Höxter. 35 Artikel ziehen Kassiererinnen und Kassierer des Discounters Lidl pro Minute über die Kasse. In dem Durchschnittswert ist auch die Zeit mit eingerechnet, die es braucht, um die Nummern von zum Beispiel Backwaren einzutippen. Für den guten Zweck setzte sich am Donnerstag Daniel Hartmann hinter die Kasse. Er rechnete Marmelade, Senf oder Hochprozentiges ab, nahm das Geld der Kunden entgegen und gab das Wechselgeld raus. Engagiert und konzentriert arbeitete Höxters Rathauschef. Denn das Geld, was während seiner "Schicht" in der Kasse landete, soll an einen guten Zweck gespendet werden.
"Der Betrag wird dann noch großzügig aufgerundet", erklärte Hartmann. "Das Geld geht an die die Schulmaterialkammer der Diakonie." Gemeinsam mit seinem Team habe er sich diese Spendenempfängerin ausgesucht. Denn er habe mit seinem Einsatz Familien unterstützen wollen. "Und die Schulmaterialkammer bedient alles."
Als Hartmann am Vormittag am Kassenband Platz nahm, war die umgebaute Lidl-Filiale in Höxter schon ein paar Stunden geöffnet. In den vergangenen Monaten war der Discounter abgerissen und deutlich größer und moderner neu gebaut worden. "Ich freue mich über jedes Unternehmen, welches sich hier ansiedelt", so Hartmann, "ob in der Marktstraße, ob Einzelhändler oder Filialist".
"Ich lasse mich nicht vermarkten"
Denn jedes Unternehmen sichere oder schaffe Arbeitsplätze - im Falle von Lidl sind es laut Konzern zehn neue Stellen, alles Teilzeitstellen. Jedes Unternehmen trage zur Attraktivität des Standortes Höxter bei. "Und Vielfalt spielt auch eine große Rolle", sagte Hartmann. Ob er künftig auch andere Neueröffnungen in Höxter so tatkräftig unterstütze, müsse im Einzelfall entschieden werden, sagte der Bürgermeister. Er sei von Lidl eingeladen worden und habe wegen des guten Zwecks zugesagt. Klar sei aber auch: "Ich lasse mich nicht vermarkten."