Pegel-Prognose für Weser, Nethe und Co. - Kreis Höxter auf neues Hochwasser vorbereitet

Kreis Höxter. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Pegel der Weser und ihrer Nebenflüsse zum Jahreswechsel wieder ansteigen werden, sinkt weiter. Obschon das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Weser (WSA) den Zufluss aus der Edertalsperre auf 120 Kubikmeter pro Sekunde erhöht hat, gehen die Wasserstände in Höxter, aber auch in Bad Karlshafen, planmäßig zurück. In Höxter etwa hat der Pegel bereits am Freitagvormittag (29. Dezember) um 10.45 Uhr die Marke von 537 Zentimetern erreicht und nimmt Kurs auf die 500 Zentimetermarke, die den Warnwert 2 kennzeichnet. Gegen 14 Uhr lag der Pegel bei 534 Zentimetern. Zuletzt ging der Pegel aber nicht mehr so rasch zurück; rund eine Stunde dauerte es, bis der Wasserstand einen Zentimeter Höhe verlor. Unklar ist, welche Auswirkungen die Regenfälle haben werden, die am Freitag im Kreis Höxter niedergegangen sind. In der Brucht bei Brakel hat das Wasser bereits am Vormittag bewirkt, dass der Pegel wieder leicht gestiegen ist: maximal auf 243,4 Zentimeter gestiegen (Stand: 16.45 Uhr). Auch die Nethe bei Ottbergen machte am Freitag einen Schlenker nach oben: Von 206,6 Zentimetern ist das Wasser auf einen Pegel von 222,5 gestiegen. Anschließend ging es aber auch hier wieder bergab auf zuletzt 210,8 (Stand 17 Uhr). Solch geringen Ausschläge werden den Pegel der Weser sicherlich nicht in die Höhe schießen lassen – aber sollte der Trend sich fortsetzen, kann sich die Lage auch ändern. Entscheidend ist also, ob sich das Regenwetter vom Freitag auch in den kommenden Tagen fortsetzen wird. Und danach sieht es derzeit nicht aus. Am Samstag (30. Dezember) ist überhaupt kein Regen vorhergesagt, am Silvester-Sonntag könne es kleine Regenmengen von unter einem Liter pro Quadratmeter verteilt über den gesamten Tag geben. Erst am Montagabend könnte es wieder intensiveren Regen geben. Das Wasserstraßen- und Schiffartsamt betont in seiner Prognose, dass ab etwa Dienstag, 2. Januar, &bdquo;weitere Niederschläge zu erwarten“ seien, &bdquo;die möglicherweise sehr ergiebig ausfallen können“. Aufgrund der sich dynamisch verändernden Wettervorhersagen seien die Prognosen ab Montag, 1. Januar, allgemein unsicher. Niederschläge aus den Teileinzugsgebieten würden für die Prognose nicht berücksichtigt, &bdquo;dies kann zu Abweichungen in den Prognosen führen“. Wann steigt der Pegel? Ungeachtet dessen gehen die Experten davon aus, dass die Weser bei Höxter am Mittwoch kommender Woche ihren Tiefstand von rund 425 Zentimetern erreichen wird – ab da geht die Pegel-Abschätzung des WSA wieder nach oben – bis Freitag auf rund 490 Zentimeter, also unterhalb des zweiten Warnwerts für Höxter. Vorm Jahreswechsel hat der Kreis sich dennoch auf weiteres Wasser vorbereitet: Landrat Michael Stickeln dankt schon jetzt allen Ehrenamtlichen, &bdquo;die am Jahreswechsel für ihre Mitmenschen im Einsatz sind,“ und allen Berufstätigen, &bdquo;die an Silvester und Neujahr im Dienst sind“. Der Leiter des Fachbereichs Öffentliche Sicherheit des Kreises Höxter, Matthias Kämpfer, spricht von &bdquo;lokalem Dauerregen“ und dass die Lage in den von Hochwasser betroffenen Gebieten im Kreis Höxter &bdquo;angespannt“ bleibe: &bdquo;Wir sind gut vorbereitet und werden die Entwicklung weiter wachsam beobachten. Die Koordinierungsgruppe des Krisenstabes des Kreises Höxter wertet die hydrologischen Lageberichte des Deutschen Wetterdienstes regelmäßig aus und gibt Warnungen an die betroffenen Städte weiter, damit vor Ort entsprechende Vorkehrungen getroffen werden können.“ Stefan Nostitz, Leiter der Abteilung Feuer-, Katastrophen- und Zivilschutz des Kreises Höxter und zudem Kreisbrandmeister, erklärt: &bdquo;Der Kreis Höxter hat bereits 60.000 Sandsäcke an die Feuerwehren der betroffenen Gebiete weitergegeben. Gestern sind 50.000 neue Sandsäcke in der Kreisfeuerwehrzentrale in Brakel eingetroffen, die wir nach den Weihnachtstagen nachbestellt haben. Damit haben wir unsere Kreisreserve vorsorglich verstärkt.“ Im Bedarfsfall könnten Sandsäcke umgehend an die Einsatzkräfte vor Ort weitergegeben werden. &bdquo;Über die schnelle Nachlieferung so großer Mengen an zusätzlichen Sandsäcken sind wir sehr froh.“ Auch der Leiter der Leitstelle des Kreises Höxter, Daniel Wulf, betont: &bdquo;Die Leitstelle ist für den Jahreswechsel gut aufgestellt. Wir sind darauf vorbereitet, die Zahl der Mitarbeiter an den Disponententischen, die Notrufe entgegennehmen und die Einsätze des Rettungsdienstes und der Feuerwehren koordinieren, jederzeit kurzfristig zu verstärken.“

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