Lustige Fails und Reise-Hotspots: Podcast-Duo aus Höxter entdeckt die Welt

Wie viele Urlaubstage habt ihr noch in diesem Jahr? Christoph Streicher: Oh, ich habe nicht mehr ganz so viele. Es wird immer schon ein bisschen weniger, denn wir planen ja immer bei unseren Reisen, was wir machen können. Aber wir haben natürlich einen ganz großen Trick, den wir allen Leserinnen Lesern auch geben können. Das ist der Brücktagskalender. Da kann man schauen, wie man den Urlaub mit einem Brückentag erweitern kann. Adrian Klie: In meinem Büro hängt auch schon der Brückentagskalender 2025. Ich habe noch sieben Urlaubstage, ich darf aber keinen mitnehmen. Das ist eine Sache, die mir die Nächte raubt. Ich habe einen neuen Job angefangen vor ein paar Wochen, man darf ihn aber mit über die Brücke ins nächste Jahr nehmen, also wenn man den Urlaub dieses Jahr anfängt, darf man ihn noch an einem Stück ins nächste Jahr nehmen. Da bastele ich jetzt gerade dran. Lesen Sie auch: Reiseberichte als Podcast: Zwei Freunde wollen die ganze Welt bereisen Also ist bis Ende des Jahres noch eine Reise geplant? Klie: Ja, wir sind nächste Woche in Kopenhagen. Wir haben auch immer noch Luft, normalerweise versuche ich immer, so sieben bis zehn Tage vor mir herzuschieben, die dann fürs erste Quartal des neuen Jahres noch genommen werden dürfen. Dann geht es erst im April mit 30 frischen Tagen los. Aber das wird dieses Jahr nicht klappen, daher ist nächstes Jahr ein großes Puffer-Aufbauen angesagt. Welche Reise war 2024 für euch bislang am beeindruckendsten? Klie: USA, das hatten wir dieses Jahr? Ich überlege gerade, welche Reisen dieses Jahr anstanden... Also Norditalien war nicht schlecht, die hatte auf jeden Fall ihren Charme. Streicher: In letzter Zeit haben wir ein wenig geändert und sind etwas näher unterwegs: Man muss jetzt gar nicht nach Guatemala fliegen, man kann das auch gut vor der Haustür machen. Wir treffen uns mal für das lange Wochenende, um einen Urlaubstag zu sparen, und treffen uns etwa... im Weserbergland. Das haben wir zu Coronazeiten gesehen, dass das Gute sehr, sehr nah liegen kann. Klie: Das möchten wir auch immer: Sowohl die Nähe, als auch die Entfernung. Wenn wir mal schauen, im letzten Jahr waren wir im Dezember in den USA, da waren wir erst in Washington, dann in New Orleans, haben uns Louisiana angeschaut und sind dann noch mal über Kalifornien, den Yosemite-Nationalpark, San Francisco gefahren - mit allen Verkehrsmitteln, die in den USA erlaubt sind: Mit dem Flugzeug hin, dann mit dem Auto durch Louisiana, mit dem Flugzeug über Las Vegas, dort sind wir noch ein Stück Zug gefahren, mit dem Auto bis San Francisco, durch den Yosemite-Nationalpark. 1.000 Meilen einmal durch das Niemandsland, das Death Valley, haben dort diese Erfahrung machen dürfen: Wir fahren, aber das Ende der Straße kommt nicht näher, man sieht das Ende schon und man fährt und fährt, aber es wird nicht größer. Reiseziel Weserbergland: Darum braucht sich die Region nicht zu verstecken Wann wart ihr zuletzt im Kreis Höxter? Klie: Ich war vor einer Woche da. Ich bin regelmäßig im Kreis Höxter. Meine Eltern wohnen da, meine ganze Familie, meine Schwester wohnen dort, deshalb bin ich da auch oft in der Heimat, bin auch gern mal beim Fußball oder mit dem Angelverein da. Streicher: Ich war im August da und musste erst mal den neuen Bahnhof in Höxter bestaunen. Den hatte ich noch gar nicht gesehen. Das ist ja ein ganz modernes Ding geworden. Mal ganz was anderes. Holzminden baut noch, die haben noch ein wenig Zeit, bis die ihren neuen Bahnhof haben. Da ist Höxter, wie so oft, ein wenig schneller. Klie: Für den Bahnhof in Holzminden musst du auf jeden Fall Wanderstöcke mitnehmen, um dort durchzukommen. Teilweise werden Schwimmflügel empfohlen. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Adrian Klie (@_beer_baron) Während Corona habt ihre eure Abenteuer ja ohnehin - nur - in hiesigen Gefilden erlebt. Aber manche Dinge gibt es ja nun hier wirklich nicht. Was wäre denn in den nächsten Monaten oder Jahren euer Traumreiseziel? Klie: Ich möchte auf jeden Fall in absehbarer Zeit nach China und nach Neuseeland. Das sind so zwei ferne Ziele, wo ich in den nächsten Jahren auf jeden Fall noch mal hinmöchte. Dann würde es mich echt freuen, dass sich die Welt so beruhigt, dass man den Mittleren Osten anständig bereisen kann. Sei es der Iran, sei es der Irak, aber auch Oman und Saudi-Arabien, da würde ich schon gern mal durch. Streicher: Ich habe in diesem Sommer zum ersten Mal &bdquo;Coolcation“ gemacht, das ist ja so ein neues Marketing-Wort. Da war ich auf den Färöer-Inseln. Jetzt würde ich gern mal nach Grönland. Warum reist ihr? Klie: Das Reisen ist für uns immer ein Ausbrechen aus der normalen Welt. Einmal geht es ums Erholen, wir haben einen Job und lieben den Job. Aber wir erholen uns auch gern von der Arbeit. Der zweite Grund ist für mich: Ich lerne sehr viel auf Reisen. Zum Beispiel Demut: Ich lerne, wie die Menschen über die Runden kommen müssen. Die Sachen, die wir für ein Problem gehalten haben, sind oft relativ klein. Weil es uns schon echt gut geht und wir relativ wenig große, bedrohliche Probleme im Alltag haben. Das hat mich sehr viel gelassener gemacht. Wie viele Hörer hat Euer Podcast aktuell? Klie: Wir haben so in der Woche zwischen 20.000 und 25.000 Hörer. Wir haben natürlich auch einen wahnsinnig langen Katalog mit fast 300 Folgen. Und das schöne am Reisen ist ja auch, dass die Folgen nicht alt werden. Eine Folge Albanien aus 2019 hat immer noch 300 bis 400 Leute jeden Monat, die sich das anhören. Und dadurch wächst die Sache auch kontinuierlich weiter, weil der Katalog ja immer länger wird. Ihr macht ja schon lange die Live-Auftritte. Jetzt stellt ihr den Comedy-Aspekt in den Vordergrund. Wie kann ich mir das vorstellen? Klie: Wir haben die Comedy mit in den Slogan gepackt, weil es für uns immer eine kleine Herausforderung war, was dort passiert. Einige Veranstalter haben damit geworben, es sei ein Live-Podcast. Aber es ist kein Live-Podcast. Wir haben Bilder, wir haben Videos, wir haben Sound und Musik. Es ist eine multimediale Show mit bewegenden und bewegten Bildern, also quasi eine bewegte Diashow. Wir erzählen aber nicht zwei Stunden über eine Reise durch Thailand und wie schön das alles war. Wir springen durch die Erlebnisse, die für uns während unserer Reisezeit prägend waren. Das waren meistens Erlebnisse, bei denen irgendwas schief gegangen ist. Wir waren zum Beispiel in Mexiko mal im Gefängnis. Dann berichten wir, wie wir da reinkamen. Und wie seid ihr wieder herausgekommen? Klie: Wenn man die Geschichte erlebt, ist die Geschichte doof, denn man kommt ja ins Gefängnis. Hinterher, wann man da wieder raus ist, ist es ziemlich lustig. Deshalb nennen wir es auch Reise-Comedy. Es sind Geschichten fürs Herz und für die Lachmuskeln, die über verschiedene Kontinente gehen. Ich will hier jetzt nicht spoilern, aber man kommt in Mexiko schneller ins Gefängnis, als man denkt. 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