmangel. Seit Mitte November ist das Lokal in Höxter geschlossen Gina Balke hat entschieden, ihren Gästen über die sozialen Medien ihre Beweggründe zu erklären. &bdquo;Es fragen sich ja viele: Warum macht sie wieder zu?“, erläutert sie im &bdquo;NW“-Gespräch. &bdquo;Ich habe kein Problem zu kämpfen, aber ich habe ein Problem, nichts anderes mehr zu tun“, wie sie ihren Followern mitteilt. Ihr Motto sei immer gewesen, dass es für jedes Problem eine Lösung gebe. Lesen Sie auch: Das &bdquo;Gina’s“ in Höxter schließt - und eröffnet neu &bdquo;Und das ist auch so“, bekräftigt die Gastronomin, &bdquo;man muss sich nur dahinter klemmen“. Wenn es aber nur noch das sei, kämpfen, Lösungen finden, kämpfen, Lösungen finden, dann ginge es irgendwann nicht mehr. Seit dem 17. November schon ist das Café geschlossen. &bdquo;Es ist schade“, sagt sie. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Gina's (@ginas.hx) Warum es neue Betriebe in Höxter oftmals schwer haben Der Traum von der Selbstständigkeit ist nach rund vier Jahren ausgeträumt. Erst mal. Vielleicht, wer weiß, packe es sie ja in zehn Jahren noch mal, einen Betrieb zu eröffnen. Dann, sagt sie, könne sie auf den Erfahrungen, die sie in den vergangenen Jahren gemacht habe, aufbauen. Denn die möchte sie nicht missen. &bdquo;Vier Jahre und ich bereue es nicht, denn ich habe viele nette Leute kennenlernen dürfen, habe aus Situationen gelernt und auch neue Freundschaften gewonnen“, schreibt Balke bei Instagram. Lesen Sie auch: Zukunft des Einzelhandels: Wie Höxter auf Schließungswelle reagieren kann Sie weiß aber auch, dass es schwierig ist &bdquo;ohne Franchise im Rücken“ oder ohne jahrelange Tradition am Standort und dementsprechende Stammkundschaft. Viele Gastro-Kollegen wichen deshalb auch in den Veranstaltungssektor aus, böten Partys oder jetzt im Winter Weihnachtsmarktatmosphäre an. So geht es für die Inhaberin vom Café &bdquo;Gina’s“ weiter Gina Balke arbeitet nun wieder als Angestellte im Hotel Niedersachsen in Höxter und ist froh, &bdquo;dass ich dort mit meiner Arbeit und meiner Art unterstützen kann“. Ihr ist wichtig, dass die Geschichte ihres Cafés keine zu Traurige wird, auch wenn sie nichts beschönigt wissen will. &bdquo;Ich freue mich auf das, was kommt, das, was war“, schreibt sie und dankt ihren Eltern, ohne deren Rückhalt sie sich nie hätte verwirklichen können, sowie allen Gästen.

Meistgelesen