Heiraten ohne Grenzen: Standesämter nahe zum Kreis Höxter schließen sich zusammen

Boffzen. Aus drei mach eins: Ab dem 1. Januar 2026 wird es einen neuen gemeinsamen Standesamtsbezirk geben. Die Standesämter Boffzen, Holzminden und Bevern fusionieren. Der Sitz des neuen Standesamts wird in Holzminden sein. Möglich wurde dies durch die entsprechenden Beschlüsse in den Stadt- beziehungsweise Samtgemeinderäten. Im Standesamt werden alle Daten über Geburt, Eheschließung, Begründung einer Lebenspartnerschaft und Tod sowie alle dafür wichtigen familien- und namensrechtlichen Dinge erfasst. Der neue Standesamtsbezirk wird für rund 32.500 Menschen zuständig sein. Gut 6.600 kommen aus der Samtgemeinde Boffzen, circa 5.800 aus Bevern. Entsprechend der Einwohnerzahl zur Jahresmitte zahlen die Samtgemeinden Boffzen und Bevern künftig eine jährliche Umlage an die Stadt Holzminden. Bereits in der Vergangenheit hatte es Überlegungen einer Zusammenarbeit im Bereich des Standesamtes zwischen den drei Kommunen gegeben. Nach der Schließung der Geburtshilfe am Krankenhaus Holzminden wurde das Thema erneut aufgegriffen und intensiv beleuchtet, denn seitdem gibt es deutlich weniger Beurkundungen für Geburten im Standesamt der Stadt Holzminden. Infolge dessen sind Personalkapazitäten freigeworden. Weniger Geburtsurkunden Boffzens Samtgemeindebürgermeister Tino Wenkel betont die Bedeutung der Kooperation: &bdquo;Die interkommunale Zusammenarbeit ist ein starkes Signal dafür, dass wir als Kommunen gemeinsam Verantwortung übernehmen und aktiv Zukunft gestalten. Der neue Standesamtsbezirk vereint fachliche Kompetenz, Bürgernähe und wirtschaftliches Handeln zum Vorteil aller Beteiligten.“ Lesen Sie auch: Romantisch heiraten im Kreis Höxter Der Personaleinsatz und die ständig steigenden Kosten für Software, Ausstattung sowie Aus- und Fortbildung werden für Kommunen zunehmend zu einer großen Herausforderung. Die Mitarbeitenden des Boffzener Standesamtes werden ab 2026 in anderen Abteilungen der Verwaltung beschäftigt. Die Samtgemeinde Bevern wird befristet an einer Außenstelle festhalten. Holzminden wird zentrale Anlaufstelle Für die Bürger wird sich wenig ändern. Leistungen können auch weiter vor Ort in der Verwaltung beantragt werden. Die Dienstleistung braucht dann allerdings etwas länger. &bdquo;Der Anspruch aller drei Kommunen ist es aber, dass der Bürger nicht drei Wochen auf seine Dokumente warten muss“, sagte Wenkel im Samtgemeinderat. Eine zweitägige Wartezeit sei aber realistisch. Wer aus der Samtgemeinde Boffzen eine persönliche Beratung benötigt, muss jedoch ab Januar 2026 zum Standesamt nach Holzminden fahren. Jederzeit können Anträge aber auch Online über die Verwaltungsseite der Samtgemeinde Boffzen ausgefüllt werden. Zusätzliche Trauorte durch Standesamtsfusion Vorteile ergeben sich jedoch bei einer geplanten Hochzeit. Wer bisher den Wunsch hatte, außerhalb des wohnortbezogenen Standesamtsbezirks zu heiraten, musste die Eheschließung beim örtlichen Standesamt beantragen. Das fällt im Fall der Samtgemeindegebiete Boffzen und Bevern sowie der Stadt Holzminden weg. Die attraktiven Trauorte in den drei Partnergemeinden bleiben erhalten und können nun zentral angeboten werden. Dazu gehören die Schlosskapelle im Weserrenaissance Schloss Bevern, die Villa Löwenherz in Lauenförde, das Rittergut Meinbrexen, das Schloss Fürstenberg und das Haus des Gastes in Neuhaus. Zudem muss jede Kommune auch Trauungen in den Diensträumen der Verwaltung ermöglichen. &bdquo;Ich freue mich über diesen wichtigen Schritt, durch den wir in Zeiten von Fachkräftemangel und defizitären kommunalen Haushalten durch gezielte Zusammenarbeit einen guten Service für unsere Einwohnerinnen und Einwohner aufrechterhalten können. Ich sehe diese Kooperation als ein Positivbeispiel für kommunale Selbstverwaltung und zukunftsgerichtetes Handeln“, freut sich Holzmindens Bürgermeister Christian Belke. Immer informiert bleiben: Hier gelangen Sie direkt zum Whatsapp-Kanal der NW Höxter.

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