Besucher-Rekord bei der LGS in Höxter - wie sieht's bei anderen Gartenschauen aus?

Höxter. Die Zahlen klingen durchaus sensationell. Die Zahlen, mit denen die Landesgartenschau in Höxter knapp zwei Wochen nach der Eröffnung am 20. April aufwarten kann. Aber was ist eigentlich sensationell bei einer Landesgartenschau? Wie sieht es zum Beispiel mit den Nachbar-Landesgartenschauen im Dreiländereck aus? Ein Überblick. Allein am verlängerten Wochenende mit dem 1. Mai sind 15.500 Besucherinnen und Besucher zur Landesgartenschau nach Höxter gekommen. "Überdurchschnittlich gut" sei das, sagt Landesgartenschau-Sprecherin Pia Schöning. Seit Eröffnung, die am 20. April erfolgt ist, kamen "bis einschließlich gestern (Montag, 1. Mai, anm. d. Redaktion) 32.000 Gäste die Landesgartenschau besuchen, auch das ist eine sehr erfreuliche Zahl". Die Planer in Höxter rechnen insgesamt mit 400.000 Besucherinnen und Besucher, teilt Schöning mit. Wenn jedes verlängerte Wochenende so in die Vollen geht, scheint das kein unrealistisches Ziel zu sein. Der Blick ins Nachbar-Bundesland Hessen zeigt allerdings, dass es durchaus noch ein wenig beeindruckender geht. In Fulda hatte die Landesgartenschau erst eine Woche nach Höxter, am 27. April, eröffnet. "Wir haben Stand Montagabend 18 Uhr insgesamt 24.678 Besucherinnen und Besucher begrüßen können", sagt Patricia Bickert, Pressesprecherin der Landesgartenschau Hessen in Fulda. Wichtig zu wissen dabei ist, dass Fulda mit seinen knapp 70.000 Einwohnern keine eineinhalb Stunden Fahrzeit von Frankfurt und damit vom Ballungsgebiet Rhein-Main entfernt ist. 30.000 Dauerkarten Zum Vergleich: Von Dortmund, dem Tor des Ruhrgebiets, nach Höxter sind es knapp zwei Stunden. Dennoch sprechen die Zahlen aus Fulda für sich. Spitzentag bei den Besuchern sei mit 9.312 Gästen der Sonntag gewesen, berichtet Bickert. Sie räumt dabei aber ein, dass Fulda mit seinen kulturellen und gastronomischen Angeboten stets beliebtes Besuchsziel für Gäste aus ganz Deutschland sei - und wenn die ohnehin schon mal für einen Kurzurlaub in Fulda seien, dann könnten sie auch gleich mal auf die LGS gehen. Aber auch bei den Dauerkarten sei Fulda erfolgreich: "Von Donnerstag bis heute wurden nochmals mehr als 2.000 Dauerkarten verkauft. Wir können jetzt die Zahl von 19.804 verkauften Dauerkarten vermelden", sagt sie. Zum Vergleich: Bis kurz vor der Eröffnung, wurden in Höxter 27.800 Dauerkarten an den Mann und an die Frau gebracht. Inzwischen sind es laut Angaben der Veranstalter über 30.000 Karten. Hier hat Höxter nach absoluten Zahlen die Nase vorn. Und: Es gibt mehr verkaufte Dauerkarten, als die Stadt an der Weser Einwohner hat. Am Ende spielt natürlich auch eine Sache eine Rolle bei den Besucherzahlen, die Planer überhaupt nicht beeinflussen können - das Wetter. Und weil das eben macht, was es will, und weil sich das auf die Zahlen auswirken kann, hat sich Bad Gandersheim, Austragungsort der Landesgartenschau Niedersachsen, gekürzelt Laga, zu einem unerwarteten Schritt entschlossen. "Wir geben Besucherzahlen erst am Ende bekannt", erläutert Sprecher Frank Terhorst auf Nachfrage der "Neuen Westfälischen". Wetter und weitere offene Fragen Man wolle einerseits vermeiden, dass es nach gutem Wetter Jubelstürme und nach schlechtem Wetter Diskussionen gebe. Derzeit profitiere die Großveranstaltung sehr von den warmeren Temperaturen und den Sonnentagen, am vergangenen Wochenende seien die "Parkplätze sehr voll" gewesen. Die Laga Bad Gandersheim hatte bereits am 14. April eröffnet, nachdem sie eigentlich bereits im Vorjahr ihre Tore hätte öffnen sollen. Der Termin musste allerdings verschoben werden, weil die Arbeiten, wie berichtet, corona-bedingt nicht so recht vorangekommen waren. Unter dem Strich planen die Macher der Schau in Bad Gandersheim mit 460.000 Besucherinnen und Besuchern. In Fulda gehen die Planer laut ihrer eigenen Veröffentlichung von 500.000 bis 600.000 Besucherinnen und Besuchern aus. Höxter erwartet rund 400.000 Gäste. Lesen Sie auch: So berichten Medien über den Start der Landesgartenschau Höxter Am Ende ist wohl die Frage, wie viele potenzielle LGS-Gänger es im Einzugsbereich der Großveranstaltungen gibt. Und ob die bereit sein werden, Geld und Zeit in den Besuch der Schauen zu investieren. Und - natürlich - eine Frage des Wetters.

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