Update: So lief die geheime Schulentscheidung im Rat Höxter

Höxter. Um 19.11 Uhr am Donnerstagabend gingen die 42 Ratsmitglieder in die geheime Abstimmung, wurden nacheinander mit Namen nach vorn gerufen, bekamen ihren Abstimmungszettel in die Hand und gingen dann in die aufgestellte Wahlkabine, um über die Zukunft der Schullandschaft in Höxter zu entscheiden. Zur Abstimmung: Zunächst Vorschlag B: Die Hoffmann-von-Fallersleben-Realschule wird zum Schuljahr 2024/25 in eine Realschule plus umgewandelt – mindestens 50 Anmeldungen sind nötig. Die bisherige Dreizügigkeit wird auf sechs Züge erhöht. Und die Sekundarschule wird ab dem gleichen Schuljahr auslaufend aufgelöst. Um 19.22 Uhr begann die Auszählung der Stimmen. Um 19.24 Uhr verkündete Bürgermeister Daniel Hartmann vor dem Rat und den vielen Zuschauern, so viele, dass sogar noch Stühle aufgestellt werden mussten, das Ergebnis. Dann gab es spontan Beifall. Und die Entscheidung ist gefallen, eine weitere Abstimmung über Vorschlag A – das Ganze umgekehrt mit Kooperativer Sekundarschule – nicht mehr nötig. Und doch war es wie schon im Bildungsausschuss knapp: 22 Ja-Stimmen für die Realschule plus, 20 für die Kooperative Sekundarschule. Das reichte. Zuvor hatte es noch ein bisschen politisches Geplänkel gegeben, UWB und SPD hatten ihre Anträge aus dem Schulausschuss zurückgezogen, die CDU eine offene Abstimmung beantragt, die SPD auf geheim bestanden. Was dann auch mit der notwendigen Stimmenzahl durchkam. Die Stadt war vorbereitet und hatte die Wahlkabine aufgebaut. Stadt war vorbereitet, Wahlkabine aufgebaut Und Bürgermeister Hartmann hatte eindringlich an die Ratsmitglieder appelliert, es gehe um die Zukunft der weiterführenden Schulen in Höxter, um eine Entscheidung, die &bdquo;dringend“ her muss, um &bdquo;zwingend“ Gewissheit zu bekommen, wie es weitergeht. Nach einem &bdquo;langen, teilweise steinigen Weg der Meinungsbildung“: &bdquo;Die neue Schule verdient die Unterstützung aller“, machte er deutlich: &bdquo;Es wird heute keine Verlierer geben“, denn die Schule werde immer das Beste für die Kinder geben. Egal welche. Beinahe vorsichtig positionierten sich die Fraktionen zuvor noch einmal. Georg Heiseke machte deutlich, dass auch die Realschule nicht so bleiben werde wie bisher (weil ein Hauptschulzweig angehängt werden muss). Die UWG werde aber jede Schule unterstützen, &bdquo;um den Bildungsstandort Höxter zu unterstützen“: In den Dauerstreit der Politik müsse endlich Ruhe einkehren. Auch Günther Ludwig (CDU) sprach von einem &bdquo;hochemotionalen Thema“, in dem sich zwei Lager gebildet hätten – jeweils mit der Maßgabe: &bdquo;Nur nix falsch machen.“ Die Entscheidungsträger seien sicherlich mit einer &bdquo;gefestigten Meinung“ in die Sitzung gekommen: nachdem objektiv informiert und ein halbes Jahr intensiv an einer Lösung gearbeitet worden sei, so der CDU-Fraktionschef. Für Ralf Dohmann (BfH) hat &bdquo;jede Schule ihre Besonderheit, keine ist besser oder schlechter“. Es müssten alle Kinder berücksichtigt werden. Sein Dank ging an Schulleitungen und Lehrer und auch an die Eltern, die nach &bdquo;unklarer Zielführung“ und &bdquo;verwirrenden Mitteilungen“ den Schulstandort mit dem Elternwillen stärkten: &bdquo;Durch ihre Anmeldung.“ Nicht hinter der Elternbefragung verstecken dürfe man sich in diesem Moment, betonte Volker Bertram (Grüne), schließlich sei das eine Fast-Pari-Entscheidung gewesen. Er sei sich bewusst, dass man mit dieser Entscheidung nun &bdquo;die eine oder andere Seite vor den Kopf stoßen wird“. &bdquo;Akteure können sich auf Bildungsauftrag konzentrieren“ Günter Wittmann (SPD) mahnte an, nun nicht den &bdquo;nostalgischen Gedanken der Vergangenheit“ nachzuhängen, sondern in die Zukunft zu schauen. Zugleich war zu merken: Er war froh, &bdquo;dass heute endlich abgestimmt wird“. Er machte für seine Fraktion deutlich: &bdquo;Die SPD respektiert die Ratsentscheidung für die Realschule plus, wünscht der Schule einen guten Start und für die nächsten Jahre einen guten Erfolg in der gesamtheitlichen Bildung unserer Kinder, auch wenn wir uns die Kooperative Sekundarschule gewünscht haben. Durch die Beendigung der andauernden Konkurrenzsituation der zwei gleichgestellten Schulen Realschule und Sekundarschule können sich nun endlich alle Akteure ausschließlich auf den Bildungsauftrag konzentrieren.“

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