Verzweifelte Suche: Höxter und Beverungen fehlt Busfahrer für Grundschüler

Höxter/Beverungen. Seit rund zwei Wochen herrscht bei einigen Familien in Beverungen-Amelunxen, Höxter-Bruchhausen und Ottbergen Ausnahmezustand. Der Schulbus zur Grundschule Ottbergen fährt nämlich nicht und die Eltern müssen selbst dafür sorgen, dass die Kinder pünktlich und sicher zum Unterricht erscheinen. &bdquo;Rein organisatorisch ist das eine Katastrophe für die Familien – auch für mich“, sagt Daniela Kirchhoff, Erste Vorsitzende des Vereins Elterninitiative Bruchhausen/Ottbergen und selbst berufstätige Mutter, im Gespräch mit der &bdquo;Neuen Westfälischen“. Es geht nicht um einen normalen Schulbus. Den Transport der Kinder aus Amelunxen – weil es zu Beverungen gehört, müssten die Kinder eigentlich dort zur Schule gehen, aber der Weg wäre deutlich weiter – Bruchhausen und Ottbergen hat der Verein selbst auf die Beine gestellt. Und das Fahrzeug, ein Bus mit 18 Sitzen, im Schuljahr 2021/22 selbst angeschafft, als der alte kaputt gegangen war. Busfahrer fällt auf unbestimmte Zeit aus &bdquo;Mithilfe der Stadt und den Ortsausschüssen haben wir das auf die Kette bekommen“, sagt Kirchhoff. Und auch die Kinder haben damals mitgeholfen, im großen Stil und in der großen Backstube der Bäckerei Bielemeier beispielsweise Plätzchen gebacken. Das alte Fahrzeug konnte durch einen neuen Gebrauchtwagen ersetzt werden. Lesen Sie auch: Kinder aus einem Ortsteil in Höxter backen für ihren neuen Schulbus Halbtags hat der Verein außerdem einen Busfahrer angestellt, der rund 50 Kinder aus den drei Dörfern zur Schule und derzeit ein Kind zum Kindergarten bringt. Beziehungsweise brachte. Denn der Fahrer ist erkrankt und fällt auf unbestimmte Zeit aus. Nichts Lebensbedrohliches, aber Busfahren ist nicht drin. Ein Termin, um das Leiden etwas genauer zu diagnostizieren, steht erst noch an. Ob und wann der Fahrer allerdings wieder hinterm Steuer sitzen kann, &bdquo;steht in den Sternen“. Das muss ein Bewerber als Busfahrer mitbringen Auf die wankelmütigen Himmelskörper will sich die Vereinsvorsitzende nicht verlassen und sucht deswegen dringend Ersatz, damit der Schulbus wieder ans Rollen kommt. Morgens zwischen 7 und 8.30 Uhr sowie mittags von 11.30 bis 13.30 Uhr müssten Bewerber Zeit und zusätzlich gute Laune und stärkere Nerven im Gepäck haben, denn im voll besetzten Schulbus &bdquo;kann es schon mal laut werden“. Und – &bdquo;und das ist das Problem“ – es ist ein Busführerschein von Nöten, um das Vehikel zu steuern. Daniela Kirchhoff erzählt das alles mit einem breiten Lächeln und einer mittelgroßen Prise Galgenhumor, dabei merkt sie selbst jeden Tag, &bdquo;wie schwierig es ist, als berufstätige Mutter alles unter einen Hut zu bekommen“. Nicht umsonst hat sich der Verein gegründet. Sie selbst arbeitet im Schichtdienst, andere betroffene Eltern müssen schon bei der Arbeit sein, wenn das Kind erst losgeht. Wieder andere müssen morgens mehrere Kinder zu unterschiedlichen Einrichtungen bringen. Eltern sorgen sich um sicheren Schulweg ihrer Kinder Und was die Kinder aus Bruchhausen und Ottbergen betrifft, die der Bus normalerweise morgens einsammelt: &bdquo;Da sagen manche vielleicht: Die wohnen ja da“, weiß Kirchhoff. Aber &bdquo;dort gibt es einige unübersichtliche Ecken“, dazu eine Bundesstraße mit viel Verkehr. Nicht jedes Kind laufe schon sicher zur Schule. Gerade jetzt werden die Tage jahreszeitenbedingt auch wieder kürzer. &bdquo;Man hat ja auch Sorgen als Eltern“, weiß die Mutter. Der selbst organisierte Schulbus hatte ihr zumindest eine genommen. Wer über einen Busführerschein verfügt und gegen Vergütung hinterm Steuer des Schulbusses einspringen will, meldet sich bei der Vereinsvorsitzenden Daniela Kirchhoff unter Tel. 0172 5324761.

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