So gelingen auch kurz vor Weihnachten noch leckere Plätzchen

Höxter/Brakel. Das Mehl ist in der ganzen Küche verstreut, der Teig lässt sich nicht ausrollen und die Hände kleben und sind fettig. Wer regelmäßig Plätzchen backt, weiß: Ganz so einfach wie gedacht, lässt sich das kleine und süße Gebäck nicht zubereiten. Es braucht Geduld und Zeit. Doch gerade in der stressigen Weihnachtszeit ist beides rar. Was also tun? Auf selbst gemachte Plätzchen verzichten? Nein, sagt Hildegard Maas. Die Landfrau aus Brakel backt seit Jahrzehnten und kennt viele Tricks und Kniffe, damit Vanillekipferl, Zimtsterne und Co. nicht misslingen. Tipp 1: Die perfekten Eier Während sich Mehl, Zucker und Backpulver noch recht einfach abmessen lassen, wird es bei Eiern schon schwieriger. Denn ihre Größe variiert – von S, dem kleinsten Ei, bis XL, dem größten. Doch welches eignet sich am besten? &bdquo;Größe M ist perfekt“, sagt Maas. Etwa 53 bis 62 Gramm wiegen diese Eier, die auch von Experten in Backbüchern genutzt werden. Maas selbst hat für ihr Rezept &bdquo;Ein Teig – Sechs Sorten Plätzchen“, das sie im gerade erschienenen zweiten Band von &bdquo;Prima Plätzchen““ verrät (und im Infokasten am Ende des Textes), solche Eier genutzt. Wer nicht die passende Größe im Haus, fügt einfach etwas weniger oder etwas mehr Mehl hinzu, so Maas. Tipp 2: Tasse statt Waage Generell rät sie dazu, nicht zu penibel auf die im Rezept stehenden Mengenangaben zu achten. Sie selbst wiege keine Zutaten ab. Stattdessen nutzt sie eine handelsübliche Tasse. &bdquo;Das funktioniert wunderbar“, sagt sie. Einzige Voraussetzungen: Sie sollte nicht zu hoch oder bauchig sein. Eine handelsübliche, mittelgroße Tasse sei perfekt, so die 74-Jährige, die bereits seit mehr als 40 Jahren bei den Landfrauen aktiv ist. Tipp 3: Margarine nehmen In den meisten Rezepten wird Butter statt Margarine empfohlen, doch Maas rät dazu, lieber Letzteres zu nutzen. &bdquo;Butter wird schnell braun“, sagt sie und damit auch die Plätzchen ungenießbar. &bdquo;Wer nicht auf Butter verzichten möchte, kann auch beides nehmen.“ Tipp 4: Vorheizen ist Pflicht Während bei neueren Geräten das Vorheizen fast immer überflüssig ist und unnötig Energie verbraucht, sei dies beim Plätzchen backen gerade zu Pflicht, sagt Maas. Nur so lasse sich das gewünschte Backergebnis erzielen. Wichtig, so die Brakelerin: Beim Vorheizen noch keine Backbleche mit in den Ofen stellen. Tipp 5: Kein Backpapier Gerade beim klassischen Mürbeteig empfiehlt Maas auf Backpapier zu verzichten und die geformten Kekse direkt aufs Blech zu legen. So werde die aufliegende Oberfläche noch besser, gebräunt und krosser. Entscheidend sei auch, den Teig auf ein kaltes Backblech zu legen, sonst startet der Backprozess bevor die Kekse überhaupt im Ofen sind. Wer nur eins hat und nicht warten möchte, bis das genutzte Blech wieder kalt geworden ist, kann es einfach kurz mit kaltem Wasser abspülen, so Maas. Tipp 6: Ideale Backzeit Nicht immer passt die angegebene Backzeit, doch was tun? Maas: &bdquo;Lassen sich die Kekse einfach vom Blech lösen, sind sie so gut wie fertig.“ Wenn nicht, brauchen sie noch ein paar Minuten. Können sie raus, müssen sie sofort vom Blech, sonst backen sie weiter. Tipp 7: Abkühlen lassen Auch wenn es zunächst falsch klingt, so Maas: Plätzchen müssen nach dem Backen ordentlich auskühlen und dürfen nicht sofort in einer Dose verstaut werden. &bdquo;Am besten über Nacht offen stehen lassen“, sagt Maas. &bdquo;Durchaus auch länger.“ Kekse verhalten sich anders als Brot, das bereits nach kurzer Zeit an der Luft trocken und hart wird. Das Gleiche gilt im Übrigen für den Teig. &bdquo;Den am besten schon am Vortag vorbereiten und in einer Schüssel mit Deckel im Kühlschrank lagern“, so die Expertin. Tipp 8: Krepp statt Alu Für jede Sorte Kekse sollte eine eigene Dose genutzt werden. Und statt Alufolie sei Küchenpapier ideal zum Auslegen. &bdquo;Bei Alufolie können die Kekse abfärben“, sagt Maas. Ein Teig – Sechs Sorten Plätzchen Lieblingsrezept von Landfrau Hildegard Maas Mit wenig Aufwand lassen sich dank dieses Rezepts gleich große Mengen von Keksen herstellen. Grundteig für 180 bis 200 Stück: 1,2 kg Mehl 500 g weiche Butter 450 g Zucker 8 Pck Vanillinzucker 6 Eier 1 Messerspitze Salz 65 ml Sahne 10 g Salz So geht’s: Gesiebtes Mehl mit Butter, Zucker und Vanillinzucker schaumig rühren. Eier und Salz zugeben. Drei Viertel des Mehls und die Sahne abwechselnd esslöffelweise unterarbeiten. Salz in 3 Esslöffeln Wasser auflösen und zum restlichen Mehl geben. Diese Mischung dann dem Gesamtteig zugeben. Den Teig sechsteln beziehungsweise in 400g-Portionen teilen und bei 190 Grad (Ober-/Unterhitze) 10 bis 12 Minuten backen. Folgende sechs Plätzchen lassen sich daraus machen: Vanilletupfen (nur den Grundteig wird benötigt): Den Teig in einen Spritzbeutel mit Sterntülle füllen. Tuffs auf ein Backblech mit Backpapier spritzen. Kaffeekringel (benötigt wird noch 1 Teelöffel Instant-Kaffeepulver und Kaffeebohnen): Pulverkaffee in wenig heißem Wasser auflösen. Den Kaffee unter den Teig rühren, in einen Spritzbeutel mit Sterntülle füllen. Ringe auf ein Backblech mit Backpapier spritzen. Auf jeden Kringel eine Kaffeebohne legen. Schoko-Sesam-Plätzchen (benötigt werden noch 10 g Backkakao, 50 g geriebene Schokolade, 50 g gemahlene Haselnüsse und 6 bis 8 Esslöffel Sesam): Den Teig mit Kakao, Schokolade und Nüssen verkneten, kleine Portionen vom Teig abnehmen, Kugeln drehen, diese in Sesam wälzen und auf ein Backblech mit Backpapier legen. Rosinen-Cornflakes-Cookies (benötigt werden noch 3 Esslöffel Cornflakes und 50 g Rosinen): Rosinen und Cornflakes unter den Teig kneten. Kleine Portionen vom Teig abnehmen, Kugeln drehen und auf ein Backblech mit Backpapier legen. Kokoskekse (benötigt werden noch 75 g Kokosflocken): Kokosflocken unter den Teig kneten. Kleine Portionen vom Teig abnehmen, Kugeln drehen und auf ein Backblech mit Backpapier legen. Schoko-Aprikosen-Plätzchen (benötigt werden noch 1/2 Teelöffel Zimt, 10 g Backkakao und Aprikosenkonfitüre): Zimt und Kakao unter den Teig kneten. Kleine Portionen vom Teig abnehmen, Kugeln drehen, auf ein Backblech mit Backpapier legen. Eine Vertiefung in die Mitte drücken. Die Konfitüre glatt rühren und in die Mulden füllen.

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