Feuerwehr Höxter erklärt: Diese Gefahren birgt die Grillsaison

Höxter. Die Grillsaison ist längst eröffnet, das gute Wetter lädt zu schönen Nachmittagen mit der Familie auf der Terrasse ein. Oft unterschätzt wird dabei die Gefahr, die vom offenen Feuer des Grills ausgehen kann. Besonders Kinder sind gefährdet. Während Erwachsene die Gefährlichkeit der Situation für die Kinder oft unterschätzen, wissen Kinder nicht immer, wie sie sich angemessen zu verhalten haben. Wie die Krankenkasse AOK Nordwest anlässlich des Kindersicherheitstags am 10. Juni in einer Pressemitteilung auf Basis von Zahlen des statistischen Bundesamtes mitteilte, mussten im Jahr 2021 alleine in NRW knapp 1.300 Kinder mit Verbrennungen ins Krankenhaus eingeliefert werden. In solchen Situationen rät AOK-Serviceregionalleiter Matthias Wehmhöner, Ruhe zu bewahren und vor allem die Kinder zu beruhigen. Bei kleineren Verbrennungen sei es ratsam, die Stelle mit lauwarmem Wasser (mindestens 15 Grad Celsius) für etwa 10 bis 15 Minuten zu kühlen. Bei schlimmeren Verbrennungen sollte das vermieden werden, hier wird ein keimfreies Tuch zum Abdecken empfohlen. Abgeraten wird von Brandsalben oder -binden. Außerdem sollte in schlimmeren Fällen die Gefahr ernstgenommen und schnell der Notruf gewählt werden. Damit es gar nicht erst soweit kommt, befasst sich auch die Feuerwehr in Höxter intensiv mit dem Thema Brandschutzerziehung. &bdquo;Wir setzen schon bei der Prävention an, um Aufklärungsarbeit zu leisten und Risiken zu minimieren“, sagt Jürgen Schmits, Feuerwehrleiter der Stadt Höxter. Es sei Verantwortung einer jeden Gemeinde, mit der Brandschutzerziehung schon in frühem Alter zu beginnen. Für die Brandschutzerziehung in Höxter zeigt sich Michelle Warschun gemeinsam mit Uwe Hütte verantwortlich. Sie besuchen Kindergärten in Höxter und betreiben dort Aufklärungsarbeit. Auch Seniorenheime werden besucht &bdquo;Eine Einheit dauert etwa eineinhalb Stunden. Meist sind die Kinder dann aber mit so viel Spaß bei der Sache, dass wir auch problemlos noch länger machen könnten“, sagt Warschun. Die 23-jährige Oberfeuerwehrfrau ist seit 2015 in der Löschgruppe Brenkhausen aktiv, 2024 wird sie Unterbrandmeisterin. Die Brandschutzerziehungen in Höxter macht die berufliche Notfallsanitäterin ehrenamtlich, ist zusätzlich Asprechpartnerin für die umliegenden Ortschaften. &bdquo;Weil es einfach Spaß macht, den Kids etwas so Wichtiges mitzugeben“, sagt Warschun. Ein Thema ist die Brandschutzerziehung aber nicht nur in Kindergärten. Es kommt laut Warschun auch vor, dass sie Pflege- und Seniorenheime besucht, um dort den richtigen Umgang mit den gefährlichen Flammen zu vermitteln. Die meisten Termine seien allerdings mit Kindern im Vorschulalter, besonders im Zeitraum von Mai bis Juni. In den 90-minütigen Einheiten stehen viele wichtige Themen auf dem Programm: Was gehört eigentlich zu den Aufgaben der Feuerwehr, wie entsteht Feuer und wie brennt es überhaupt? &bdquo;Dafür haben wir das sogenannte Verbrennungsdreieck“, erklärt Warschun. Sie bringt den Kids bei, dass es neben einem Brennstoff (wie beispielsweise Holz) immer auch Wärme (über ein Feuerzeug oder Streichholz) und Sauerstoff geben muss. Fehlt einer der Faktoren, gibt es kein Feuer. Experimente unter Aufsicht Mit einem kleinen Teelicht dürfen die Kinder dann oft ein bisschen experimentieren. &bdquo;Alles natürlich unter meiner Aufsicht“, sagt Warschun. Im Anschluss zeigt sie verschiedene Bilder herum und es wird gemeinsam entschieden, ob in der Situation die Feuerwehr anrücken muss. &bdquo;Da sind die Kinder meist sehr fit und bringen viel Vorwissen mit. Sie wissen, dass wir kommen, wenn das Haus brennt oder die Katze auf dem Baum festsitzt. Aber ein Poolbecken, das mit Wasser gefüllt werden muss gehört eben nicht zu den Aufgaben der Feuerwehr.“ Ein wichtiges Thema innerhalb der Einheit ist der Notruf selbst. &bdquo;Ich gebe den Kindern dann mit auf den Weg, wie sie den Notruf wählen und welche Fragen sie im Gespräch beantworten müssen. Alles natürlich spielerisch, anhand passender Beispiele“, so Warschun. Auch das richtige Verhalten im Brandfall und das Einhalten von Fluchtwegen wird durchgesprochen. Und zum Abschluss wartet regelmäßig ein Highlight auf die Kinder. &bdquo;Dann werden die Feuerwehruniformen angezogen“, sagt Warschun. Das sorge für viel Freude bei den Kindern, auch darin bestünde allerdings eine Lektion. &bdquo;Wir wollen vermitteln, wie wir in unserem täglichen Arbeitsalltag aussehen, wenn wir im Dienst sind. Niemand muss sich vor den Frauen und Männern in schwarzen Klamotten und mit Atemschutzmaske und Helm fürchten.“ An die Familien appelliert Warschun, den Kindern im Haushalt einen sorgsamen Umgang mit Brennstoffen und Gefahrenpotenzialen beizubringen. Zwar könne die Feuerwehr Vorsorge betreiben und den Kindern einige Ängste nehmen, das tägliche Leben würde man so aber nicht simulieren. Zum Thema Grillen gibt Warschun den eindringlichen Hinweis, die Grillstelle nie unbeaufsichtigt zu lassen. Auch wenige Sekunden würden oft schon ausreichen, dass gefährliche Situationen für die Kleinen entstehen könnten. Interessierte können sich bezüglich einer Brandschutzerziehung per E-Mail unter m.warschun@feuerwehr-hoexter.de melden.

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