Staatsschutz ermittelt: Festnahme nach Waldbrand bei Höxter

Höxter-Bosseborn. Mitten in der Nacht zu Montag steht ein Waldstück bei Bosseborn lichterloh in Flammen. Ein Großaufgebot der Feuerwehr kämpfte gegen das Feuer. Es hatte sich im Unterholz des Waldgebietes entwickelt. Gegen 6 Uhr in der Früh konnten die Einsatzkräfte den Wald wieder verlassen, die 1.800 Quadratmeter große Fläche war gelöscht. Die betroffene Fläche befindet sich an der Kreisstraße 18 zwischen Höxter und Bosseborn, westlich der Kreisstraße, zwischen dem Parkplatz am Knüll und der Spitzkehre Richtung Bosseborn. Die Polizei geht im Zusammenhang mit den Ermittlungen zur Brandursache von Brandstiftung aus. Mittlerweile hat der Staatsschutz den Fall übernommen. Die Ermittlungen dauern an. Weitere Einheiten werden alarmiert Die Meldung ging bei der Feuerwehr am Montagmorgen um 0.14 Uhr ein. Offenbar hatte ein Mann die Feuerwehr kontaktiert. Die Einsatzstelle war allerdings nicht sofort auffindbar. Als der Brandherd schließlich entdeckt wurde, stufte der Einsatzleiter, Stadtbrandinspektor Jürgen Schmits, das Feuer höher: von Feuer Wald 1 auf Feuer Wald 4. Bedeutung: Eine große Waldfläche brennt, Großbrand. Mit der Folge, dass gleich mehrere Einheiten alarmiert werden, insgesamt waren 102 Kräfte im Einsatz, darunter auch ein Rettungswagen, der Löschzug aus Höxter und die Löschgruppen Bödexen, Bosseborn, Brenkhausen, Godelheim, Lüchtringen und Lütmarsen. Schmits teilte den Einsatzort zunächst in mehrere Abschnitte ein, dann folgte das Ablöschen des Bodenfeuers mit D-Strahlrohren und Feuerpatschen. Die D-Strahlrohre gelten bei der Bekämpfung von Bränden in der Vegetation als besonders effektiv. Zur Versorgung mit Löschwasser wurde dann ein Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen eingerichtet. Nachdem das Feuer gegen 4.30 Uhr aus war, suchten die Feuerwehrleute die Brandstelle mit einer Wärmebildkamera auf Glutnester ab. Mutmaßlicher Brandstifter ist polizeibekannt In ihrem Einsatzbericht hatte die Feuerwehr zunächst zu Protokoll gegeben, dass an der Einsatzstelle &bdquo;mehrere brandbeschleunigende Materialien“ gefunden worden seien, der Hinweis findet sich nun, (Dienstag, 13. Juni), nicht mehr im Protokoll. An der Stelle mit dem Brandbeschleuniger kommt die Polizei ins Spiel. Der Staatsschutz in Bielefeld die Ermittlungsarbeit übernommen, wie Sprecherin Hella Christoph auf Nachfrage der "Neuen Westfälischen" bestätigt. Der Staatsschutz ermittelt normalerweise im Zusammenhang mit politischen motivierten Verbrechen. In diesem Fall wurde nach "NW"-Informationen offenbar noch in der Nähe des Tatorts ein mutmaßlicher Täter angetroffen, der dem Staatsschutz kein Unbekannter ist. Laut einer Pressemitteilung der Polizei in Bielefeld ist es bereits zu einer Festnahme gekommen. Konkret heißt es aus Bielefeld: "Da eine politische Motivation nicht ausgeschlossen werden kann, übernahm der Staatsschutz der Polizei Bielefeld die weiteren Ermittlungen, die derzeit noch andauern." Was Waldbesucher jetzt berücksichtigen sollten, weiß der Forstexperte. "Brandstiftung geht gar nicht", sagt Hochstift-Forstamtsleiter Roland Schockemöhle im Gespräch mit der "Neuen Westfälischen". Offenbar handelt es sich bei dem betroffenen Bereich nicht um ein Waldstück, das nicht Wald und Holz NRW gehört, dennoch zeigt er sich betroffen. Obschon: In 90 Prozent der Waldbrände seien sie vom Menschen gemacht. Allerdings in den allerwenigsten Fällen mit Vorsatz, sondern aus Unachtsamkeit. Um das zu verhindern, appelliert der Forstamtsleiter auch an die Zivilcourage von Waldbesuchern: "Wenn ich sehe, da grillt jemand, sollte der ruhig angesprochen werden." 90 Prozent der Waldbrände vom Menschen verursacht Grillen im Wald sei in jedem Fall keine gute Idee, genauso verhalte es sich auch mit dem Rauchen. Wenn es jedoch schon brenne, sei es zu spät, dann sollte die Feuerwehr alarmiert werden. In dem Zusammenhang lobt Schockemöle die Zusammenarbeit mit den Feuerwehren im Kreis Höxter ausdrücklich. Formal gilt im Kreis Höxter die Waldbrandgefahrenstufe 3 – mittel. Sie war in den letzten Tagen deutlich angestiegen. Durch die vielen ehemaligen Fichtenwaldflächen, die wegen der Borkenkäferplage gefällt werden mussten, gibt es in Egge und Co. aktuell aber reichlich Wiesen- und Offenlandflächen im Wald. &bdquo;Deshalb ist für uns auch der Graslandfeuerindex wichtig“, sagt Schockemöhle. Und der ist im Kreis Höxter bereits auf Stufe drei – hohe Gefahr – von insgesamt vier Stufen angekommen. Und Regenfälle sind derzeit keine in Sicht. Sie würden dafür sorgen, dass das Brandrisiko wieder zurückgestuft werden könnte. Ein zusätzliches Problem stellt neben der aktuellen Trockenheit auch der starke Wind dar, erklärt der Forst-Experte. &bdquo;Der trocknet die Pflanzen stark aus.“ Und trockenes Gras fängt viel leichter Feuer und kann sogar als Brandbeschleuniger wirken. Im Fall eines Falles könnte der Wind einem Waldbrand sogar zusätzlichen Schub geben und seine Ausbreitung begünstigen.

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