Starke Strömung: Steg am Weserufer bei Höxter bringt Kanuten in Gefahr

Höxter/Boffzen. Es klang so gut: Ein Steg sollte das Weserufer bei Boffzen besser befahrbar machen und zum entspannten Verweilen einladen. Doch der Steg bei Boffzen erweist sich für Kanuten alles andere als entspannend. Das Anlegen ist so schwierig, dass sich schon Beinahe-Unfälle ereignet haben. Die Samtgemeinde hat jetzt reagiert, und ein Warnschild aufgestellt. Dabei sind nach Recherchen der &bdquo;Neuen Westfälischen“ auch weitere Steganlagen an der Weser betroffen. Die Idee klang formidabel: Der Verein Boffzen-aktiv und die Gemeinde wollten die Samtgemeinde für Wassersportler noch attraktiver machen, die Finanzierung erfolgt, unter anderem, mit Geld aus dem Leader-Programm. Lesen Sie auch: Nach jahrelangen Planungen - Wassersport Höxter weiht ersten Alu-Steg ein Aber die sogenannte Wander-Rast-Anlage an der Weser ist, nüchtern betrachtet, kein reiner Erfolg. &bdquo;Die Strömung ist zu stark“, weiß Robert Kienappel, Inhaber von Krome-Kanu. Der Kanuverleiher und Tourenanbieter rät deshalb seinen Kundinnen und Kunden, den Steg ausdrücklich nicht anzusteuern, sondern konventionell, wie vor dem Stegbau, direkt am Ufer anzulegen. Weserströmung macht es besonders für Kanu-Anfänger brenzlig &bdquo;Wir haben uns die Situation genau angeschaut“, sagt der Kanuexperte. Anfänger, die nicht mit der Weser vertraut sind, seien in erster Linie betroffen – wer sich mit den Strömungen des Flusses auskenne, für den stelle der Steg kein besonderes Risiko dar. Generell werde es immer dann brenzlig, wenn Unerfahrene mit dem Bug zuerst auf den Steg zusteuern. Dann könne die starke Strömung das Boot unter den Steg drücken – mitsamt des Kanuten. Nach Informationen der &bdquo;Neuen Westfälischen“ ist das mehr als einmal passiert, dabei kam es zu durchaus riskanten Situationen. Kanuten, die sich auskennen, legen generell gegen die Strömung an, machen seitlich vor einer Anlegestelle fest. &bdquo;Das erklären wir unseren Kunden auch“, bekräftigt Krome. Lesen Sie auch: Kalle Krome ist Kanut mit Leib und Seele und kennt die Vorzüge der Weser Anfängern rät der Kanuverleiher vom Anlegen an diesem Steg ab. Das Problem ist, dass kurz vor dem Steg eine Außenkurve liegt, nach der die Strömung besonder stark ist. Dass der Steg relativ weit in den Fluss hineinragt, verstärkt den Effekt zusätzlich. Die Samtgemeinde Boffzen hat nun reagiert. So werden die Kanu-Fahrer auf der Weser bei Boffzen gewarnt Und ein Hinweisschild aufgestellt. Dort können Kanuten nun den kurzen Satz lesen: &bdquo;Achtung, bitte an Längsseite anlegen.“ Philip Becker, der Allgemeine Vertreter von Bürgermeister Tino Wenkel, erläutert im Gespräch mit der &bdquo;Neuen Westfälischen“, dass genau dieser kurze Satz, wird er befolgt, Unfälle verhindern kann. Die Verwaltung stehe dabei in engem Austausch mit einem Kanuverein. Samtgemeindebürgermeister Tino Wenkel weist zudem darauf hin, dass auf der Bugseite des Steges seit einiger Zeit wieder ein Geländer steht, das das Aussteigen an der Bugseite verhindert. Und wo nicht ausgestiegen werden kann, da legt niemand an. Genau dieses Geländer habe noch nicht gestanden, als sich die gefährlichen Situationen ereignet haben, betont Wenkel. In Boffzen ist die Situation also womöglich entschärft. Flussabwärts sind weitere Stege betroffen Kienappel weiß aber zu berichten, dass der Anlegesteg in Boffzen nicht die einzige Wander-Rast-Anlage für Wassersportler ist, die aufgrund der Strömung ein Risiko darstellt: &bdquo;Der Steg in Fürstenberg liegt auch in einer Außenkurve, ebenso in Polle.“ Deshalb rät Kienappel auch dort seinen Kanuten, lieber direkt am Ufer ans Land zu gehen.

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