Wenn der Fuchs durch die Straßen streift - erneute Sichtung in Höxter

Höxter. Die allermeisten Wildtiere halten sich mit Vorliebe in Wäldern auf. Oder zumindest in Gebieten, die eine hinreichende Distanz zum Menschen gewährleisten. Nicht so am Sonntagnachmittag, als sich ein leicht aufgebrachter Anrufer bei der Polizei in Höxter meldete. Von einem augenscheinlich verletzten Fuchs in einem Wohngebiet an der Friedrich-Wilhelm-Weber-Straße war am Telefon die Rede. &bdquo;Genau die richtige Vorgehensweise, in dem Moment die Polizei zu rufen“, sagt Friederike Wolff, die beim Regionalforstamt Hochstift unter anderem zuständig für Wolf- und Luchssichtungen im Kreis Höxter ist. Denn die Polizei oder auch das Ordnungsamt hätten den direkten Draht zum zuständigen Jäger. &bdquo;Die zuständigen Jäger wissen, wie man das Tier am sichersten einfängt, haben die nötige Technik dafür, können den gesundheitlichen Zustand einschätzen und wissen auch, wohin das Tier gebracht werden muss, wenn es krank oder verletzt ist“, erklärt Wolff. Generell seien Füchse viel häufiger in urbanen Gebieten anzutreffen, als viele andere Wildtiere. Anlass zur Sorge oder gar Panik sei bei einem Aufeinandertreffen mit einem Fuchs in der Regel nicht gegeben. Auch Edison Buch, Pressesprecher der Kreispolizeibehörde Höxter, betont: &bdquo;Sofort den Kontakt zu uns zu suchen, ist erst einmal gut.“ Über 600 Tiereinsätze der Polizei gab es in den vergangenen zwölf Monaten im Kreis Höxter. &bdquo;Nur die wenigsten davon befassen sich mit Wildtiersichtungen, das kommt relativ selten vor“, ergänzt Buch. Nach dem ersten Anruf am vergangenen Sonntag um 14.39 Uhr gab es am beschriebenen Fundort zunächst von einem Wildtier keine Spur. &bdquo;Die Kollegen sind dann wieder abgezogen. Zwei Stunden danach kam erneut ein Anruf und diesmal wurde der Fuchs wenig später vor Ort aufgefunden“, sagt Buch. Im nächsten Schritt riefen die Polizisten den zuständigen Jagdausführungsberechtigten für den entsprechenden Bezirk an. Der Jäger habe das Tier schließlich begutachtet und entschieden, die Verletzungen seien gering genug, um den Fuchs wieder ziehen zu lassen. Tiere, vor allem, wenn sie verletzt sind, meiden &bdquo;So sieht das Standardvorgehen in solchen Situationen aus“, weiß Friederike Wolff. Füchse würden in der Regel wieder im Wald ausgesetzt, solange sie nicht zu krank oder verletzt seien. Ist der gesundheitliche Zustand des Tieres zu schlecht, sei der Jäger gezwungen, es zu erlegen – so zum Beispiel bei Füchsen, die unter der Krankheit Staupe leiden. Ein tödliches Vorgehen, das gerade Waschbären häufiger zum Verhängnis werde: &bdquo;Waschbären kehren immer wieder an den Ort zurück, an dem sie gefangen wurden“, nennt Wolff den Grund. Vermeiden sollte man gerade wilden Raubtieren wie Füchsen, Luchsen oder Wölfen zu nahe zu kommen, wenn diese sich in Städten oder Ortschaften verlaufen – vor allem, wenn sie verletzt sind. &bdquo;Egal wie gut die Absichten des Menschen sind, wenn man sich dem Wildtier nähert, fühlt es sich in die Ecke gedrängt und könnte zubeißen“, so Wolff. Erst recht sollte man die gestrandeten Tiere nicht füttern, denn damit konditioniere man sie an die Umgebung, was es schwerer mache, sie aus den Wohngebieten fernzuhalten. Deutlich mehr Füchse als Wölfe Während man Luchse und Wölfe im Grunde nie in Stadtgebieten antrifft, kommen Sichtungen von Füchsen schon häufiger vor: &bdquo;Füchse und auch Waschbären sind sogenannte Kulturfolger. Die Tiere haben kein Problem damit, in menschlicher Nähe zu leben und verstecken sich daher auch nicht sonderlich gut“, so Wolff. Zudem sei die Population von Füchsen auch insgesamt deutlich höher als beispielsweise die von Wölfen. &bdquo;Füchse sind allein körperlich die viel kleineren Beutegreifer. Daher ist der Bestand auch höher“, sagt Wolff. Allein in ihrem Revier in Beverungen kenne die Jägerin mindestens zehn Fuchsbauten, zahlreiche unbekannte kämen noch hinzu. Kein einziger Wolfsbau sei ihr hingegen im gleichen Gebiet bekannt.

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