Mittelalterlicher Wall

„Höxter leuchtet“: Stadtmauer wird zu einer riesigen Leinwand

Die Kordes-Kunstwerke bereichern erneut die Licht- und Laserveranstaltung „Höxter leuchtet“. Mehr als 150 Objekte lassen zum Huxarium-Saisonschluss viel Neues entdecken.

Eine Fledermaus bei Vollmond, geschaffen von Hans Kordes aus Kaunitz, soll in den alten Bäumen am Wall schweben. | © Huxarium

04.10.2024 | 04.10.2024, 09:00

Höxter. Künstler Hans Kordes aus Kaunitz bei Verl ist mit seinen Stahlzeit-Skulpturen erneut Teil von „Höxter leuchtet“. Mindestens 150 seiner Objekte aus korrodiertem Metall wird er zu einer großen Licht- und Laserveranstaltung auf dem rund einen Kilometer langen Abschnitt des Walls aufstellen, der 2023 Gartenschau-Gelände war.

Der mittelalterliche Wall habe viel Potenzial, wird der Künstler zitiert: „Die historische Stadtmauer ist herrlich – wie eine riesige Leinwand.“ Und: „Es wird für die Besucher sehr viel Neues zu entdecken geben“, verspricht der 58-Jährige. Er bringt einige jüngst fertiggestellte Kunstwerke mit, die im vergangenen Jahr bei der „Höxter-leuchtet“-Premiere im Remtergarten und im Archäologiepark noch nicht zu sehen waren.

Afrika-Reihe

Da ist beispielsweise seine brandneue Afrika-Reihe mit einem 500 Kilo schweren Elefanten, Löwe, Vogel Strauß und Co.. Auch einige von Kordes „Sta(d)tt-Gesichtern“ kommen nach Höxter, stählerne Silhouetten von Menschen in alltäglichen Situationen. So wird beispielsweise eine lesende Frau auf einer Parkbank anzutreffen sein, ein Mann im Rollstuhl, aber auch die freche Pipi Langstrumpf wird Höxter aufmischen.

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Fledermaus

„Ich arbeite auch noch an einer Fledermaus, die hoffentlich rechtzeitig fertig wird und hier hoch oben im Baum hängen kann“, sagt der Künstler aus dem Kreis Gütersloh, der vor allem für seine „Hermänner“ bekannt ist – das Hermannsdenkmal als regionales Wahrzeichen in den unterschiedlichsten Größen für Zuhause – vom Flaschenöffner-Format bis zur meterhohen Skulptur. Eine davon stand zur Landesgartenschau am Weserufer und wurde vergangenen Herbst zugunsten des Frauen- und Kinderschutzhauses im Kreis Höxter versteigert.

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Abstraktes

Auch seine abstrakten Kunstwerke der Serie Stahl-Zeit wird Kordes nach Höxter transportieren. „Ich packe Ideen, die ganze Welt und Geschichten in Kreise“, erklärt er. Ein absolutes Muss ist dabei die Arbeit „Die Gedanken sind frei“. „Dieses stählerne Rad gehört unbedingt zum Hoffmann-von-Fallersleben-Denkmal“, so der kreative Kopf. Denn der Dichter der Nationalhymne hat ebenfalls das bekannte Lied der Demokratiebewegung im 19. Jahrhundert geschrieben.

Künstler Hans Kordes mit Gartenschau-Botschafterin Holli im vergangenen Jahr im Corveyer Remtergarten. Auch die geflügelte Elfe aus Stahl wird ihren Platz am Wall finden. - © Huxarium
Künstler Hans Kordes mit Gartenschau-Botschafterin Holli im vergangenen Jahr im Corveyer Remtergarten. Auch die geflügelte Elfe aus Stahl wird ihren Platz am Wall finden. | © Huxarium

„Wir haben bei der Landesgartenschau Maßstäbe gesetzt und wollen natürlich auch in diesem Jahr den Erwartungen gerecht werden“, sagt der Kaunitzer, der ursprünglich Schlosser war und Garagentore verkaufte, ehe er vor zehn Jahren dank des durchschlagenden Erfolgs mit den Hermännern seine künstlerische Passion zum Beruf machte. Aktuell sind einige seiner Kunstwerke im Schlosspark Rheder, in Nieheim und am Brakeler Kaiserbrunnen zu sehen.

Zeitplan

„Höxter leuchtet“ findet von Freitag, 25. Oktober, bis einschließlich Sonntag, 3. November, statt. Dabei arbeitet der Huxarium-Gartenpark wieder mit Uwe Acker von der Detmolder Firma Light-Art zusammen. Mit mehr als 600 Lampen werden die uralten Bäume, die Befestigungsanlagen und Skulpturen mit LED-Technik stimmungsvoll angestrahlt. Alle 45 Minuten wird es eine spektakuläre, wechselnde Lasershow zu hymnischer Musik für die Besucher geben. Ebenfalls in Licht getaucht werden ausgewählte denkmalgeschützte Gebäude in der Höxteraner Innenstadt – passend zum „Lichterglanz“ der Werbegemeinschaft.

Eintritt

Der Eintritt für das Lichtspektakel in Höxters Stadtpark kostet für Erwachsene 15 Euro (ermäßigt 12 Euro, beispielsweise mit Huxarium-Dauerkarte, Azubis, Schüler und Studenten). Kinder bis 14 Jahre zahlen 5 Euro, Kinder unter 1,20 Meter Körpergröße haben freien Eintritt. Karten sind bereits im Vorfeld im Internet unter www.huxarium-gartenpark.de oder in der Höxteraner Tourist-Info erhältlich.

Karten

„Um Wartezeiten an der Abendkasse wie im vergangenen Jahr zu vermeiden, sollte man sich nach Möglichkeit vorher ein digitales Ticket im Internet besorgen“, rät Huxarium-Marketing-Chefin Madita Alberding. Wer vergangenes Jahr bei „Höxter leuchtet“ war, wird sich an die langen Schlangen an den Eingängen erinnern. Damals wurden insgesamt mehr als 22.000 Besucher gezählt. Die „Höxter-leuchtet“-Dauerkarte gibt es für 36 Euro (ermäßigt 31 Euro/Kinder: 12 Euro). Geöffnet ist die abendliche Licht-Veranstaltung mit sphärischen Klangerlebnissen in Höxter an allen zehn Tagen von 19 bis 22 Uhr, die Lasershows beginnen um 19.30 Uhr. Weitere Shows sind um 20.15, 21 und 21.45 Uhr.