Neuer Kommandeur der Holzmindener Pioniere: Brigadegeneral fordert mehr Tempo bei der Zeitenwende

Holzminden. Es ist nicht nur ein Personalwechsel, es ist auch der Ausdruck des Beginns einer neuen Epoche: Oberstleutnant Stephan Meister hat das Kommando über das Panzerpionierbataillon 1 in Holzminden an seinen Nachfolger, Oberstleutnant Nico Meyer, übergeben. Brigadegeneral Marco Eggert, Kommandeur der Panzerbrigade 21, dem die Holzmindener Pioniere unterstellt sind, machte deutlich, dass die Zeitenwende auch für die Soldaten der Pionierkaserne am Solling in Holzminden mit großen Umbrüchen verbunden ist. Drei Jahre lang hatte Meister das Kommando über die Pioniere in Holzminden inne - in seinen Abschiedsworten in der Kaserne attestierte er seinen Soldaten, einen &bdquo;erneut wahrlich tollen Anblick“ zu bieten. Während seiner Kommandozeit wütete nicht nur die Corona-Pandemie, was mit besonderen Herausforderungen für die Soldaten verbunden war, sondern auch die militärische Sicherheitslage änderte sich während seines Kommandos gravierend. &bdquo;Es hat Kraft gekostet, für sie, für uns gemeinsam“, meinte Meister. Die gemeinsamen Anstrengungen seien aber von Erfolg gekrönt gewesen, &bdquo;mein Herz sagt Danke für drei tolle, bisweilen aber auch entbehrungsreiche Jahre“. Und dann ließ der scheidende Kommandeur die Förmlichkeit Konventionen hinter sich, und blickt ganz individuell zurück auf seine Zeit in Holzminden, rief aus: &bdquo;Alter, Scheiße, wie geil war das denn?“ Meister wechselt zum &bdquo;Kommando Heer“ nach Strausberg, wo er, unter anderem, für die Weiterentwicklung der Pioniertruppen verantwortlich sein wird. Soldaten aus Holzminden sollen ins Baltikum Lesen Sie auch: Geburtstag und neuer Kommandeur für Holzmindener Panzerpioniere Den rund 700 Soldatinnen und Soldaten gab er mit auf den Weg, dass bevorstehende Veränderungen ihnen &bdquo;einiges abverlangen und sie auf die Probe stellen“ würden. Dass tatsächlich Veränderungen ins Haus stehen, räumt auch Brigadegeneral Marco Eggert ein. &bdquo;Wir leben nicht mehr in Friedenszeiten, das bedarf Vorbereitungen“, betont er. Auch die Panzerbrigade 21, die er kommandiert, profitiere dabei vom Sondervermögen der Bundesregierung. Mit Blick auf die Beschaffung von Pioniergerät würde sich Eggert aber &bdquo;wünschen, dass es schneller geht“. Um das zu erreichen, setze er auf Zusammenarbeit: &bdquo;Ich zähle auf Sie“. Unter anderem soll die vierte Kompanie komplett aufgelöst werden. Die übrigen drei Kompanien werden umstrukturiert, eine komplett neue Panzerpionierkompanie soll im Baltikum stationiert werden. Für all das müssten die Soldatinnen und Soldaten müssten ihre Hausaufgaben machen. Zum Abschied gibt es Rockmusik für den alten Kommandanten Lesen Sie auch: Was sich bei der Augustdorfer Panzerbrigade 21 ab 2024 ändern soll Die Veränderungen beträfen aber nicht nur Holzminden, sondern die gesamte Bundeswehr. Meister übergebe seinem Nachfolger ein &bdquo;bestelltes Feld in volatiler Lage“. Berichte, wonach es in Holzminden Nachwuchs- und Personalprobleme gebe, konnte der Brigadegeneral nicht bestätigen. Der Standort verfüge über eine gute, &bdquo;wenn nicht die beste Personalsituation beim Heer“. Nach dem feierlichen Appell und der Übergabe der Fahne an seinen Nachfolger wurde es rockig in der Kaserne: Der Song &bdquo;Kryptonite“ der US-Rockband 3-Doors-Down wurde zu Ehren des bisherigen Kommandanten gespielt. Der durfte sich während einer Ehrenrunde mit dem Spähpanzer Fuchs von seinen Untergebenen verabschieden. Sein Nachfolger, Oberstleutnant Nico Meyer, hatte 2001 seinen Wehrdienst in Holzminden abgeleistet. Der 42-Jährige hat drei Kinder, ist verheiratet und ist in Uslar aufgewachsen. Zuletzt war er im Kommando Cyber- und Informationsraum in Bonn eingesetzt worden.

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