Entsetzen über brennende Eiche in Höxter

Höxter. In Höxter brennt nach einem, wie Zeugen berichten, &bdquo;lauten Knall“ eine Jahrhunderte alte Eiche wie ein leuchtendes Mahnmal in der Nacht. Ein Baumbrand kommt fast tagtäglich irgendwo vor. Keine große Sache eigentlich. Doch in Höxter sind es die besonderen Umstände und die Nähe zur Landesgartenschau-Eröffnung, die für Gesprächsstoff sorgen. Was wirklich dahintersteckt ist auch drei Tage danach noch unklar. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei laufen, der Brandsachverständige hat sich am Montag noch einmal damit beschäftigt, berichtet Polizeisprecher Jörg Niggemann. Die Spurensuche gestaltet sich schwierig. Denn als die Feuerwehr am Freitagabend kurz vor 21 Uhr auf dem eigentlich eingezäunten Landesgartenschaugelände eintreffen, brennt der alte Baum nahe der Weser schon lichterloh. &bdquo;Wie ein großes Schwedenfeuer“, sagt Höxters Wehrleiter Jürgen Schmits, der den Brand nach der Betrachtung von Videomaterial &bdquo;ungewöhnlich“ nennt. Der Baum selbst war innen zwar hohl, aber durchaus lebensfähig. Doch heftiger Wind fachte das Feuer immer weiter an. Der Versuch, den Baum an verschiedenen Stellen zu öffnen, um an den Brandherd heranzukommen, scheiterte. So blieb den Einsatzkräften vor Ort schließlich nichts anderes mehr übrig, als den Baum schließlich ganz zu fällen, um ihn ablöschen zu können. Baum liegt zerteilt am Weserufer Er liegt zerteilt am Weserufer. Eine Herausforderung für den Brandermittler der Polizei. Ob es sich um einen &bdquo;Dummejungenstreich“ mit einem Böller oder einen bewussten Anschlag als Signal an die LGS handelt, ist völlig offen. Den Ergebnissen der polizeilichen Untersuchung wollen die Landesgartenschau-Verantwortlichen natürlich nicht vorgreifen, doch in der ersten Reaktion wird deutlich, dass sie von einem bewussten Inbrandsetzen des Baumes ausgehen. Denn die einzig denkbare natürliche Ursache, ein Gewitter, hat es nach aktuellem Stand am Freitagabend nicht gegeben. Zumal auch die Schutzzäune heruntergetreten worden sein sollen. Anzeige soll erstattet werden Die LGS-Geschäftsführung kündigte an, Anzeige gegen unbekannt erstatten zu wollen. &bdquo;Wir sind erschüttert, dass jemand Hausfriedensbruch begeht, in die Baustelle eindringt und einen so alten Baum zerstört“, sagt LGS-Sprecherin Manuela Puls gegenüber der &bdquo;Neuen Westfälischen“. Auch LGS-Fördervereinsvorsitzender Thomas Schöning findet klare Worte. Man dürfe natürlich kritisch auf die Landesgartenschau blicken. &bdquo;Die Frage ist nur, wie man damit umgeht. Und wenn man anfängt, etwas zu zerstören, ist das ein Weg, der gar nicht geht. Da fehlt bei mir vollkommen das Verständnis. Das hat mich entsetzt und macht mich traurig.“ &bdquo;Das macht ja keiner, weil er Bäume hasst“ Er geht davon aus, dass hinter der Zerstörung von Bäumen das Ziel steht, Aufmerksamkeit zu erregen. &bdquo;Das macht ja keiner, weil er Bäume hasst“, sagt Schöning. Er hofft, dass im Falle des Brandes ein Verantwortlicher gefunden wird, auch, um Klarheit zu haben. Große Sorgen ob der aktuellen Ereignisse am Rande der LGS-Vorbereitungen macht sich Thomas Schöning ausdrücklich aber nicht. Es seien Ausnahmen. Er nehme vielmehr wahr, dass die Vorfreude in der Stadt immer mehr steige, je näher die Eröffnung am 20. April rückt. Viele würden staunen, was sich inzwischen entwickelt hat, berichtet er und nennt als Beispiel einen kürzlichen Rundgang mit der Schützengilde Höxter über das Gelände. Dort sollen übrigens die Sicherheitsmaßnahmen in den kommenden Wochen deutlich erhöht werden, was ganz unabhängig vom Brandereignis am vergangenen Freitag geplant war. Pläne für Videoüberwachung Wie LGS-Sprecherin Pia Schöning erläutert, sollen rund um das Gelände in Corvey die bisherigen Bauzäune durch richtige Zäune ersetzt werden, so wie es sie bereits in der Höxteraner Innenstadt gibt. Mit dem Aufbau soll in Kürze begonnen werden. Außerdem wird der schon jetzt eingesetzte Wachschutz mit Beginn der Gartenschau um einen Objektschutz ergänzt, der vor allem außerhalb der Öffnungszeiten für Sicherheit sorgen soll. Geplant ist zudem eine Videoüberwachung des Geländes in Corvey. Auch diese soll zeitnah installiert werden, denn in gut einem Monat werden ja bereits die ersten LGS-Besucher in Höxter und Corvey erwartet.

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