Drohendes Hochschul-Aus in Höxter: TH-OWL-Präsident wird nicht ausgezeichnet

Höxter/Gütersloh. Für viele in Höxter klang es wie Hohn. Da werden in Höxter interne Pläne der Technischen Hochschule OWL bekannt, den Standort Höxter mittelfristig schließen zu wollen - und der verantwortliche Präsident Jürgen Krahl soll ein paar Tage später den Hochschul-Manager-Preis bekommen. Und zwar, weil er als &bdquo;visionärer Leiter die Hochschule zukunftsorientiert weiterentwickelt“ und &bdquo;fit für die Zukunft macht“, wie es in der Jury-Begründung für die Endrunde heißt. Das Ganze hatte ein zusätzliches Geschmäckle bekommen, weil der Preis nicht nur vom Wochenmagazin &bdquo;Die Zeit“, sondern auch vom CHE &bdquo;Centrum für Hochschulentwicklung“ vergeben wird. Und genau dieses gemeinnützige Unternehmen ist im Zusammenhang mit den umfangreichen Umsturkturierungsplänen kein unbekanntes: Es war von der TH OWL mit beauftragt worden, die Machtbarkeitsstudie zum Campus Corvey zu erarbeiten. Finanziert wurde die Expertise unter anderem vom Land NRW, TH OWL, Stadt, Kreis und Banken. Das geplante Hochschul-Aus in Höxter Der Campus Corvey war der millionenschwere Plan, die Hochschule Höxter näher an die Stadt heranzuholen und bei Corvey auf der grünen Wiese völlig neu zu bauen. Die Studie kam zu Ergebnis, dass die Idee völlig utopisch und vor allem zu teuer ist. Passend dazu: Pläne der TH OWL: In Höxter formiert sich der Widerstand Jetzt dient sie dem Hochschul-Präsidenten als ein wichtiges Argument, die am Standort Höxter angegliederten Fachbereiche 8 und 9 nach Lemgo und Detmold zu verlegen. Und zwar schon bald. Das wäre das praktische Aus für Höxter, nachdem vor einigen Jahren bereits der Standort Warburg dichtgemacht wurde. Die Hintergründe: So reagieren Vereine, Politik und Ministerium auf die Pläne der TH OWL für Höxter Krahl war einer der letzten sechs Nominierten. &bdquo;Die diesjährigen Nominierten sind Führungspersönlichkeiten, die nicht nur auf die akademischen Herausforderungen der Gegenwart reagieren, sondern partizipativ und als Teamplayer ihre Hochschulen strategisch für die Zukunft ausrichten“, fasste Jury-Mitglied Frank Ziegele nach CHE-Angaben die Auswahl zusammen. Krahl als Finalist gewürdigt Als Finalist bekam er bereits eine umfassende Würdigung, in der es vor allem um die strategische Vernetzung der TH OWL und die vielfältige Kontakte Krahls mit politischen, wirtschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren geht. Und zahlreiche innovative Forschungsprojekte. Ob es Zufall ist, dass gerade der in Höxter für mehrere Millionen Euro angesiedelte Studiengang &bdquo;Precision Farming“, in dem es um digitales Know-how für die Land- und Forstwirtschaft geht, unerwähnt bleibt, ist unklar. Am Donnerstag gaben CHE und &bdquo;Zeit“ bekannt, dass Krahl nicht als Hochschulmanager des Jahres ausgezeichnet wird. Die Ehrung ging an Gabriele Gien von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Unter ihrer Leitung hat die KU bedeutende Fortschritte erzielt, darunter die Aufnahme in die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) im vergangenen Jahr, heißt es in der Begründung. Lesen Sie auch: Pläne der TH OWL: Diese Nominierung hat ein Geschmäckle Die Jury des Preises &bdquo;Hochschulmanager des Jahres“ setzt sich nach Angaben von CHE namhaften Persönlichkeiten zusammen, darunter Thomas F. Hofmann, Präsident der TU München, Anne Lequy, Hochschule Magdeburg-Stendal, und Norbert Sack, Gründer von Leadership Advisors for Academia. Die Auszeichnung wird seit 2008 verliehen und seit 2013 gemeinsam von &bdquo;Die Zeit“ und CHE organisiert.

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