So geht die Landesgartenschau Höxter mit der Dürre um

Höxter. Seit Wochen hat es im Kreis Höxter kaum geregnet. Wer seinen Garten liebt, der gießt in diesen Tagen, oder? Zumindest Gemüse mit hohem Wasseranteil wie Tomaten, Salat, Mangold, Melonen, Kürbis, Zucchini, Gurke oder Paprika kommen in diesen Tagen wohl nicht ohne die Gießkanne aus. Wie aber sieht es mit den Pflanzen auf dem Gelände der Landesgartenschau aus? Die "Neue Westfälische" hat mit den Verantwortlichen der LGS darüber gesprochen, wie es den Blumen und Bäumen auf dem Gelände gerade geht. Und wie viel Wasser dabei verwendet wird. "Die Landesgartenschau muss bei der aktuellen Trockenheit natürlich in bestimmten Bereichen gießen, versucht das aber auch aus ökologischen Gründen auf ein Minimum zu reduzieren", sagt LGS-Sprecherin Manuela Puls. Benutzt werde dafür ausschließlich Grundwasser aus Pumpen, also kein Trinkwasser oder Leitungswasser. "Das Wasser, das wir zum Gießen verwenden, wird letztendlich nicht verbraucht, sondern übers Grundwasser dem Kreislauf wieder zugefügt", sagt Puls. Laut des Regenradars von Wetteronline ist auch in den kommenden vier Tagen nicht mit Niederschlägen im Kreis Höxter zu rechnen. Immerhin schwächt der Wind laut Vorhersage ein wenig ab - er hat viel zur raschen Austrocknung der Boden und Pflanzen beigetragen und dafür gesorgt, dass Boden, der gerade gewässert wurde, schon wenige Stunden danach wieder völlig ausgedörrt war. Was wird bewässert? Bei der LGS würden hauptsächlich der Wechselflor - also die Beete, die saisonal neu gepflanzt werden - gewässert, erläutert Puls. "In den vergangenen drei Wochen wurden dort erst die Sommerblumen gepflanzt, die natürlich noch anwachsen müssen und anfangs regelmäßig gegossen werden müssen." Die dauerhaft angelegten Staudenbeete, etwa entlang der Stadtmauer oder im Remtergarten, würden "sehr viel weniger gegossen". Die Stauden würden "größtenteils bewusst schon vor sehr langer Zeit gepflanzt. im Herbst/Winter 2021/2022, sodass sie "schon sehr gut angewachsen sind und dadurch fast keine oder nur noch punktuell Wasserzufuhr benötigen". Und wie sieht es mit dem Rasen aus? Immerhin ist der klassische englische Rasen durchaus auf den einen oder anderen Regenschauer angewiesen. &bdquo;Englischen Rasen bis in die letzte Ecke suchen Sie bei uns vergebens. Der dazu notwendige Aufwand wäre weder wirtschaftlich noch ökologisch betrachtet zeitgemäß“, sagt LGS-Geschäftsführer Jan Sommer. Beim Rasen habe die LGS stattdessen "wichtige Bereiche festgelegt, die gegossen werden". Viele andere Grünflächen würden aber sich selbst überlassen, um den Wasserverbrauch gering zu halten. Sommer sagt, er freue sich darüber, dass die Besucher dafür Verständnis hätten und das gut akzeptieren. &bdquo;Häufig erfahren wir sogar ausdrücklichen Zuspruch seitens der Gäste dafür.“ Schlussendlich benötigen auch die Bäume dann und wann mal ein wenig Flüssigkeit. Puls: "Auch sie wurden jedoch mit Bedacht so früh wie möglich in den regenreichen Jahreszeiten gepflanzt, damit sie gut verwurzelt sind und möglichst wenig gewässert werden müssen." Was ist mit Besuchern? Vorausschauend habe die Gartenschau bei allen Pflanzungen darauf geachtet, auf die klimatischen Veränderungen zu reagieren. "Zum Beispiel kommen Blumenwiesen, wie sie jetzt im Weserbogen sehr schön blühen, mit Trockenheit ausgesprochen gut zurecht. Wir haben überwiegend Klimabäume wie die Hopfenbuche gepflanzt, die sehr robust gegenüber Hitze ist", sagt Puls. Wie viel Wasser den Pflanzen auf dem LGS-Gelände täglich kredenzt, also zugegossen wird, konnte die LGS auf den Liter nicht genau beziffern. Durstig sind aber nicht nur die Pflanzen, sondern auch die LGS-Besucher bei der derzeitigen warmen Witterung. Diese dürfen ausdrücklich "eigene Getränke und Proviant mitbringen" ,sagt Puls. Auch das Picknicken auf dem Gelände sei erlaubt und erwünscht. "Wir raten unseren Gästen, einen ausreichenden Getränkevorrat mitzunehmen oder sich an unseren überall im Gelände verteilten Gastroständen zu versorgen."

Meistgelesen