So dramatisch ist die Finanzlage in den Kommunen des Kreises Höxter

Kreis Höxter. Einstimmig haben die Mitglieder des Kreistages am Dienstagabend den Haushalt verabschiedet. Dabei ist der Spielraum, wie berichtet, denkbar knapp. 356,3 Millionen Euro muss die Kreisverwaltung gemäß Haushaltsplanung im kommenden Jahr ausgeben, während voraussichtlich 353,3 Millionen Euro in die Kasse fließen. Ein großer Batzen des Geldes kommt in Form der Kreisumlage aus den Kommunen. Wie geht es denen damit? Kämmerer Gerhard Handermann weiß, dass die Kreisumlage eine der zentralen Einnahmequellen des Kreises ist - denn Kreise erzielen keine nennenswerten eigenen Steuereinnahmen. Im Haushaltsjahr 2025 ist die Kreisumlage auf 37,5 Prozent festgelegt worden. 2022 lag sie noch bei 34,4 Prozent. Doch viele Kommunen stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand. Können sie die Abgabe in dieser Höhe überhaupt stemmen? Handermann hat genau das von den Städten wissen wollen. Und kurz vor der Haushaltseinbringung bei den Stadtkämmerern nachgefragt. Einige haben nicht geantwortet, andere haben den Kreis über die dramatische Situation im Stadtsäckel informiert. Auch interessant: Finanziell desaströse Lage: Der Kreis Höxter ist weitgehend fremdbestimmt Die einzelnen Kommunen im Überblick Ein Überblick darüber, ob und wann die Städte die Hoheit über ihren eigenen Haushalt verlieren und in die Haushaltssicherung müssen. Bad Driburg Die Stadt hat dem Kreis nicht rechtzeitig geantwortet. Willebadessen Die Stadt hat dem Kreis nicht rechtzeitig geantwortet. Beverungen Der Haushaltsausgleich soll laut Auskunft der Stadt unter Einbeziehung eines globalen Minderaufwandes von zwei Prozent und der Entnahme aus der Ausgleichsrücklage hergestellt werden. Die Erstellung eines Haushaltssicherungskonzeptes ist in der mittelfristigen Finanzplanung nicht notwendig, so die Stadt. Borgentreich Aktuell lässt sich voraussichtlich ein Haushaltsicherungskonzept noch knapp vermeiden, bilanziert die Stadt. Fürs Jahr 2025 würde der Rest der Ausgleichsrücklage entnommen. Passend zum Thema: Haushaltsdefizit: Wie der Kreis Höxter finanziell wieder auf Kurs kommen will Brakel Die Stadt hofft, dass das Haushaltssicherungskonzept fürs Jahr 2025 noch abgewendet werden kann. Höxter Der Haushalt 2025 wird, laut Stadt, &bdquo;sehr wahrscheinlich nicht ohne Haushaltssicherungskonzept eingebracht werden können“. Eine Begründung nennt die Kreisstadt auch: Aufgrund geringerer Schlüsselzuweisungen und in der mittelfristigen Planung nicht prognostizierter Aufwandsteigerung, &bdquo;insbesondere die Kreisumlage“, hätten sich die Rahmenbedingungen &bdquo;dramatisch verschlechtert“. Marienmünster In Marienmünster ist &bdquo;aller Voraussicht nach“ keine Haushaltssicherung nötig. Allerdings registriert die Kämmerei eine &bdquo;negative Entwicklung der Liquidität in 2024“, die Aufnahme eines Liquiditätskredits in 2025 sei nicht auszuschließen. Nieheim Die Stadt betont, dass sie es als unwahrscheinlich ansieht, dass eine Haushaltssicherung nötig werde. Die Finanzexperten betonen aber, dass die Aussage &bdquo;noch nicht verbindlich“ sei. Und: &bdquo;Das Eigenkapital wird in wenigen Jahren aufgezehrt sein.“ Steinheim Geplant ist für 2024 kein Haushaltssicherungskonzept. Der Ausgleich soll teilweise durch die Ausgleichsrücklage, teilweise durch die Verringerung der Allgemeinen Rücklage erfolgen. 2025 sei allerdings der Haushalt mit einem hohen Defizit geplant. Lesen Sie auch: Bürgermeister warnt: Steinheim &bdquo;fährt krachend gegen die Wand“ Warburg Laut Stadt wird 2025 ein Sicherungskonzept &bdquo;noch vermeidbar sein“. Allerdings wird &bdquo;ein desaströses Ergebnis in der Ergebnis- und Finanzrechnung für 2025 erwartet“.

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