Verwirrung um neue Lampen am Wall bei Höxter

Höxter. Es ist doch offensichtlich. Oder doch nicht? Auf die Sache mit den tagsüber brennenden Lampen am Wall hat ein Leser die "Neue Westfälische" aufmerksam gemacht. Ein erster Besuch der nigelnagelneuen Leuchten hinterlässt bleibenden Eindruck. Und auch auf einem Foto, das an einem bewölkten Tag gemacht wurde, sieht es so aus, als sei das Licht an. Die Landesgartenschau sagt, dass es nicht so sei. Ganz sicher ist sich eine Sprecherin allerdings auch nicht. Dann forscht die "NW" der Sache ins Wurzelwerk. Pollerleuchten heißen die Lichtbringer, die Mitte April installiert worden waren. Und ein Leser befürchtet, dass sie seit genau dieser Zeit nun auch ständig leuchten. Das wäre in der Tat eine unverantwortliche Energieverschwendung. Generell ist der Leser der Ansicht, dass die Zahl der Leuchten ein wenig überdimensioniert ist, immerhin stehen elf Leuchten an der Straße "Hoffmann-von-Fallersleben-Wall" und 21 Pollerleuchten längs der Stadtmauer. Der Leser argumentiert, dass bei der Installation der neuen Leuchten unberücksichtigt geblieben sei, dass die Straße zur Nicolaischule sowie die Roonstraße und der Einmündungsbereich zur Corbierstraße/Corveyer Allee bereits durch Straßenlaternen hell erleuchtet ist. Aber das ist wieder eine andere Geschichte. Hier geht es um die Frage, warum die Leuchten am helllichten Tag leuchten, wenn sie denn dann leuchten, und warum es so aussieht als leuchteten sie, obwohl sie doch nicht leuchten. Also zunächst raus, an den Wall. An einem dicht bewölkten Tag, an dem auch Regen fällt, sieht es tatsächlich so aus, als sei das Licht an. Ganz offensichtlich. Zunächst aber fällt die ungewöhnliche Form der Leuchte auf, dann, dass sie ihr Licht offensichtlich auf den vom Gehweg abgewandten Bereich, Richtung Mauer strahlt. Wer beurteilen möchte, ob sie an- oder ausgeschaltet sei, muss also hinter die Lampe schauen. Auch auf einem Foto, das fix von der Lampe gemacht ist, sieht es so aus, als sei sie an. Kein Zweifel. Direktes Sonnenlicht scheint gerade übrigens auch nicht. Kein Problem bekannt Bei der Landesgartenschau heißt es dazu, dass ein solches Problem dort "nicht bekannt" sei. "Wir haben die Leuchten soeben überprüft und können nicht feststellen, dass aktuell Leuchten am Wall brennen", sagt Sprecherin Pia Schöning auf Nachfrage der "Neuen Westfälischen". Die neue Reflektortechnik, die auch Sonnenlicht reflektiere, könne allerdings den Anschein erwecken, dass die Lampen eingeschaltet sind, räumt die Sprecherin ein. Und weiter: "Dennoch werden wir uns mit dem Betreiber der Straßenbeleuchtung in Verbindung setzen und prüfen, ob nicht doch einzelne Leuchten tagsüber eingeschaltet sind, und diese dann tagsüber ausschalten." Die "NW" möchte es genau wissen. Und macht sich ein zweites Mal auf den Weg zum Wall. Diesmal mit der Lichtmess-App "Luxometer". Die ist eigentlich dafür gedacht, den Arbeitsplatz daraufhin zu untersuchen, ob er zu hell oder zu dunkel beleuchtet ist. Da sie die Helligkeit messen kann, ist sie aber auch für ominöse Lampen, die hell sind, obwohl sie dunkel sein sollten, zu gebrauchen. Also ein zweites Mal zum Wall. Diesmal ist es, kurz nach einem weiteren Regenschauer, noch einmal deutlich dunkler am Himmel. Und das Leuchten der Lampen erscheint, zumindest subjektiv, deutlich abgeschwächt, aber der Effekt ist trotzdem da. Die App zeigt bei einer Messung der Umgebung der Lampe rund 600 Lux. Wäre die Lampe eingeschaltet, sollte sie eigentlich einen helleren Wert zeigen, wenn dort gemessen wird. Dort schlägt der Messzeiger allerdings nur bis 400 Lux aus. Das könnte womöglich aber auch daran liegen, dass die Lampe ziemlich dunkel ist - aber nicht ausgeschaltet? Am Ende kann wohl wirklich nur der Betreiber der Straßenbeleuchtung abschließend klären, ob die Lampen nun angeschaltet oder ausgeschaltet sind.

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