Karl der Große am Brunsberg

Ins Schlachtfeld der Sachsenkriege eintauchen: Neue Ausstellung kommt nach Höxter

Die Landesgartenschau-Nachfolgegesellschaft bereitet in Höxter eine immersive Ausstellung im Jubiläumsjahr „1.250 Jahre Westfalen“ vor, die dank modernster Technik einen besonderen Einblick bietet.

Die Grafik "Mittendrin in den Sachsenkriegen" zeigt den Reiter, der einem historischen Ölgemälde der Schlacht am Brunsberg „entsprungen“ ist. Das Bild von Hieronymus Sies aus dem Jahr 1704 hängt im Schloss Corvey in Höxter. | © Grafik: Huxarium Gartenpark Höxter/NUSEC XR

10.12.2024 | 10.12.2024, 19:31

Höxter/Godelheim. Karl dem Großen höchstpersönlich auf dem Schlachtfeld begegnen: Das können die Besucher einer hochmodernen Ausstellung, die im nächsten Jahr im Historischen Rathaus Höxter zu sehen sein wird. Vor 1.250 Jahren war das Weserufer beim heutigen Godelheim Kriegsschauplatz. Karl erzwang am Fuß des Brunsbergs den Weserübertritt und konnte seinen Feldzug gegen die Sachsen Richtung Osten fortsetzen.

Franken gegen Sachsen – Besucher der Ausstellung „Die Schlacht am Brunsberg – Aufbruch in eine neue Zeit“ können dank Virtual-Reality-Brillen selbst in das Jahr 775 reisen. In digitalen Erlebnisräumen tauchen sie ein in die Szenerie der Sachsenkriege. „Sie kommen beispielsweise ganz dicht dran an das Schlachtgeschehen. Die Besucher lauschen den Gesprächen der Kriegsparteien und sehen die fränkischen Reiter heranstürmen“, versprechen Höxters Stadtarchäologe Ralf Mahytka und Stadtarchivar Michael Koch.

Sie bereiten die immersive Schau gemeinsam mit Experten von NUSEC XR aus Beverungen und Eggenstein EXPO aus Dortmund vor. Lange sollte es dauern, bis Karl die Unterwerfung der Sachsen gelang und er ihnen einen neuen Glauben aufzwingen konnte. Mehr als 30 Jahre lang verteidigen die Sachsen ihre alten Götter. Tatsächlich war es eine Mission mit dem Schwert: „Der spätere Kaiser nutzte die Christianisierung als Mittel zum Zweck, um sein Reich zu vergrößern und seine Macht zu festigen“, erläutert Mahytka.

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Und auch Karls Widersacher Widukind wird noch eine Rolle spielen

Waffen der Zeit wie Speere und Schwerter, Grabbeigaben und Siedlungsfunde wie Handwerkszeug oder Hausrat werden ebenfalls Teil der Ausstellung sein, die ab Freitag, 9. Mai, bis Mitte Oktober 2025 in Höxter zu sehen sein wird. „Wir kombinieren Funde aus Höxter mit Leihgaben, um die Lebensweise im achten und neunten Jahrhundert zu verdeutlichen“, sagt Mahytka. Ergänzend ist ein Veranstaltungsprogramm in Planung.

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Die Ausstellung zur Schlacht am Brunsberg wird von der LWL-Kulturstiftung im Kulturprogramm zum Jubiläumsjahr 2025 „1.250 Jahre Westfalen“ gefördert. Schirmherr ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. „Die Westfalen werden erstmals in einem Bericht der fränkischen Reichsannalen für das Jahr 775 erwähnt“, erläutert Stadtarchivar Koch. Karls großem Widersacher, dem Sachsenführer Widukind, wird im Sommer eine Open-Air-Oper in Höxter gewidmet sein.